
Zukunft des Horts in Otterndorf ist ungewiss: Eltern machen ihrem Ärger Luft
Die Samtgemeinde Land Hadeln rüstet sich für den Ganztag: Bis zum Schuljahr 2026/2027 sollen fünf Grundschulen ein erweitertes Betreuungsangebot bereitstellen. Die Politik hat dafür die Weichen gestellt. Aber: Was wird aus dem Hort in Otterndorf?
Vier der sieben Grundschulen in der Samtgemeinde Land Hadeln bieten aktuell eine Ganztagsbetreuung an drei bis vier Tagen an - in der Wingst (drei Tage), in Wanna (drei Tage), in Neuhaus (vier Tage) und in Otterndorf (vier Tage). Zum Start des Schuljahres 2026/2027 sollen das Angebot ausgebaut und die Gebäude - wenn nötig - modernisiert werden. Denn ab dem kommenden Jahr haben neu eingeschulte Grundschüler in Niedersachsen einen Rechtsanspruch auf die Betreuung am Nachmittag. Um den sicherzustellen, laufen die Vorbereitungen in den Schulen, in Politik und Verwaltung bereits auf Hochtouren.
In der jüngsten Sitzung des Schul- und Sportausschusses haben die Kommunalpolitiker in einer Grundsatzentscheidung eine Empfehlung ausgesprochen, in welchen Schulen die Ganztagsbetreuung ab August 2026 umgesetzt werden soll: in Wingst, Neuhaus, Otterndorf, Wanna und Ihlienworth. Die endgültige Entscheidung trifft der Samtgemeinderat am 16. September.
Die Grundschule Sietland in Ihlienworth steht noch am Anfang und startet im kommenden Jahr mit zunächst drei Betreuungstagen. Die Grundschulen in Neuenkirchen und Cadenberge sind nicht dabei: Die Schulleitung in Cadenberge möchte derzeit keine ganztägige Betreuung anbieten. In der Gemeinde Cadenberge gibt es aber ein Hort-Angebot. Die Hinrich-Wilhelm-Kopf-Schule in Neuenkirchen wird geschlossen.
Kinder zuverlässig und qualifiziert betreuen
Ungeklärt ist noch die Frage, was aus dem Hort in Otterndorf wird. Die vom DRK betriebene Einrichtung steht - wie berichtet - auf der Kippe, weil die Samtgemeinde zwei parallele Betreuungssysteme vermeiden will. In der Sitzung des Ausschusses für Jugend, Soziales und Senioren, der in der neuen Otterndorfer Schulmensa tagte, machten die Eltern der Hort-Kinder ihrem Ärger Luft.
Die mögliche Schließung des Horts sei mit dem Bild einer familienfreundlichen Stadt, wie Otterndorf es immer behaupte zu sein, kaum vereinbar, sagte eine Mutter. Es gehe darum, die Kinder zuverlässig und qualifiziert zu betreuen und nicht zu verwahren. Joachim Büchsenschütz, Leiter der Kita-Abteilung beim DRK, bat Politik und Verwaltung darum, zumindest bis 2027 abzuwarten, um den Eltern eine gewisse Sicherheit zu geben.
Noch steht die Diskussion um die Zukunft des Otterndorfer Horts am Anfang. Viele Fragen sind noch offen, etwa die, wie die Betreuung der Ganztagsschüler in den Ferienzeiten aussehen soll. Malte Hinck, der Vorsitzende des Jugendausschusses, gab den Denkanstoß, neue Wege zu gehen, etwa mit einer Kombination aus Hort und Ganztagsschule. Samtgemeindeebürgermeister Frank Thielebeule versicherte, dass der Hort - wie geplant - aus seinem Provisorium im ehemaligen Bibliotheksgebäude in die modernisierte Grundschule umziehen wird.