Nazi-Gegröle am ZOB: Otterndorfs Politik reagiert auf die "Ausländer raus"-Gesänge
Das Gegröle ausländerfeindlicher Parolen am Rande des Otterndorfer Schulzentrums hat inzwischen überregional für Aufsehen gesorgt - und wurde auch zum Thema im Stadtrat bei der Sitzung am Dienstagabend.
Mehrere junge Leute hatten am Dienstagmittag auf dem Otterndorfer Omnibusbahnhof wenige Tage nach dem Sylter Skandal-Video ebenfalls ausländerfeindliche Parolen gesungen. Dabei handelte es sich um die Formulierungen "Ausländer raus. Deutschland den Deutschen". Strafverfahren wegen Volksverhetzung sind inzwischen eingeleitet worden.
Wenige Stunden nach dem Vorfall traf sich der Stadtrat zu einer seiner regulären Sitzungen, bei der die Ratsmitglieder im Vorfeld Transparente mit der Aufschrift "Demokratie wählen. Jetzt" in die Höhe hielten. Dass die eigentlich für die Europawahl initiierte Aktion plötzlich einen aktuellen Bezug zu dem Vorfall in der Nähe der Schule erhielten, war zuvor nicht absehbar.
Otterndorfs Bürgermeister Claus Johannßen (SPD) verurteilte im Rahmen der Ratssitzung die rechtsradikalen Äußerungen der jungen Menschen als "extrem besorgniserregend" und "völlig inakzeptabel". Das Gegröle sei auf "das Schärfste zu verurteilen" und dürfe nicht ohne Konsequenzen bleiben.