
Schon drei Kandidaten für den Chefsessel in der Samtgemeinde Land Hadeln
Die Kommunalwahl 2026 in Land Hadeln verspricht Spannung: Bislang stehen drei Kandidaten fest, die um den Posten des Samtgemeindebürgermeisters kämpfen wollen. Alle drei Kandidaten wohnen in Otterndorf und sind in einer Altersliga.



Sie wohnen alle in Otterndorf, sind männlich und in einer Altersklasse und kommen aus der Verwaltung. Spannung bei der Kommunalwahl im Herbst 2026 ist damit vorprogrammiert. Das Kandidatenkarussell füllt sich. Land Hadeln Samtgemeindebürgermeister Frank Thielebeule (55) erhält Konkurrenz - sogar bislang doppelte.
Die CDU schickt Michael Merz ins Rennen, und Maik Schwanemann wirft seinen Hut in den Ring und kandidiert überraschend als unabhängiger Einzelbewerber um das Amt des nächsten Samtgemeindebürgermeisters.
Bereits Anfang Mai dieses Jahres hat sich der Vorstand der SPD Land Hadeln positioniert und sich deutlich für die Unterstützung des amtierenden Samtgemeindebürgermeisters Frank Thielebeule (parteilos) ausgesprochen. Die Zusammenarbeit mit ihm sei vertrauensvoll, konstruktiv und zum Wohl der Samtgemeinde. Als parteiunabhängiger Kandidat der demokratischen Mitte stehe Frank Thielebeule für eine sachliche, bürgernahe und kompetente Politik, findet die SPD. Aber anders als vor fünf Jahren ist er diesmal nicht alleiniger Kandidat um den Chefsessel in der Samtgemeinde.
Hadler CDU setzt auf Kurswechsel
Die CDU ist mit dem aktuellen Führungsstil unzufrieden. Daher setzt die CDU Land Hadeln auf einen Richtungswechsel und hat vor kurzem Michael Merz (56) zum CDU-Samtgemeindebürgermeisterkandidaten im Bürgerhus in Bülkau gewählt. Mit einem starken Votum geht der in Otterndorf lebende Kandidat jetzt in den Kommunalwahlkampf. 98,5 Prozent der Stimmen entfielen auf ihn als alleinigen Bewerber.
Unter der Sitzungsleitung des Kreisvorsitzenden Enak Ferlemann konnte Michael Merz in seiner Bewerbungsrede die zahlreichen CDU-Mitglieder überzeugen. Unter schwierigen finanziellen Rahmenbedingungen möchte Merz erklärtermaßen "einer modernen, digitalen und vor allem bürgernahen Verwaltung vorstehen und die Zukunft der Samtgemeinde Land Hadeln zusammen mit dem Rat gestalten". Er bekenne sich klar für den Erhalt der Strukturen als Samtgemeinde und seiner Einrichtungen, so Merz. Zudem hebe er die Bedeutung der Bürgermeisterinnen und Bürgermeister in den Mitgliedsgemeinden hervor. Maerz ist ein Mann der Zahlen und wirkt beruflich als Fachbereichsleiter beim Landkreis Cuxhaven für Haushalt und Finanzen. Kommunalpolitisch engagiert er sich seit 2001 zunächst im Gemeinderat Bülkau. Ab 2006 saß das CDU-Mitglied im Rat der früheren Samtgemeinde Am Dobrock.
Maik Schwanemann (55) will es ebenso wissen. Er hat vor, sich als unabhängiger Kandidat für das Amt als Samtgemeindebürgermeister in Land Hadeln aufzustellen. Mit dem Sammeln der benötigten 180 Unterschriften will er demnächst beginnen und ist zuversichtlich, dass dies nicht schwerfällt. Ganz bewusst sei er nicht an Parteien herangegangen, sondern werde es als Einzelbewerber versuchen, sagt der parteilose Schwanemann. Schon seit geraumer Zeit habe er darüber nachgedacht, sagt er. Seine Motivation: "Ich bin mit der jetzigen Entwicklung der Samtgemeinde nicht zufrieden." Er stelle sich der Herausforderung, etwas zu verändern. "Ich habe die Kraft, Energie und den Willen, zurück in die Zukunft zu gehen."
Auch Maik Schwanemann kommt ursprünglich aus dem Öffentlichen Dienst, dort hat er rund 35 Jahre gearbeitet. Von 2006 bis 2010 Bürgermeister der früheren Samtgemeinde Sietland. Nach der Fusion wirkte er in der neuen Samtgemeinde Land Hadeln bis Ende Juli 2019 als 1. Samtgemeinderat. Ab 2020 war er als Geschäftsführer des Kreissportbundes Cuxhaven tätig, wo er knapp zwei Jahre später aufhörte, um als Geschäftsführer des TSV Otterndorf zu arbeiten.
Er habe Erkenntnisse außerhalb der Samtgemeinde sammeln können, kenne Möglichkeiten, Impulse zu geben, sei gut vernetzt, und wisse, wo der Schuh drückt, meint er selbstbewusst. Wichtige Stellschraube werden sein, Verwaltungsabläufe zu verschlanken und Entscheidungswege zu beschleunigen. Früher sei die Verwaltung effektiver gewesen, so seine Wahrnehmung. Er stehe "für mehr Output bei gleichem Personaleinsatz".