Cuxhavener Traditionsschiff: Werftzeit für das Feuerschiff "Elbe 1"
Cuxhaven. Der Cuxhavener Verein "Elbe 1" betont die Notwendigkeit von umfangreichen Instandsetzungsarbeiten am Feuerschiff, die unerlässlich seien, um das Schiff für die nächsten zehn Jahre fit zu machen.
Einen Tag vor Heiligabend traf sich der Vorstand des "Feuerschiff Verein Elbe 1" mit Vertretern der Stadt Cuxhaven und der Stiftung der Stadtsparkasse bei Kaffee, Punsch und Tee an Bord des alten Traditionsschiffes zum Jahresabschlussgespräch.
Zu Beginn bedankte sich der erste Vorsitzende Bernd Petersen bei Thomas Weinknecht von der Stiftung Stadtsparkasse, die Anfang des Jahres 3000 Euro spendete. "Damit wurde eine Sprechanlage an Bord der "Elbe 1" installiert - eine von vielen wichtigen Sanierungsmaßnahmen." Kapitän Bernd Petersen betonte die Notwendigkeit der umfangreichen Instandsetzungsarbeiten an der "Elbe 1", die unerlässlich seien, um das Schiff für die nächsten zehn Jahre fit zu machen. Neben vielen kleineren Spenden erhält der Verein dafür vom Bund und der Stadt 2,5 Millionen Euro. Das müsse reichen, um das Schiff in einem schwimmfähigen Zustand zu halten.
"Extrawünsche sind so leider nicht mehr umsetzbar"
Doch durch die gestiegenen Kosten müssen auch bei 2,5 Millionen Euro Abstriche gemacht werden. "Die hohen Instandhaltungskosten überraschen jedes Jahr aufs Neue. Das neue Holzdeck sollte ursprünglich inklusive Verlegung 835 Euro pro Quadratmeter kosten jetzt liegt der Preis schon bei 2500 Euro. Extrawünsche, wie der dringend benötigte Bugstrahl, sind so leider nicht mehr umsetzbar", beklagt Petersen. Dabei wäre das für das alte Museumsschiff wichtig: "Bei ablaufend Wasser ist es uns kaum noch möglich durch die Hafeneinfahrt zum Liegeplatz zu kommen", sagt Petersen. Schuld daran seien die Elbvertiefung und die Strömung, die in den letzten Jahren stark zugenommen habe.
Die 2,5 Millionen Euro setzen sich aus Fördermitteln der BKM (Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien) und Geld aus dem Haushalt der Stadt Cuxhaven zusammen. Jan Heskamp hat Verwaltung studiert und ist seit August vergangenen Jahres bei der Stadt für alle maritimen Denkmäler verantwortlich. Er kümmert sich unter anderem um die Pläne für die Sanierung, Ausschreibungen und Fördergelder. "Immer in enger Zusammenarbeit mit dem Verein", betont Heskamp. Im Januar soll per Ausschreibung eine Werft gesucht werden.
Törns nach Föhr und Göteborg
"Am Anfang war es geplant zum Saisonende in die Werft zu kommen, jetzt wird es voraussichtlich April oder Mai", berichtet Heskamp. "Wir würden kommendes Jahr auch gerne wieder Fahrten anbieten. Es gibt einen Fahrplan, der durchgeführt werden könnte, wenn das Schiff rechtzeitig die Werft verlässt", erzählt Bernd Petersen. Er ist seit 38 Jahren Kapitän und hat viele Schiff gefahren, doch von der "Elbe 1" schwärmt der erste Vorsitzende bis heute am meisten. "Bei diesem Schiff stimmt einfach alles. Für einen Seemann ist die "Elbe 1" ein Traum, daher ist wichtig, dass sich auch zukünftig Seeleute an diesem Traditionsschiff erfreuen können."
Möglichst viel selber machen
Um Geld zu sparen macht die Besatzung vor der anstehenden Werftzeit möglichst viel selbst, alles mit ehrenamtlichen Helfern, zwei festen Besatzungsmitgliedern und zwei Bufdis. Doch der Verein lässt sich nicht unterkriegen und bleibt trotz der vielen Herausforderungen optimistisch. "Insgesamt hatten wir aber eine tolle Saison und das Schiff wurde viel bewegt", freut sich der Vorsitzende des Feuerschiff-Vereins.
"Ein Besucherrekord"
Im Mai machten sich Kapitän Bernd Petersen und seine Crew bei leichtem Westwind und ablaufendem Wasser auf den Weg zur nordfriesischen Insel Föhr, zur ersten mehrtägigen Gästefahrt der Saison. An Bord waren 27 zahlende Gäste. Außerdem gab es sieben kleinere Fahrten nach Helgoland und einen großen Törn nach Göteborg. Ein weitere positive Nachricht verzeichnete der Verein in Form von 8000 Gästen, die sich während der Öffnungszeiten das Feuerschiff anschauten. "Ein Besucherrekord."