Mittlerweile wird deutlich weniger getestet, sodass dieses Bild eher Seltenheitscharakter hat. Doch Corona ist mitnichten aus der Welt, und Tests bei Symptomen angebracht ebenso wie Hygieneregeln. Foto: dpa
Mittlerweile wird deutlich weniger getestet, sodass dieses Bild eher Seltenheitscharakter hat. Doch Corona ist mitnichten aus der Welt, und Tests bei Symptomen angebracht ebenso wie Hygieneregeln. Foto: dpa
Geundheitswesen

Wieder mehr Corona-Fälle? Die aktuellen Regeln und die Lage im Kreis Cuxhaven

von Wiebke Kramp | 23.08.2023

Auch wenn nur noch wenig getestet wird, scheint sich das Corona-Virus wieder mehr im Landkreis Cuxhaven auszubreiten. Aber gibt es jetzt überhaupt Verhaltensregeln bei einer Erkrankung und wie sieht die Lage in den Kliniken aus?

Corona ist nicht aus der Welt, es ist nur weitgehend aus unserem Bewusstsein verschwunden. Die Pandemie war vorgestern, die gesellschaftliche Betriebsamkeit ist längst Alltag. Auch wenn nur ganz wenig sowie nicht systematisch und breit gestreut getestet wird, scheint das Virus sich doch wieder mehr auszubreiten, hört man sich so um. Doch Quarantäne oder Meldepflicht gibt es nicht mehr. Wie verhält man sich richtig?

Folgende Szene erlebte eine Cuxhavenerin neulich in einer Arztpraxis. Dort hatte sie mitbekommen, dass jemand ohne jeglichen Schutz einfach hereinkam und meinte, er habe wohl Corona, der Schnelltest sei positiv. Das Verhalten sei auch beim Praxispersonal gar nicht gut angekommen, so die Beobachterin, die über derart ignorantes Verhalten gegenüber den Mitmenschen nur den Kopf schütteln kann: "Es wäre doch das Mindeste gewesen, zum Schutz von Anderen eine Maske zu tragen."

Es greifen die grundsätzlichen Corona-Regeln im Kreis Cuxhaven

Ab 7. April dieses Jahres sind auch die letzten Corona-Schutzmaßnahmen - wie das Tragen einer FFP2-Maske beim Besuch eines Krankenhauses oder Pflegeheimes - ausgelaufen. So gibt es speziell für Corona keine Regelung mehr. Aber der Landkreis Cuxhaven als regional zuständige Gesundheitsbehörde teilt auf Nachfrage mit: "Bei einer Infektionskrankheiten wie beispielsweise Grippe oder Corona gelten grundsätzliche Verhaltensregeln." Das heißt also andere selbstverantwortlich vor Ansteckungen zu schützen.

Corona-Fälle wirken sich auf Helios-Klinik Cuxhaven aus

Aus der Helios-Klinik Cuxhaven war von Sprecherin Katharina Recht zu erfahren, dass die stationär zu behandelnden Corona-Fälle Anfang des Jahres 2023 stark gesunken seien. Die meisten Menschen seien entweder geimpft oder hätten eine Corona-Infektion durchgemacht. Das hat Folgen: "Das Drohszenario einer Vielzahl an gleichzeitig auftretenden schweren Krankheitsverläufen mit einer Überlastung unserer Krankenhäuser und Intensivstationen besteht somit zunächst einmal nicht mehr." Gleichwohl sei das Infektionsgeschehen von SARS-CoV-2 endemisch geworden. Das bedeute, dass Corona in unserer Region immer wieder auftritt, ähnlich der saisonalen Grippe. Recht: "Dies tangiert sowohl die Krankenhausbelegung als auch den Krankenstand der Mitarbeitenden in der Helios Klinik Cuxhaven. Dadurch müssen wir weiterhin zuversichtlich mit der neuen Normalität umgehen, denn das Virus wird uns nicht mehr verlassen."

Simone Bartosch ist Hygienefachkraft am Krankenhaus Land Hadeln in Otterndorf. Zurzeit seien zunehmende Infektionszahlen noch kein Thema an der Klinik. Lediglich ein Patient mit der Virusinfektion werde gegenwärtig stationär behandelt.

Bei Symptomen wird getestet - bei Patienten und Mitarbeitenden

Bei Symptomen werde wegen Ansteckungsverdacht getestet - das gelte gleichermaßen für Patienten wie Mitarbeitende. "Wir sind alle noch wachsam", so die Otterndorfer Fachkraft. Ohnehin gelten die Basishygienemaßnahmen und genügend Schutzausrüstungen seien vorhanden. "Wir möchten, dass die Leute mitdenken, sich bei Symptomen testen und den Mund-Nasenschutz nutzen." Bedauerlich sei jedoch, dass viele beschaffene Tests weggeworfen werden mussten, weil sie abgelaufen seien. "Aber im letzten halben Jahr brauchten wir auch kaum Tests, sie waren nicht notwendig." Testen bei Symptomen, Aufsetzen des Mund-Nasen-Schutzes sind neben allgemeinen Hygienemaßnahmen die Empfehlungen von Simone Bartosch. "Und Hände nicht zu schütteln, sondern nur freundlich zu winken, ist nicht unhöflich", lautet ebenfalls ihr probater Tipp, Ansteckungen vorzubeugen. 

Auch aus dem Landkreis Cuxhaven als Gesundheitsbehörde kommt der Ratschlag: Eine wichtige vorbeugende Maßnahme, sich nicht anzustecken, aber auch eine bestehende Infektion nicht weiter zu verbreiten, sei die Händehygiene. Hände gehörten schließlich zu den häufigsten Überträgern von Infektionserregern. Die Landkreis- Pressestelle verweist bei den Verhaltensregeln gegen akute Atemwegsinfektionen auf die Empfehlungen des Robert-Koch-Institutes.

RKI spricht Empfehlungen zu Corona aus

Das RKI empfiehlt: Bei Symptomen daheim bleiben. Bei einer Infektion sollte man den Krankheitsverlauf gut beobachten. Wenn Symptome stärker werden, sollte man die Hausarztpraxis oder den ärztlichen Bereitschaftsdienst (informieren. Häufig und smart lüften, sich selbst und andere durch Masketragen in Innenräumen schützen. Dies gelte sowohl für Covid-19 als auch für die Grippe und unabhängig vom Impfstatus. Ans eigene Umfeld- besonders an Ältere und Vorerkrankte - sollte man denken und sich vorbeugend impfen lassen.

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Wiebke Kramp

Redakteurin
Cuxhavener Nachrichten/Niederelbe-Zeitung

wkramp@no-spamcuxonline.de

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