Schon seit Tagen melden die Wetter-Apps in Deutschland schlechte Luft. Auch der Kreis Cuxhaven ist größtenteils rot eingefärbt. Foto: Larschow
Schon seit Tagen melden die Wetter-Apps in Deutschland schlechte Luft. Auch der Kreis Cuxhaven ist größtenteils rot eingefärbt. Foto: Larschow
Wetter-Apps zeigen Rot

Warum die Luftqualität im Kreis Cuxhaven aktuell so schlecht ist

von Christian Mangels | 10.03.2025

Die Nordseeküste ist bekannt für ihre gute Luft. Für Urlauber ist die salzhaltige Brise sogar häufig ein Grund, hier Erholung zu suchen. Umso mehr überraschen aktuell schlechte Werte im Kreis Cuxhaven. Warum ist die Luftqualität gerade so miserabel?

Seit Tagen melden die Wetter-Apps in Deutschland schlechte Luft. Auch der Kreis Cuxhaven ist größtenteils rot eingefärbt. Heißt: Die Luftqualität lässt zu wünschen übrig. Besonders die Belastung mit Feinstaubpartikeln, die kleiner sind als 2,5 Mikrometer (0,0025 Millimeter), ist aktuell hoch, wie die Daten des Umweltbundesamtes (UBA) zeigen. In der Messstation Elbmündung lag die Belastung am Montag um 12 Uhr bei 38 Mikrogramm pro Kubikmeter. Zum Vergleich: Der EU-Grenzwert liegt bei 25 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft

Bei empfindlichen Menschen können laut Umweltbundesamt nachteilige gesundheitliche Wirkungen auftreten. Das UBA empfiehlt, körperlich anstrengende Tätigkeiten im Freien zu vermeiden. "In Kombination mit weiteren Luftschadstoffen können auch weniger empfindliche Menschen auf die Luftbelastung reagieren", so die Behörde.

Doch was ist der Grund für die erhöhten Feinstaubwerte? "Im Winter ist der Ausstoß von Feinstaub größer, weil mehr Energie benötigt wird, Kamine mit Holz geheizt werden, aber auch die Emissionen aus dem Straßenverkehr erhöht sind", erklärt Stefan Feigenspan, Experte für Luftqualität beim Umweltbundesamt, auf Anfrage unseres Medienhauses. Auch der Einfluss von Saharastaub sei nicht auszuschließen. 

Das niedersächsische Umweltministerium nennt einen weiteren möglichen Auslöser für die hohe Feinstaubbelastung: polnische Kohlekraftwerke. Die feinen Staubpartikel werden demnach mit dem Ostwind zu uns in den Norden geweht.

Schadstoffe sind in den unteren Luftschichten gefangen

Eine entscheidende Rolle spielt darüber hinaus die aktuelle Wetterlage, wie Stefan Feigenspan weiß. Sie entscheidet darüber, ob die Schadstoffe schnell in der Luft verteilt werden oder sich über Tage anreichern können. "In der aktuellen ⁠Wetterlage⁠ ist der Luftaustausch eingeschränkt, es ist nahezu windstill. Die Schadstoffe sind in solchen Situationen quasi in den unteren Luftschichten gefangen", erklärt der Mitarbeiter des Umweltbundesamtes. "Dazu kommt, dass es in der letzten Zeit deutschlandweit nahezu keinen Niederschlag gab, der die Partikel hätte auswaschen können." 

Aber ein Wetterwechsel ist in Sicht: Der Meteorologe Christian Paulmann vom Deutschen Wetterdienst geht davon aus, dass ein frischer Nordwestwind in den kommenden Tagen für Entlastung sorgen wird.

Bei der Nordseeheilbad Cuxhaven GmbH beobachtet man die aktuellen Messwerte und die Einschätzung des Umweltbundesamtes "selbstverständlich aufmerksam", wie Pressesprecherin Katharina Ziersch berichtet. Die derzeit erhöhten Feinstaubwerte seien witterungsbedingt und würden weite Teile Norddeutschlands betreffen. "Grundsätzlich können wir aber mit Zuversicht auf die Luftqualität in Cuxhaven blicken", sagt Katharina Ziersch. "Unsere regelmäßigen, umfangreichen Luftmessungen haben erst kürzlich bestätigt, dass die Luft in unseren Kurteilen Duhnen, Döse und Grimmershörn den strengen Anforderungen für ein anerkanntes Nordseeheilbad entspricht." Die Nordseeheilbad Cuxhaven GmbH geht davon aus, dass sich die aktuelle Belastungslage bald wieder entspannt.

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Christian Mangels

Redakteur
Cuxhavener Nachrichten/Niederelbe-Zeitung

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