Neues DRK-Seniorenheim in Otterndorf: Zufriedene Bewohner trotz Startschwierigkeiten
Als das Seniorenheim "Haus am Medembogen" in Otterndorf vor knapp zwei Wochen eröffnet wurde, waren Politiker, Verwaltungsvertreter und DRK-Vertreter voll des Lobes. Aber was sagen eigentlich die Seniorinnen und Senioren zu ihrem neuen Domizil?
Asta Kuhn sitzt in ihrem Sessel und blickt zufrieden aus dem Fenster ihres Zimmers im Haus am Medembogen ins Grüne. "Ich kann mich eigentlich nicht beklagen. Es ist sehr schön hier", sagt die Seniorin. Im Juni ist sie vom Haus am Süderwall in Otterndorfs Innenstadt an den Rand des neuen Wohngebiets am Medembogen gezogen. Hat sie sich mittlerweile eingelebt? "Ja, das habe ich." Natürlich sei es erst einmal eine Umstellung gewesen, nicht mehr kurz in die Stadt laufen zu können, um sich beispielsweise einen Joghurt zu kaufen, erzählt Asta Kuhn. "Aber dafür haben wir hier viel Natur."
Auch an das neue Hausgemeinschaftsprinzip - mit acht Wohngemeinschaften für jeweils elf Personen - habe sie sich zunächst gewöhnen müssen. "Aber was mir richtig gut gefällt, ist, dass wir beim Essen mitreden können", erklärt die Seniorin. Jeden Tag werde in den Küchen der Hausgemeinschaften frisch gekocht.
Umzug ins neue Haus war vielleicht etwas zu früh
Als Mitglied des Heimbeirats kümmert sich Asta Kuhn um die Sorgen und Nöte der Heimbewohner und weiß, wo der Schuh drückt nach dem Umzug in die neuen Räume. "Dass die Telefone zum Teil noch nicht funktionieren, ist die größte Sorge", sagt Kuhn bei einem Pressegespräch, das cnv-medien mit einigen Seniorinnen und Senioren geführt hat.
Auch mit der Heizung habe es einige Probleme gegeben, erzählt Bewohner Georg Meyer. Beim Einzug seien die Handwerker noch im Haus gewesen. "Der Umzug ins neue Haus war vielleicht etwas zu früh", glaubt Evelyn Lührs, Leiterin der Betreuung im Haus am Medembogen.

Volker Kamps, Geschäftsführer beim DRK Cuxhaven-Hadeln, räumt ein, dass noch nicht alles rund läuft am neuen Standort. "Kleine Katastrophen" habe es in den vergangenen Monaten gegeben, einen Wasserschaden und EDV-Probleme. Und: "Die Wärmepumpe und die Heizungsanlage scheinen keine dicken Freunde zu werden." Dennoch blickt Kamps stolz und glücklich auf das neue Haus. Energetisch sei es auf dem allerneuesten Stand. Alles andere werde sich in den kommenden Wochen noch "zurechtruckeln".
Seniorin Emma Hinke empfindet in erster Linie Dankbarkeit, wenn sie auf ihr neues Domizil schaut. "Ich bin glücklich, dass ich hier bin", sagt sie. Vor allem das Freizeitprogramm, das in der neuen Begegnungsstätte des Hauses am Medembogen angeboten wird, begeistert die Heimbewohnerin. Ob Gedächtnistraining, Gymnastik, Bingo, "Bunte Stunde" oder Kegeln: "Hier ist immer etwas los."
Und dennoch: Ein paar Dinge aus dem alten Gebäude vermisst sie. "Den Postkasten zum Beispiel." Bewohnerin Marianne Hinz hat noch eine andere Sache auf dem Herzen: Sie wünscht sich einen Unterstand für ihren Scooter. "Aber der soll noch kommen."