"Jedes Kind bekommt Chancen": Das ist die neue Leiterin der Wingster Grundschule
Dass sie für ihren Beruf brennt, ist Jennifer Hinrichs anzumerken. Darin gleicht die neue Rektorin der Schule am Wingster Wald ihrer Vorgängerin Sabine Cordes - in deren Sinne sie die Grundschule weiterentwickeln und eigene Akzente setzen möchte.
Land und Leute kennt die neue Schulleiterin der Grundschule am Wingst Wald von klein auf. Jennifer Hinrichs (50) ist ganz geerdet. Sie wuchs in Steinau auf, machte Abitur am Niedersächsischen Internatsgymnasium in Bad Bederkesa, wo sie heute mit ihren beiden Teenager-Söhnen lebt. Seinerzeit führte sie das Studium nach Oldenburg und Lüneburg. Lange hat sie in Hannover gelebt und kehrte 2020 ins Cuxland zurück. Dass sie die Wingster Schule liebt, ist der neuen Schulleiterin anzumerken: "Ich habe hier so ein tolles Team und erlebe viel Spaß, Freundlichkeit und Unterstützung und Menschen, die sich gerne einbringen." Das biete eine große Chance für das Vermitteln von demokratischem Verständnis.
"Hier ziehen alle gemeinsam am Strang"
Die Fußstapfen ihrer Vorgängerin Sabine Cordes sind groß, unter ihrer Ägide hat die Schule am Wingst Wald zahlreiche Preise erzielt sowie Auszeichnungen und Prädikate erzielt. An diesem bewährten Konzept wird sie nicht rütteln, sondern setzt auf Weiterentwicklung. Neben aller Preise bleibe es aber das Wichtigste: "Hier bekommt jedes Kind Chancen nach seinen Möglichkeiten, und niemand fällt durch das Raster, betont Jennifer Hinrichs" Eine inklusive Schule sei in der Wingst selbstverständlich, lobt sie den Teamgeist: "Das habe ich nie zuvor so erlebt, wie hier alle gemeinsam an einem Strang ziehen."

Knapp 180 Schülerinnen und Schüler besuchen die Grundschule am Wingster Wald. Sie ist Umweltschule in Europa, pflegt Kontakte in die Welt und in den Ort, außerdem wird hier Sportfreundlichkeit großgeschrieben. Die zweizügige Grundschule hat eine Eingangsstufe; dies bedeutet, dass Schülerinnen und Schüler der 1. und 2. Klassen gemeinsam in altersgemischten Klassen lernen.
Jennifer Hinrichs ist dabei, sich in die Arbeit und vielfältigen Projekte hineinzufuchsen. Dabei weiß sie es sehr zu schätzen, dass sie bei ihrer Vorgängerin bei Fragen ein offenes Ohr findet.
Das Schulleben bleibt bunt, spannend und lebhaft in der Wingst. Zum Beispiel stehe die erneute Bewerbung um den Titel Umweltschule an, es werde ein Bewegungspass eingeführt und demnächst starten die Schülerinnen und Schüler wieder beim Küstenmarathon in Otterndorf. Am Sonntag geht bereits das Sommerfest des Schul-Fördervereins über die Bühne, und am 2. Oktober geht es für 20 Viertklässler auf Einladung von Landtagsabgeordneter Eva Viehoff nach Hannover in den Landtag.
Neben der Demokratiestärkung ist die Bildung für nachhaltige Entwicklung eine Herzensangelegenheit für Jennifer Hinrichs. Natur- und Umweltthemen sind ihr wohl schon in die Wiege gelegt worden, ihr Vater Hans-Jürgen Klein saß lange für die Grünen im Landtag in Hannover. Und auch selbst hat sie bereits damals als Schülersprecherin die Interessen anderer vertreten und war bis März für die Grünen in Geestland Mitglied im Kreistag Cuxhaven. Mit der neuen Aufgabe allerdings gab sie ihr Mandat ab, um sich beruflich hier voll und ganz einsetzen zu können. Neben dem Fortbestand des hohen Niveaus an ihrer Schule hat Jennifer Hinrichs noch eine weitere bevorstehende Herkulesaufgabe - in Nachbarschaft ihrer Eltern baut sie in Steinau ein Haus und plant die Rückkehr ins Dorf.