
Nach Diebstahl der Hemmoorer Skulptur "Zementpacker": Einzelteile wieder aufgetaucht
Die "Vermisstensuche" hat ein Ende gefunden: Nach Darstellung der Polizei sind Teile der Ende März in Hemmoor entwendeten Bronzeskulptur "Zementpacker" in Bremen wieder aufgetaucht.
Der Fall hatte Ende März auch überregional für Schlagzeilen gesorgt. Die 1986 vom Hemmoorer Künstler Frijo Müller-Belecke geschaffene Skulptur war Ende März spurlos verschwunden. Zuvor hatte sie auf dem Freigelände des Hemmoorer Zement-Museums gestanden. Bis dato unbekannte Täter hatten sie anscheinend mit einem Winkelschleifer vom Steinsockel abgetrennt und dann in Sicherheit gebracht, um sie zu anschließend als kostbares Altmetall zu verhökern.
Mitarbeiter auf Bremer Reyclinghof wird misstrauisch
Doch wie die Polizei am Dienstag mitteilte, hat es mit der Weiterwertung der Skulptur für die Tatverdächtigen nicht problemlos geklappt. Bereits kurze Zeit nach dem Diebstahl des Kunstwerks tauchten erste Metallstücke auf dem Geländes eines Bremer Reyclinghofes auf.
Einem der dort tätigen Mitarbeiter kam die Sache nicht geheuer vor und er informierte die Polizei, die vorerst die Ermittlungen angesichts der Beweislage abschließen konnte: "Gegen den Verantwortlichen eines Metallverarbeitungsbetriebes aus Schwanewede, durch den die Statuenteile angeliefert worden waren, wurde ein Strafverfahren wegen des Verdachts der Hehlerei eingeleitet", so der Cuxhavener Pressesprecher der Polizei Stefan Hertz.
Die sichergestellten Teile des Kunstwerkes würden nach einer Freigabe durch die Staatsanwaltschaft Stade dann an die Samtgemeinde Hemmoor übergeben.
Zement-Museum erinnert an die Geschichte Hemmoors
Der "Zementpacker" war eines der prägenden Elemente des Zement-Museums, das an die Geschichte Hemmoors und die Bedeutung der Produktion des Werkes "Portland-Cement" erinnerte, das auch für den Weltmarkt produzierte, bevor in den 80er-Jahren die Schließung und der Abriss erfolgten.
Die Skulptur hatte der auch überregional bekannte und 2008 verstorbene Hemmoorer Künstler Frijo Müller-Belecke angefertigt, der insbesondere im norddeutschen Raum durch zahlreiche Werke seine Spuren hinterlassen hat. Dazu zählen unter anderem auch das "Deister"-Denkmal in Osterbruch, der Otterndorfer "Utröper" und die dortige Voß-Büste oder auch die "Fischfrau" in Stade.
Eines seiner Werke ist übrigens auch das "Deichbauer"-Denkmal am Otterndorfer Deich. Eine der drei Figuren war vor 13 Jahren ebenfalls von Dieben gestohlen worden und blieb verschwunden. Dank einer erhaltenen Gussform konnte das Trio jedoch wieder vervollständigt werden.