"Wir ärgern uns": Lieferengpass sorgt für volle Züge zwischen Cuxhaven & Bremerhaven
Fehlende Brennstoffzellen zwingen die evb auf der Regionalbahnlinie zwischen Cuxhaven und Bremerhaven zu Einschränkungen. Fahrgäste müssen mit vollen Zügen, weniger Platz und Mitnahmeverboten für Fahrräder in Stoßzeiten rechnen.
Auf der Regionalbahnlinie RB33 (Cuxhaven - Bremerhaven - Bremervörde - Buxtehude) müssen sich Fahrgäste in den kommenden Wochen auf volle Züge und weniger Platz einstellen. Grund sind fehlende Ersatzmodule für die Brennstoffzellen der weltweit ersten Wasserstoffzug-Flotte im Regelbetrieb.
Nach Angaben der Eisenbahnen und Verkehrsbetriebe Elbe-Weser (evb) werden zwar alle fahrplanmäßigen Verbindungen angeboten, doch fehlen Fahrzeuge, um in den Stoßzeiten längere Züge einzusetzen. "Wir ärgern uns gemeinsam mit unseren Fahrgästen", sagt Robert Palm, Leiter Schienenpersonennahverkehr bei der evb. Besonders ärgerlich sei die Situation, weil man etwa für die Großveranstaltung Sail 2025 in Bremerhaven zusätzliche Kapazitäten fest eingeplant hatte - diese nun aber nicht umsetzen konnte.
Nur noch vier von 14 Wasserstoffzügen im Einsatz
Von den insgesamt 14 Zügen der Flotte sind derzeit lediglich vier einsatzbereit. Dieselfahrzeuge springen zwar ein, bieten jedoch weniger Sitzplätze. "Alle Züge, die wir haben, werden auch eingesetzt!", betont Palm.
Die evb bittet Fahrgäste um Verständnis für Einschränkungen: Fahrräder und E-Scooter können zu den Hauptverkehrszeiten nicht mitgenommen werden. Auch Bollerwagen sollten in Spitzenzeiten zu Hause bleiben oder platzsparend gefaltet werden. Wer kann, solle die Stoßzeiten am Morgen und am Nachmittag meiden und auf weniger ausgelastete Verbindungen ausweichen.
Lieferprobleme trüben Vorzeigeprojekt
Seit dem Start im August 2022 sorgt die leise und emissionsfreie Wasserstoffzug-Flotte international für Aufmerksamkeit. Doch die aktuellen Lieferprobleme "stellen ein positives und über weite Strecken auch sehr erfolgreiches Projekt in ein schlechtes Licht", so Palm. Man arbeite "mit allen Partnern und Verantwortlichen unter Hochdruck" an einer Lösung.
Über aktuelle Entwicklungen informiert die evb auf ihrer Website sowie in den sozialen Medien.