625 Jahre Otterndorf: Dieser Künstler feiert die Stadt mit einzigartigen Zeichnungen
Er war Otterndorfs erster Stadtmaler und hat die Medemstadt über die Jahre sehr lieb gewonnen: Marco Altenhoff widmet seiner Wahlheimat zum 625-jährigen Bestehen mehrere Ausstellungen und einen Bildband mit Zeichnungen.
Das ganze Jahr über feiert die Stadt Otterndorf ihr 625. Stadtjubiläum mit zahlreichen Ausstellungen, Konzerten, Führungen und Festen. Zu den Gratulanten gesellt sich nun Marco Altenhoff. Der 59-Jährige gibt seine gesammelten Otterndorf-Zeichnungen als Bildband mit dem Titel "Ein Streifzug durch Otterndorf" heraus. Das Buch erscheint in Kürze im Medem-Verlag von Heinrich Heikamp und wird am Donnerstag, 8. Mai, 19 Uhr, in der Altstadt-Buchhandlung offiziell vorgestellt. "Es handelt sich um keine Rückschau", betont Altenhoff. Alle Zeichnungen seien in diesem oder im vergangenen Jahr entstanden.

Der gebürtige Ruhrpottler hat seit nunmehr 30 Jahren eine besondere Verbindung zur Medemstadt: Als erster Otterndorfer Stadtmaler zog er im eiskalten Winter 1995/96 ins Gartenhaus am Süderwall ein. Mehrere Monate lebte er damals in Otterndorf und entdeckte seine Liebe zur Küste. Den Titel "Stadtmaler" hat Altenhoff seitdem weg, er ist gewissermaßen zu seinem Markenzeichen geworden, obwohl er im eigentlichen Sinne gar kein Maler ist, sondern Zeichner und Illustrator. Ein Wort, das er überhaupt nicht mag, ist "Künstler", so sieht er sich selbst nicht. Nie käme er auf die Idee, sich auf eine Stufe mit seinen Vorbildern Horst Janssen und Egon Schiele zu stellen.
Der einstige Wandervogel hat seinen Ruhepol gefunden
Schon in seiner Zeit als Stadtmaler hat Marco Altenhoff viele Ansichten von Otterndorf gezeichnet. Jetzt, 30 Jahre später, kehrt er sozusagen zurück zu seinen Wurzeln - nicht nur künstlerisch, sondern auch wohnlich: Nach etlichen Jahren in Altenbruch lebt er mit seiner Frau, einer Pädagogin, seit Oktober 2024 wieder in Otterndorf. Der einstige Großstadtmensch und "Wandervogel" hat hier, direkt an der Medem, in Sichtweite des Gartenhauses am Süderwall, seinen Ruhepol gefunden. Er sei ruhiger geworden, sagt Altenhoff. Und provinzieller, was er nicht als abwertend verstanden wissen will. "Ich bin gekommen, um zu bleiben", sagt der Vater eines 20-jährigen Sohnes. Und: "Die Otterndorfer waren immer gut zu mir."

Anlässlich des Stadtjubiläums hat Marco Altenhoff zum Stift gegriffen und die Otterndorfer Altstadt mit flinken Strichen aufs Papier gebracht. Natürlich, das Gartenhaus am Süderwall, der Utröper und die Kirche dürfen nicht fehlen im Buch "Ein Streifzug durch Otterndorf". Aber auch weniger bekannte Straßen, Häuser und "Hinterhofszenen" sind abgebildet, etwa der alte Wasserturm am Bahnhof. Nicht fehlen dürfen natürlich Altenhoffs geliebte Kopfbäume, die er am Norder- und Süderwall "eingefangen" hat.
Nicht nur mit dem Buch gratuliert Marco Altenhoff der Stadt Otterndorf zum 625. Geburtstag. Der Zeichner hat auch zwei Ausstellungen und einen Auftritt in der Otterndorfer Stadtbibliothek in Vorbereitung: Im Café Zaubernuß zeigt er vom 6. September bis zum 30. Oktober Zeichnungen und Malerei in Mischtechnik unter dem Titel "Landschaften". In der Galerie der Altstadt-Buchhandlung sind vom 18. November bis zum 23. Dezember "Kopfbaum-Impressionen" zu sehen. Und am Dienstag, 15. Juli, kann man dem Illustrator in der Zeit von 14 bis 17 Uhr beim Zeichnen in der Bibliothek über die Schulter schauen.

