
Besondere Führungen durch den Ort: Auf Zeitreise im Schwebefährendorf Osten
Der Ortsheimatpfleger des Ortes Osten, Frank Auf dem Felde, bietet wieder seine besonderen Führungen durch das Dorf an der Oste. Dabei geh es nicht nur um die Schwebefähre, auch andere Besonderheiten des Ortes im Kreis Cuxhaven spielen eine Rolle.
Von Arno Grewe
Zwei im wahrsten Sinne "herausragende" Bauwerke bestimmen noch heute das Ortsbild des Schwebefährendorfes. Aber wer weiß schon, dass das Kirchspiel Osten über Jahrhunderte die "Metropole" der Region war? Dies und viel Interessantes mehr wird den Teilnehmern an der in Kürze beginnenden wöchentlichen Führung in Osten durch Ortsheimatpfleger Frank Auf dem Felde nähergebracht. Dann heißt es wieder jeden Mittwoch: "Osten - eine Zeitreise".
Frank Auf dem Felde ist seit 2007 der Ortsheimatpfleger des Schwebefährendorfes, das um 1840 die größte politische Einheit im Bereich der Unterelbe war. "Die Historie Ostens im Allgemeinen ist etwas, das man wunderbar in Archiven aufbereiten kann. Es ist mir eine Freude, das auch für jemanden verständlich wiederzugeben, der heimatgeschichtlich nicht so bewandert ist", erklärt er.
Deshalb bietet Frank Auf dem Felde seit acht Jahren die wöchentlichen Führungen an. Anfang Mai geht es mit insgesamt sechs verschiedenen Themenführungen los. Jedes Thema wird an drei Terminen angeboten. Beim Auftakt am Mittwoch, 8. Mai, heißt es "Osten 1834 - Das neue Amtshaus". Auf dem Felde gibt einen kurzen Einblick: "Das Amtshaus wird 190 Jahre alt. Es war ein Geschenk für den König in London. Stadtrechte gab es dafür nicht, aber einiges andere."
Vom einstmals florierenden Handel an der Oste berichtet "Shopping zur Kaiserzeit", einen Blick auf Handwerke der besonderen Art, die das Ostener Kirchdorf über Jahrhunderte prägten, gibt es bei der Führung "Goldschmiede und Zuckerbäcker". Noch etwas weiter zeitlich zurück geht es bei "Mette von Ahn und Königin Christina", das die Schwedenzeit gegen Mitte des 17. Jahrhunderts thematisiert.
"Beliebt ist auch die Führung 'Wohnen wie die Fürsten', die den Untertitel 'Ostens Villen' trägt", weiß Frank Auf dem Felde zu berichten. "Auch damals wollten die Bürger mit ihren Häusern schon ein Zeichen setzen. Die Ostener Villen zeugen noch heute davon." Der ungewöhnliche Titel "Dat Leid mit de Suuperei" beleuchtet die Ostener Gastronomie früherer Zeiten. Damals prägten zahlreiche Gaststätten, Brennereien und Brauereien das tägliche Leben im Ort.
So gelingt es Frank Auf dem Felde den an der Führung Interessierten ein rundes Bild von Osten und seiner reichen Kulturgeschichte zu vermitteln. Natürlich sind es auch die von Frank Auf dem Felde erzählten "Geschichtchen", die die Führungen auflockern. Er hat noch einen Hinweis parat: "Auch die Führungen, die sich wiederholen oder auf eine ähnliche Art schon einmal da waren, werden von mir regelmäßig überarbeitet und durch neue Erkenntnisse ergänzt. Dies sind einzelne Details, die das Gesamtbild abrunden."
Die von Frank Auf dem Felde angebotenen Touren sind kostenlos. Spenden, die regionalen Projekten zugute kommen, sind erbeten. Eine vorherige Anmeldung ist ebenfalls nicht erforderlich. Bei weiteren Terminwünschen oder Gruppen, die eine Führung erleben wollen, steht Frank Auf dem Felde unter Telefon (04771) 5888006 oder E-Mail feldauf@aol.com zur Verfügung.
Folgende Themenführungen ("Osten - eine Zeitreise"), die jeweils etwa 90 Minuten dauern, werden von Frank Auf dem Felde in Osten in der Zeit von Anfang Mai bis Anfang September, Beginn immer mittwochs an der St.-Petri-Kirche um 18 Uhr, angeboten:
"Osten 1834 - Das neue Amtshaus": Wie Osten zu dieser Zeit aussah, wird Gegenstand dieses historischen Spaziergangs sein. Termine: 8. Mai, 19. Juni und 31. Juli.
"Shopping zur Kaiserzeit": Das Schaufenster kam in die Welt, damit die Welt ins Schaufenster kam. Osten war ganz vorne mit dabei. Termine: 22. Mai, 3. Juli, 14. August.
"Goldschmiede und Zuckerbäcker": Handel und Handwerk prägten das Ostener Kirchdorf über Jahrhunderte. Hier gab es Wertvolles und Köstliches neben allerlei Alltäglichem. Termine: 15. Mai, 26. Juni und 7. August.
"Mette von Ahn und Königin Christina": Die Spuren der Frauen, die Ostens Geschichte mit prägten, sind spärlich, aber vorhanden. In einer männlich dominierten Vergangenheit haben sie trotzdem ihren Platz behauptet. Termine: 29. Mai, 10. Juli und 21. August.
"Wohnen wie die Fürsten - Ostens Villen": Auch die Bürger wollten mit ihren Häusern schon in früheren Zeiten Zeichen setzen. Im 19. Jahrhundert wollte man es dem Adel gleichtun und schön wohnen. Die Ostener Villen zeugen noch heute davon. Termine: 5. Juni, 17. Juli und 28. August.
"Dat Leid mit de Suuperei - Ostener Gastronomie": Um 1900 prägten noch 16 Gaststätten, vom Schankhaus bis zum Hotel, das Leben im Kirchdorf Osten. Dazu kamen Brennereien, Brauereien und allerhand mehr. Termine: 12. Juni, 24. Juli und 4. September.