
Konzern stellt erste Pläne vor: Eröffnet "McDonald's" 2025 eine Filiale in Hemmoor?
Bei den einen dreht sich allein beim Gedanken daran der Magen um, für andere ist es eine Gaumenfreude: der Besuch bei "McDonalds". Gibt es 2025 auch in Hemmoor eine Filiale? Erste Pläne liegen jetzt vor.
Nachdem unsere Redaktion darüber berichtet hatte, dass "McDonalds" konkret plant, das Filialnetz auch um den Standort Hemmoor zu erweitern, lassen Befürworter und Gegner insbesondere in den sozialen Medien kaum eine Möglichkeit aus, um sich zu positionieren.
Und das liegt nicht zuletzt an dem Areal, das die "Fast Food"-Kette in der Ostestadt im Visier hat. Dabei handelt es sich um das Grundstück zwischen der Basbecker Grundschule (Ackerstraße) und dem Wohngebiet am Georgsweg. Auf dem rund 5000 Quadratmeter großen Grundstück befand sich jahrzehntelang ein Autohaus (mit Werkstatt). Nach dessen Schließung werden Teile des Gebäudes von einem Unternehmer bewirtschaftet, der sich um Autoglasreparaturen kümmert.
Doch jetzt steht der Verkauf des Grundstückes konkret an - und zwar an "McDonalds". "Uns ist dieses Angebot unterbreitet worden", sagte Christian Dust als einer der Expansionsplaner der "McDonalds"-Kette in dieser Woche auf einer Fachausschuss-Sitzung des Stadtrates, zu der auch mehrere Dutzend Eltern gekommen waren. Kein Wunder: Sie befürchten negative Auswirkungen für den Betrieb der Basbecker Grundschule, die sich nur einen Steinwurf entfernt vom Gelände befindet, das der Konzern als weiteren Standort im norddeutschen Raum favorisiert.
Dust sprach im Zusammenhang mit Hemmoor von einem "weißen Fleck" auf der McDonalds-Landkarte im Norden. In Stade, Cuxhaven oder Bremervörde habe man zwar Filialen, die von "Franchise"-Unternehmern betrieben werden. Doch in Hemmoor, wo es zwei Bundesstraßen (73 und 495) geben würde, sei man eben nicht vertreten, obwohl die Kundenfrequenz für einen erfolgreichen Betrieb vorhanden sei.
Besondere Lage ist bekannt
Auch ihm und seinem Team sei die besondere Lage neben einer Grundschule bekannt: "Wir berücksichtigen dies natürlich bei unseren Planungen." Doch es sei möglich, mit einer durchdachten Planung dafür zu sorgen, dass es insbesondere verkehrstechnisch keine Gefährdung von Grundschülern durch die Zunahme des Verkehrsaufkommens geben würde.
Dust präsentierte in diesem Zusammenhang drei mögliche Varianten, die allerdings nur eine begrenzte Aussagekraft hatten. Er warte jetzt erst einmal darauf, ob die Stadt überhaupt grundsätzlich grünes Licht für ein Bauleitverfahren geben würde. Dies beginnt üblicherweise formal mit einem sogenannten "Aufstellungsbeschluss", dem sich dann weitere Schritte und das Einholen von Gutachten - in diesem Fall unter anderem zur Verkehrs- und Schallbelastung - anschließen. Im Rahmen eines solchen Verfahrens haben dann auch Behörden und die Bevölkerung Gelegenheit, ihre Bedenken und Anregungen vorzubringen.
Läuft alles im Sinne des Antragstellers, dann steht am Ende ein Bebauungsplan, auf dessen Grundlage ein Realisierung des Vorhabens erfolgen könne. Auf die Frage, wann denn seiner Meinung nach mit einer Eröffnung einer solchen Filiale gerechnet werden könnte: "Optimistisch gesehen im Jahr 2025."
Fast Food-Kette neben Schule sei "kontraproduktiv"
Aber gerade das möchten viele Eltern und Anwohner verhindern. Insbesondere übten sie Kritik an der Standortwahl direkt neben einer Grundschule, in der es viele Initiativen im ökologischen Bereich und auch bei der Auswahl eines gesunden Mittagessens (mit weitgehend regionalen Produkten) geben würde. Eine Schule, die sich in dieser Form entwickelt, passe - so sie Meinung von Elternvertretern - nicht mit einem "Fast Food"-Angebot auf der anderen Straßenseite zusammen. Dies sei "kontraproduktiv". Zugleich bezweifelten viele Rednerinnen und Redner, dass es gelingen werde, Kindern bei einem erhöhten Verkehrsaufkommen einen sicheren Schulweg zu garantieren.
Auf die Frage, ob es nicht einen besseren Standort geben würde, antwortete Dust, dass es nach der Veröffentlichung eines Artikels in der Niederelbe-Zeitung und in den Cuxhavener Nachrichten über die "McDonalds"-Pläne zahlreiche Angebote für Alternativflächen gegeben habe ("...damit sind wir nach dem Bericht überflutet worden") . Doch die seien entweder zu klein gewesen (zwischen 3500 und 500 Quadratmeter seien notwendig) oder würden nicht an den stark frequentierten Bundesstraßen liegen, die die nötige Kundenfrequenz hätten.
Die Vorstellung der grundsätzlichen Planung durch das Unternehmen ist nur der erste Schritt. So werden Bürgermeisterin Sabine Wist und Stadtdirektor Jan Tiedemann zu einer Bürgerversammlung einladen, bei der dann neben Dust auch weitere Vertreter des Konzerns teilnehmen und Fragen im Detail beantworten sollen. Möglicherweise gibt es dann auch nähere Informationen zur Verkehrsproblematik: "Eventuell liegt dann auch eine Stellungnahme eines Gutachters zur Verkehrsführung vor."