Ein Teil der jungen Teilnehmer des Management Information Game (MIG) vom Otterndorfer Gymnasium.  Foto: Rahn
Ein Teil der jungen Teilnehmer des Management Information Game (MIG) vom Otterndorfer Gymnasium. Foto: Rahn
Management Information Game (MIG)

Planspieler ohne "Verlierer": Otterndorfer Schüler entwickeln und vermarkten Produkt

09.09.2025

Fünf Tage lang wird in Otterndorf nicht nur gelernt, sondern gelebt wie in der Chefetage: Beim Management Information Game (MIG) verwandeln sich Schüler in Unternehmer, tüfteln an Ideen und präsentieren sie vor echtem Publikum.

Von Max Martin Rahn

Für fünf Tage verwandelten sich die Geschäftsräume von Prüfer und Herting in eine Ideenschmiede: Elft- und Zwölftklässler des Otterndorfer Gymnasiums schlüpften in die Rolle von Führungskräften und entwickelten im Rahmen des Management Information Game (MIG) ein eigenes Produkt.

Die Vorgabe: Die Schülerinnen und Schüler sollten ein "Refill-Kit", ein sich selbst auffüllendes Behältnis, entwerfen und vermarkten. Wie die einzelnen Gruppen das Produkt gestalten, war ihnen selbst überlassen. Das Planspiel organisiert der Veranstalter, das Bildungswerk der Niedersächsischen Wirtschaft, alle zwei Jahre. Es soll den Jugendlichen praxisnahe Einblicke in die Arbeitswelt geben.

Die Hauptverantwortlichen des Abends: Normen Herting, Geschäftsführer Prüfer und Herting, und Andreas Mätzold, vom Bildungswerk der Niedersächsischen Wirtschaft. Auf dem Firmeneigenen Gelände führen die Jugendlichen eine Woche lang ein fiktives Unternehmen. Foto: Rahn

Von der Schulbank ins Chefbüro

Eine Woche lang arbeiten die Schüler in Teams daran, verschiedene Unternehmensbereiche zu verzahnen und ein marktreifes Konzept zu präsentieren. Zur Wochenmitte stellen sie ihre bis dahin erarbeiteten Pläne Lehrern, Sponsoren und geladenen Gästen vor. Von der ersten Designskizze über strategische und operative Überlegungen bis hin zu simulierten Verkaufsverhandlungen ist alles dabei.

Normen Herting eröffnet den MIG-Abend. Der Geschäftsführer von Prüfer und Herting stellt die Unternehmensräume zur Verfügung. Er begrüßt die rund 56 Anwesenden, darunter Sponsoren wie Michael Köster aus Ihlienworth, Frank Hildebrandt, der das MIG für die Cuxhavener Gymnasien organisiert, sowie die stellvertretende Samtgemeindebürgermeisterin Nicole Friedhoff.

Gastgeber Normen Herting bei der Begrüßung der Anwesenden. Foto: Rahn
Mit ungefähr 56 Anwesenden war das "MIG" gut besucht. Insgesamt drei Gruppen stellten ihre Ideen vor. Foto: Rahn
Frau Dr. Marlies Reinke trägt die Gesamtverantwortung für die Schüler am Otterndorfer Gymnasium. Sie war die dritte Vortragende bevor die Gymnasiasten die Konzepte vorstellten. Foto: Rahn

Ein Produkt, drei Visionen

Drei Gruppen haben jeweils 20 Minuten Zeit für ihre Produktvorstellung mit anschließenden Fragen und Antworten. Die erste Gruppe präsentiert unter dem fiktiven Firmennamen Nova Technologie die "Smart-Box". Als aus dem Publikum die Frage nach dem Kühlvolumen aufkommt, antwortet der Sprecher trocken: "In erster Linie ausreichend" - was für herzhaftes Lachen sorgt.

Eine der Gruppen stellt ihre "Smart-Box" vor. Anschließend gilt es, das Produkt zu vermarkten und Fragen zu beantworten. Foto: Rahn

App-gesteuerte Ideen für den Alltag

Die zweite Gruppe stellt die "Smart Pentry Box" vor, ein stapelbares Boxsystem, das sich per App selbst auflädt. Zielgruppe: moderne Familien mit berufstätigen Eltern. Umweltfreundlich sollte es sein, in verschiedenen Größen erhältlich und zu einem fiktiven Preis von 200 Euro pro Stück.

Von jeder Gruppe gab es Info-Material - hier von der zwei jungen Frauen der zweiten Gruppe. Foto: Rahn
Gruppe zwei mit ihren Stapelbaren Box-Sets. Foto: Rahn

Humor als Verkaufsstrategie

Die dritte Gruppe setzt auf Entertainment: Mit Charme und Witz ziehen die beiden Vortragenden das Publikum in ihren Bann. Ihr System besteht aus stapelbaren, teils kühlfähigen Boxen, die Strom weiterleiten können. "Wir verkaufen keinen Behälter, wir verkaufen einen Lifestyle", verkündet der Hauptredner selbstbewusst.

Alle Gruppen sammeln Punkte, einen "Verlierer" gibt es an dem Abend nicht. Durchsetzen kann sich letztlich die Gruppe drei mit ihrem modularen Konzept.

Könnte Schauspieler werden - dieser Herr hatte auch Entertainment bei der Vorstellung drauf. Foto: Rahn
Die letzte von drei Gruppenvorstellungen des Abends. Letztlich konnte sich die Kombination aus Lockerheit und Entertainment bei den Zuschauern durchsetzen. Das ist die Gewinnergruppe, mit ihrem modularen System. Foto: Rahn

Den eigenen Horizont erweitern

Durchaus bemerkenswert ist die Passion der freiwillig an dieser Woche teilnehmenden Jugendlichen. Ebenso erstaunlich ist, was die Schülerinnen und Schüler gemeinsam erarbeiten.

Ein Abend mit Burgern und Zukunftsperspektiven

Zum Ausklang gibt es Getränke und frisch gegrillte Burger aus Otterndorf. "Ohne die Sponsoren und Unterstützer wäre so ein Abend nicht möglich", resümiert Herting. Das MIG ist weit mehr als ein Spiel: Es eröffnet jungen Menschen Perspektiven - ob für ein späteres Studium, Führungspositionen oder die von Gästen empfohlenen Ausbildungsberufe. Ein Gewinn für alle Beteiligten.

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