Die Feuerwehr löschte den Brand im Heckbereich des Busses, während die Polizei die Straße absperrte. Foto: Andre Hellwig
Die Feuerwehr löschte den Brand im Heckbereich des Busses, während die Polizei die Straße absperrte. Foto: Andre Hellwig
Risikofaktor Motorraum

Schüler auf dem Weg zur Schule: Linienbus im Kreis Stade gerät plötzlich in Brand

05.05.2025

Der Motor und Teile des Hecks eines 300.000 Euro teuren Linienbusses sind am frühen Montagmorgen nahe dem Ortsausgang in Harsefeld in Brand geraten. Sofort entwickelte sich starker Rauch.

Der Busfahrer bemerkte das Feuer während der Fahrt und reagierte blitzschnell. Er stoppte den Bus an der nächsten Haltestelle vor der Festhalle Harsefeld und öffnete gleichzeitig alle Türen.

Die Fahrgäste, vor allem Schüler, die sich auf dem Weg zur Schule nach Ahlerstedt befanden, konnten unverletzt ins Freie flüchten.

Blitzschnelle Reaktion des Busfahrers verhindert Schlimmeres

Der Busfahrer sorgte dafür, dass die Schüler genügend Abstand einhielten und bis auf das Schützenplatzgelände zurückwichen. Es gab keine Verletzten. Bis die Feuerwehr anrückte, wurden bereits mit mehreren Pulverlöschern Löschversuche unternommen.

Der im Heckbereich brennende Motor wurde schließlich von der Feuerwehr unter Atemschutz gelöscht. Die Durchgangsstraße in Harsefeld wurde währenddessen von der Polizei komplett abgesperrt. Mit den Löscharbeiten war der Einsatz aber noch nicht beendet. Der Einsatz der Freiwilligen Feuerwehr Harsefeld dauerte nach Angaben von Sprecherin Nora Schmidt-Eustermann gut vier Stunden.

Erst gegen Mittag konnten die Einsatzfahrzeuge abrücken. Unter anderem mussten 300 Liter Diesel abgepumpt und ausgelaufener Diesel und Öl aufgenommen werden.

Vorbildliches Verhalten der Schüler während des Zwischenfalls

Den Businsassen und dem Fahrer ist neben der Aufregung zum Wochenstart nichts passiert. Glücklicherweise war der Bus noch innerorts an einer Stelle, an der die Kinder und Jugendlichen sicher aussteigen konnten. "Die Schüler haben sich vorbildlich verhalten und ruhig gewartet", lobte Nora Schmidt-Eustermann. Sie harrten aus, bis ein Ersatzbus sie weiter nach Ahlerstedt bringen konnte.

Der in Brand geratene Linienbus wurde von einem darauf spezialisierten Dienst abgeschleppt, der auch über eine Bus-Abschleppbrille für die Vorderräder verfügt. Die Hinterräder mussten frei rollen. Dafür musste zunächst die Achse gelöst werden, um einen Getriebeschaden zu vermeiden.

Ursache des Brandes noch unklar - Möglicher technischer Defekt

Warum der Bus in Brand geraten konnte, ist noch unklar. Möglicherweise löste ein technischer Defekt das Feuer aus.

Der Bus ist laut dem Deutschen Kraftfahrzeug-Überwachungs-Verein DEKRA eines der sichersten Verkehrsmittel überhaupt. Gemessen an den Transportleistungen gebe es bei Bussen deutlich weniger Verletzte oder Getötete bei Unfällen als etwa im Pkw. Zwar kämen Brandereignisse als solche in Bussen relativ häufig vor. Es sei aber selten, dass Insassen bei Busbränden zu Schaden kommen, so ein Experte der Sachverständigenorganisation.

Die meisten Busbrände entstünden dabei im Motorraum. Laut DEKRA sei das bei rund 80 Prozent der Fälle so. Wichtig sei im Fall eines Brandes des Motors ein schnelles Reagieren und zügiges Verlassen des Busses. Vor allem die Wege zu den Türen müssen dafür frei von Gepäck oder anderen Gegenständen gehalten werden.

Von Miriam Fehlbus und Andre Hellwig

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