Die Sandbänke im Wattenmeer vor Cuxhaven sind ein wichtiger Lebensraum und Ruhezone für die Seehunde. Foto: Mohssen Assanimoghaddam/dpa
Die Sandbänke im Wattenmeer vor Cuxhaven sind ein wichtiger Lebensraum und Ruhezone für die Seehunde. Foto: Mohssen Assanimoghaddam/dpa
Zählflüge starten

Seehundzählung auch vor Cuxhaven: So läuft die Bestandsaufnahme im Wattenmeer ab

von Redaktion | 12.06.2025

Schon bald startet die jährliche Seehundzählung im Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer. Mit fünf Terminen und zehn Flügen erfasst das LAVES die Seehundpopulation und überprüft ihren Gesundheitszustand.

Ab dem 16. Juni heißt es wieder: Augen auf im Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer! Dann startet die diesjährige Seehundzählung entlang der niedersächsischen Küste. Organisiert wird die Aktion vom Niedersächsischen Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES), das fünf Termine mit insgesamt zehn Flügen anberaumt hat. Neben dem Auftaktflug am 16. Juni folgen weitere Zählungen am 20. und 30. Juni sowie am 4. und 15. August.

Internationale Kooperation zum Schutz der Seehunde

Die Zählung ist Teil eines internationalen Schutzprogramms und findet zeitgleich auch in Schleswig-Holstein, Dänemark und den Niederlanden statt. Das niedersächsische Wattenmeer wird dabei in zwei Abschnitte aufgeteilt, die von jeweils einem Kleinflugzeug überflogen werden. Die Flüge erfolgen bei Niedrigwasser, wenn sich die Tiere gut sichtbar auf den Sandbänken versammeln - eine wichtige Voraussetzung für aussagekräftige Zahlen.

Ehrenamt und Wissenschaft Hand in Hand

Erfreulicherweise engagieren sich auch in diesem Jahr wieder zahlreiche Jäger ehrenamtlich für die Zählungen. Begleitet werden sie von LAVES-Wissenschaftlern, die neben der Erhebung der Bestandszahlen auch den Gesundheitszustand der Tiere im Blick haben. Denn Seehunde gelten als wichtige Bioindikatoren für den ökologischen Zustand des Wattenmeers.

Stabile Bestände mit leichtem Rückgang

Die Zahlen aus dem Vorjahr zeigen, dass sich der Bestand auf hohem Niveau stabilisiert hat: 8.557 Tiere wurden 2024 gezählt, darunter 2.019 Jungtiere. Im Jahr zuvor waren es 8.912 Seehunde mit 2.195 Jungtieren.

Zusätzlich zur Zählung betreibt das LAVES ein umfassendes Gesundheitsmonitoring. Gestrandete oder verendete Tiere werden in der Pathologie des Lebensmittel- und Veterinärinstituts Oldenburg untersucht, um mögliche Krankheiten oder Umweltbelastungen frühzeitig zu erkennen.

Weitere Informationen sowie eine detaillierte Statistik zur Seehundpopulation seit 1958 stellt das LAVES auf seiner Homepage zur Verfügung. Die Ergebnisse der Zählflüge 2025 werden dort nach Abschluss der Aktion ebenfalls veröffentlicht.

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