Kampf um Krankenhaus in Otterndorf: Rückendeckung aus der Politik für die Klinik
Nach dem Cuxhavener Kreistag hat erwartungsgemäß auch der Rat der Samtgemeinde Land Hadeln mit einem einstimmigen Votum signalisiert, dass er um den Erhalt des Otterndorfer Krankenhaus kämpfen wird.
Der Prozess der Neuorientierung und Optimierung, den der ehemalige Hadler Samtgemeindebürgermeister Harald Zahrte als Interimsgeschäftsführer maßgeblich begleiten soll, wird von der Samtgemeinde - auch finanziell - mitgetragen und unterstützt.
Der Landkreis und die Samtgemeinde hatten sich bei der Klinik, die viele Jahre lang von unterschiedlichen privaten Unternehmen betrieben worden war, angesichts der drohenden Insolvenz vor zwei Jahren zu einer Rekommunalisierung entschlossen. Das Gros der Gesellschaftsanteile (74,9 Prozent) hält der Landkreis, die übrigen Anteile die Samtgemeinde.
Klinik-Kalkulation war viel zu optimistisch
Inzwischen hat sich gezeigt, dass die ursprünglichen Prognosen zur Gewinn- und Verlustrechnung viel zu optimistisch kalkuliert waren. Im vergangenen Jahr standen statt 1,5 letzten Endes mindestens 4,5 Millionen Euro als negatives Jahresergebnis zur Diskussion. Und es ist nicht zu erwarten, dass es noch in diesem Jahr eine Kehrtwende geben wird. Außerdem sitzt auch dem Otterndorfer Haus die Lauterbachsche Krankenhausreform im Nacken.
Doch für eine kurz- und langfristige Perspektive soll ein auf lokaler Ebene geschnürtes Maßnahmenpaket des Kreises und der Samtgemeinde sorgen: "Der Standort hat Perspektiven und eine Zukunft", sagte Bürgermeister Frank Thielebeule auf der Sitzung des Samtgemeinderates Land Hadeln in Neuenkirchen am Dienstagabend. Gleichzeitig werde es Veränderungen und strukturelle Anpassungen geben müssen. Samtgemeinde und Kreis seien aber bereit, diesen Prozess zu unterstützen. Diese Kursbestimmung und Neuorientierung wird - wie berichtet - nicht nur von zusätzlichen Kräften aus Kreis- und Samtgemeindeverwaltungen, sondern auch von einem externen Büro begleitet, das Erfahrungen im Bereich der Krankenhauslandschaft hat.
Cuxhavener Landrat bei Sitzung dabei
Das betonte auch Landrat Thorsten Krüger, der ebenfalls an der Sitzung des Samtgemeinderates teilnahm. Es gehe allen Beteiligten darum, "den Standort zu erhalten und auszubauen". Krüger: "Wir haben jetzt das Heft des Handelns in der Hand. Wir brauchen Planungssicherheit und Klarheit. Nichtstun ist keine Option für uns", verteidigte er das millionenschwere Engagement von Kreis und Kommune. Zugleich sieht er das Projekt der Standortsicherung als Gemeinschaftsaufgabe - von Politik, Verwaltung, Personal, aber auch der Bevölkerung: "Dann schaffen wir das."
Zugleich unterstrich er aber auch, dass es eine belastbare Perspektivplanung geben müsse, die sich an den Realitäten orientiert. Auf Dauer dürfe es nicht mehr bei hohen Millionen-Verlusten für Kreis und Kommune bleiben - daher jetzt auch die konzeptionelle Zukunftsplanung und die Einbindung eines externen Fachbüros.
Letzten Endes gab es ein einstimmiges Votum des Samtgemeinderates zum eingeschlagenen Kurs bei der Zukunftssicherung des Krankenhauses, zur Verpflichtung von Harald Zahrte als Interimsgeschäftsführer und zur neuen Konstellation des Aufsichtsrates und der Vergütung dessen Mitglieder.