
Wölfe auf Bundesstraßen in Lamstedt und Wingst erfasst - einer überlebt zunächst
Zwei Unfälle, zwei Wölfe, ein trauriges Ende: Ein Wolfsrüde überlebte zunächst einen Wildunfall auf der B73, wurde aber am nächsten Tag tot auf einem Privatgrundstück in der Wingst entdeckt. Ein junges Wolfsweibchen starb direkt am Unfallort.
Zwei Wölfe sind am Mittwochmorgen bei separaten Verkehrsunfällen im Landkreis Cuxhaven von Autos erfasst worden. Während eines der Tiere zunächst verletzt fliehen konnte, kam das zweite sofort ums Leben. Am Donnerstag wurde dann auch der erste Wolf tot aufgefunden.
Der erste Vorfall ereignete sich am Mittwochmorgen gegen 5.30 Uhr auf der Bundesstraße 73 bei Wingst-Moorwege. Ein Wolf wurde von einem Auto erfasst, überlebte den Aufprall jedoch und verschwand in der Umgebung. Olaf Kuball, Wolfsberater im Kreis Cuxhaven, schildert den Hergang: "Da das Tier weggelaufen ist, ist man davon ausgegangen, dass das Tier nicht schwer verletzt wurde. Das Auto war aber so beschädigt, dass der Aufprall schon stark gewesen sein muss", berichtet Olaf Kuball.
"Augenscheinlich war sie nicht tragend oder hatte Welpen"
Nur rund eine Stunde später kam es zu einem weiteren Wildunfall - erneut mit einem Wolf. Auf der Bundesstraße 495 bei Lamstedt wurde ein weiteres Tier erfasst, dieses Mal mit tödlichem Ausgang. "Das Tier verstarb sofort. Es handelte sich um eine Fähe, also ein junges Weibchen. Augenscheinlich war sie nicht tragend oder hatte Welpen", erklärt Olaf Kuball. Der Wolfsberater nahm das tote Tier mit, damit es vom zuständigen Bereich "Natur und ländliche Räume" des Landkreises Cuxhaven abgeholt werden konnte.
Verletzter Wolf schleppte sich noch etwa einen Kilometer Luftlinie weit
Doch damit endete die Serie ungewöhnlicher Ereignisse nicht. Am Donnerstagmorgen erhielt Olaf Kuball einen weiteren Anruf: Auf einem Privatgrundstück in der Wingst war ein toter Wolf entdeckt worden. Die Eigentümer hatten zuvor die Polizei verständigt und den zuständigen Jagdpächter zur Identifizierung hinzugezogen.
"Bei dem Tier handelte es sich um einen älteren, kräftigen Rüden. Er hatte sich den Vorderlauf gebrochen und wies Verletzungen auf, die bestätigten, dass es sich um das verletzte Tier vom Unfall am Vortag handelt", so Olaf Kuball.
Er vermutet, dass sich der verletzte Wolf noch etwa einen Kilometer Luftlinie weit geschleppt hatte, bevor er verendete. Auch dieses Tier nahm Kuball an sich, dokumentierte die Unfall-Umstände und übergab das Tier anschließend dem Landkreis. "In gewissen Fällen werden Obduktionen durchgeführt. Hier wird, denke ich, nur das Monitoring durchgeführt", erklärt der Wolfsberater.
App "Wolfsmeldungen Niedersachsen" nutzen
Auf Nachfrage unseres Medienhauses teilte der Landkreis Cuxhaven mit, dass die beiden toten Tiere zu Schulungszwecken präpariert werden sollen. Olaf Kuball möchte noch einmal an die App "Wolfsmeldungen Niedersachsen" der Landesjägerschaft Niedersachsen erinnern, denn es sei ein wichtiges Instrument für das Monitoring. "Wolfssichtungen, Wolfsspuren und auch Risse können über die App direkt in einer Online-Datenbank gemeldet werden." Wer sich weiter informieren möchte, findet unter www.wolfsmonitoring.de umfangreiche Informationen. "Hier gibt es alles, was man wissen muss", betont Olaf Kuball.