"Markt wächst rasant": Wirtschaftsminister Olaf Lies im Döhler-Werk Neuenkirchen
Hoher Besuch im Döhler-Werk in Neuenkirchen: Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies informierte sich am Donnerstag bei Werksleiter Norman Duwe über die aktuelle Situation des Standorts und besichtigte die Produktionshallen und Labore.
Haar- und Bartnetz sind Pflicht - das gilt auch für Minister und Parlamentarier. Der niedersächsische Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD) und der SPD-Bundestagsabgeordnete Daniel Schneider kamen beim Rundgang durch das Döhler-Werk um die Sicherheits- und Hygienebestimmungen nicht herum. In vorgeschriebener Schutzkleidung führten Werksleiter Norman Duwe und sein Team die Gäste über das Betriebsgelände und erläuterten die verschiedenen Produktionsverfahren und Qualitätskontrollen.
Döhler ist seit vielen Jahren eine feste Größe in der Fruchtsaftverarbeitung und einer der größten Arbeitgeber in der Region. Neuenkirchen ist Bestandteil eines Netzes von mehr als 50 Produktionsstätten, die sich auf nahezu allen Kontinenten befinden.
Rund 20.000 Tonnen Frischfrüchte werden pro Jahr im Neuenkirchener Döhler-Werk verarbeitet. "Wir verwenden im Wesentlichen Produkte aus der Region, etwa Äpfel aus dem Alten Land", erklärte Norman Duwe. Aber auch aus dem europäischen und außereuropäischen Ausland kommen Früchte und Konzentrate - Birnen, Brombeeren Johannisbeeren oder Kirschen - nach Neuenkirchen.
Äpfel spielen eine dominierende Rolle
Äpfel spielen in dem Neuenkirchener Werk an der Dorfstraße seit Jahrzehnten eine dominierende Rolle. Die Firma "Alma Hoppe" hatte dort den Grundstein für die Fruchtsaftverarbeitung gelegt. Ende der 1970er-Jahre übernahm dann Hans Dinter das Unternehmen, bis 2001 das Familienunternehmen Döhler als neuer Eigentümer dort die Akzente setzte.
Der Produktionsstandort Neuenkirchen - dazu gehört auch ein Lagergebäude in Otterndorf - mit einer Fläche von rund 80.000 Quadratmetern ist ein starker Pfeiler im Gesamtunternehmen, das zeigen schon die großen Investitionen, die vor einigen Jahren in das Werk gesteckt wurden: Für rund zwölf Millionen Euro entstanden zwei neue Hallen. In der neuen Konzentratanlage werden Fruchtsäfte zu Fruchtsaftkonzentrat verarbeitet. Diese Investitionen zementieren die Bedeutung des Werks für die kommenden Jahre.
Aber nicht nur klassische Früchte werden bei Döhler verarbeitet, seit einiger Zeit ist Soja der große Renner. Angefangen mit ersten Experimenten in einer Garage, hat sich Döhler mittlerweile zu einem "Big Player" in diesem Bereich entwickelt. "Dieser Markt wächst rasant", erläuterte Duwe.
Herausforderungen für Döhler in Neuenkirchen
Olaf Lies, der vor seinem Besuch bei Döhler dem Rammschlag für drei neue Liegeplätze im Deutschen Offshore-Industriezentrum in Cuxhaven beigewohnt hatte, zeigte sich beeindruckt vom Werdegang der Neuenkirchener Firma und ihren aktuellen Vernetzungen in ganz Europa und darüber hinaus. Und er nahm interessiert zur Kenntnis, mit welchen Herausforderungen das Unternehmen zu kämpfen hat: Neben dem Fachkräftemangel und der zum Teil schwierigen verkehrlichen Erreichbarkeit des Neuenkirchener Werks für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist die Energieversorgung ein großes Zukunftsthema. Immerhin hat Döhler einen jährlichen Energiebedarf wie 2500 bis 3000 Familienhaushalte.
Und hier kommt die Neuenkirchen Wind GmbH & Co. KG ins Spiel, die in der 1300-Einwohner-Gemeinde einen Windpark mit sechs Anlagen betreibt. Schon seit einiger Zeit stehen Werksleiter Norman Duwe und Windpark-Geschäftsführer Stefan Küver in Kontakt und überlegen, wie Döhler möglichst unkompliziert "angeschlossen" werden kann. Eine Lösung ist bislang nicht gefunden.