Nächste Schule im Kreis Cuxhaven steht vor dem Aus
Keine zwei Tage nach dem Beschluss, die Grundschulen in Neuenkirchen und Nordleda zu schließen, hat auch der Kreistag einen Standort gestrichen: "Stufenweise" soll der Hauptschulzweig der Grund- und Hauptschule Altenbruch aufgegeben werden.
Wie berichtet, hatte die Projektgruppe "Schulentwicklungsplanung" im Auftrag des Landkreises die Stärken und Schwächen der Schulstruktur im Cuxland unter die Lupe genommen und dabei Handlungsempfehlungen ausgesprochen, die im Extremfall auch bis zur Streichung eines Standortes reichten. So wie beim Hauptschulzweig der Grund- und Hauptschule Altenbruch mit ihrer Außenstelle Lüdingworth, wo die Schülerinnen und Schüler (noch) unterrichtet werden.
Zweizügigkeit nicht mehr gegeben
Doch dabei handelt es sich spätestens nach dem mit großer Kreistagsmehrheit gefassten Beschluss - es gab nur drei Nein-Stimmen und eine Enthaltung - um ein Auslaufmodell; spätestens 2031 gibt es dort einen Schlussstrich. Der Grund ist die Entwicklung der prognostizierten Schülerzahlen für die kommenden Jahre. Realistisch gesehen ist es nicht möglich, den Hauptschulbetrieb künftig noch zweizügig zu führen. Aber gerade das wird per Gesetz vom Schulträger - in diesem Fall der Landkreis Cuxhaven - gefordert.
Daher ist absehbar, dass ab dem Schuljahr 2026/2027 dort keine Jugendlichen mehr eingeschult werden. Für die ab dem Schuljahr 2028/2029 noch verbleibenden drei Jahrgänge (Acht-, Neun- und Zehnktlässler) sollen noch Gespräche mit dem "Regionalen Landesamt für Schule und Bildung" geführt werden, wie eventuell vorzeitig eine "pädagogisch sinnvolle weitere Aufhebung des Schulbereiches erfolgen" kann.
Alternativen jenseits von Altenbruch und Lüdingworth wären vorhanden, wozu die Hauptschule in Otterndorf, die Oberschule in Cuxhaven-Mitte und die Cuxhavener Süderwischschule zählen. Entsprechende Busverbindungen sind nach Angaben des Landkreises vorhanden.
Im Kreistag entwickelte sich ein kurzer verbaler Schlagabtausch über die mit großer Mehrheit beschlossene Schließung. Anton Werner Grunert (Bürgerliche Alternative) forderte, eine "andere Lösung zu finden" und bezeichnete den Schritt als "falschen Weg".
Bergen: "Es ist die richtige Alternative"
Für seine Ausführungen erhielt er kräftigen Gegenwind aus den Reihen des Kreistages und der Verwaltung. Ulla Bergen (SPD) betonte: "Niemand schließt gerne Schulen, aber diese Schule wird zu klein und hat kein breites Angebot." Selbst die Bürgermeister aus Altenbruch und Lüdingworth hätten sich für die Vorgehensweise des Landkreises ausgesprochen. Bergen: "Es ist die richtige Alternative. Wir haben ein besseres Angebot in Otterndorf und Cuxhaven." Dr. Denis Urgucu (CDU) sah das genauso und warnte davor, die Realität der stetig sinkenden Schülerzahlen durch eine "emotionale Diskussion" zu übertünchen.
"Nur an wenigsten Sitzungen teilgenommen"
Auch Schuldezernent Friedhelm Ottens griff in die Diskussion ein und Grunert an. Dieser habe nur an den "wenigsten Sitzungen" der Projektgruppe teilgenommen, aber kritisiere jetzt die Ergebnisse der ausführlichen Diskussionen. Zugleich verwies er darauf, dass der Schulbetrieb nur noch durch "zahlreiche Abordnungen" von Lehrkräften erhalten werden könne: "Es gibt dort eine große Tafel mit Fotos der Lehrkräfte, damit man überhaupt noch weiß, wer dort als abgeordneter Pädagoge unterrichtet."