Der Plenarsaal des Deutschen Bundestages ist am Morgen nach der Bundestagswahl 2025 leer. Bald wird er sich aber wieder füllen. Foto: Fabian Sommer/dpa
Der Plenarsaal des Deutschen Bundestages ist am Morgen nach der Bundestagswahl 2025 leer. Bald wird er sich aber wieder füllen. Foto: Fabian Sommer/dpa
Vor der Bundestagswahl 2025

Eine lange Liste: Wer bisher den Kreis Cuxhaven im Bundestag vertreten hat

von Egbert Schröder | 23.02.2025

Eines stand schon vor der Bundestagswahl 2025 fest: Der Cuxhavener CDU-Abgeordnete Enak Ferlemann wird dem neuen Parlament nicht mehr angehören. Wir präsentieren einen Überblick über einige Abgeordnete, die vor Ferlemann im Bundestag saßen.

Keine Frage: Das Cuxland war in der abgelaufenen Wahlperidode mit drei Abgeordneten im Bundestag stark vertreten. Enak Ferlemann hatte das Direktmandat an den Otterndorfer Daniel Schneider (SPD) zwar verloren.  Ferlemann zog aber dennoch über die Landesliste seiner Partei in das Parlament ein; ebenfalls wie der Grünen-Politiker und ehemalige Landesminister Stefan Wenzel. Der wohnt zwar nicht im Cuxland, kandidierte aber für den Bereich "Cuxhaven-Stade II".

Daniel Schneider gewann den Wahlkreis Cuxhaven-Stade II bei der Bundestagswahl 2021. Foto: Schneider

Und vorher? Der Bundestagswahlkreis war viele Jahre lang nicht auf das Cuxland beschränkt, sondern bezieht auch den nördlichen Bereich des Landkreises Stade und bezog zuvor auch Teile des Landkreises Osterholz mit ein. Es gab unterschiedliche Gebietszuschnitte.

Amtsverlust nach Regierungswechsel

  • Vor vier Jahren setzte sich Daniel Schneider deutlich gegen Enak Ferlemann durch und jagte ihm das Direktmandat im Wahlkreis "Cuxhaven-Stade II" ab. Durch den Regierungswechsel verlor Ferlemann auch seinen Posten als langjähriger Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium. Er hatte in der Zeit zuvor vier CSU-Minister erlebt.
  • 20 Jahre lang gehörte Enak Ferlemann dem Bundestag an. Foto: Hartmann

  • Stefan Wenzel rückte dagegen als Parlamentarischer Staatssekretär im Wirtschafts- und Klimaschutzministerium unter der Regie des Grünen-Ministers Robert Habeck in ein Ministerium nach. Der ehemalige niedersächsische Umweltminister trat bei der vorletzten Wahl nominell für die Grünen im Cuxland an und gelangte über einen vorderen Landeslistenplatz auch in das Berliner Parlament. Eine erneute Kandidatur zog der Göttinger, der sich aber auch in seiner Zeit als Landesminister häufiger gerade in Sachen Küstenschutz im Kreis Cuxhaven aufhielt, informierte und Kontakte pflegte, für dieses Jahr nicht mehr in Erwägung.
  • Stefan Wenzel verlässt den Bundestag. Foto: Stefan Kaminski

  • Jahrelang (und zuvor) gab es neben Enak Ferlemann aber auch andere Bundestagsabgeordnete aus dem Cuxland. Dazu zählte unter anderem die SPD-Politikerin Annette Faße aus Langen, die auch als stellvertretendende Landrätin im Cuxland und als Parteivorsitzende tätig war.
  • Annette Faße hatte sich als Direktabgeordnete einen Sitz im Bundestag für den damaligen Wahlkreis Cuxhaven-Osterholz gesichert. Nach ihrem Ausstieg aus der Bundespolitik war sie unter anderem als stellvertretende Landrätin im Cuxland aktiv und präsent. Foto: CNV-Archiv

  • Auch Namen wie Dr. Margrit Wetzel (SPD) und Dr. Martina Krogmann (CDU) aus dem Kreis Stade waren in ihrer Abgeordnetentätigkeit für den Kreis Cuxhaven zuständig.
  • Fast 20 Jahre lang gehörte zudem der Dorumer Dr. Wolfgang von Geldern (CDU) dem Bundestag an, der Mitte der 80er-Jahre zum Parlamentarischen Staatssekretär im Ernährungs- und Landwirtschaftsministerium berufen worden und nach seinem Abschied in die Privatwirtschaft (PNE in Cuxhaven) wechselte und dort als Vorstandsvorsitzender tätig war.
  • Dr. Wolfgang von Geldern (CDU) gehörte zwischen 1976 und 1994 dem Bundestag an und war unter anderem Parlamentarischer Staatssekretär im Bundeslandwirtschaftsministerium tätig. Danach wechselte er in die Privatwirtschaft (Windenergie-Branche) und engagierte sich bereits zuvor als Präsident der "Schutzgemeinschaft Deutscher Wald", wofür er auch einen hohen Verdienstorden erhielt. Foto: CNV

    Doch sein Interesse an Erneuerbaren Energien war nicht seine einzige Ausrichtung. Viele Jahre lang war der Jurist auch Präsident der "Schutzgemeinschaft Deutscher Wald". Erst 2019 wurde er für für sein "Lebenwerk" in der Energiewirtschaft mit dem "Renewables Award" ausgezeichnet. Zudem hatte er bereits das "Große Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland" für seinen Einsatz als Präsident der Schutzgemeinschaft erhalten.

    Nun hat es Christoph Frauenpreiß geschafft. Der Altenbrucher zieht über das Wahlkreismandat in den Bundestag ein. Er wird den Wahlkreis Cuxhaven-Stade II in der kommenden Legislaturperiode in Berlin vertreten.

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    Egbert Schröder

    Redakteur
    Cuxhavener Nachrichten/Niederelbe-Zeitung

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