
Gegen die Brexit-Folgen: Cuxport erweitert seine Logistikfläche
Europaministerin Wiebke Osigus übergab am Freitag an die Cuxport-Geschäftsführer einen Förderbescheid von insgesamt 10,3 Millionen Euro. Der Terminalbetreiber will damit noch in diesem Jahr zusätzliche Logistikflächen für den Frachtverkehr bauen.
Die zur Verfügung gestellten Mittel stammen aus der Brexit-Anpassungsreserve (BAR) und sollen die negativen Auswirkungen des Brexit abfedern. Europaministerin Wiebke Osigus übergab am Freitag an die Cuxport-Geschäftsführer Michael de Reese und Claudius Schumacher einen Förderbescheid von insgesamt 10,3 Millionen Euro.
Erfolg wird in Cuxhaven sichtbar
"Der Brexit in all seinen Auswirkungen ist noch lange nicht Geschichte, sondern Zukunftsaufgabe. Darum ist es konsequent, dass EU-Mittel passgenau dort zum Einsatz kommen, wo die negativen Folgen auftreten", sagte Europa- und Regionalministerin Wiebke Osigus bei ihrem Besuch im Cuxhavener Hafen. "Mein Ministerium hat beharrlich die Beteiligung der Bundesländer an den BAR-Mitteln verhandelt - ein Erfolg, der in Cuxhaven nun sichtbar wird und den Handel mit Großbritannien zukünftig unterstützt."
Großes Bauvorhaben im Cuxhavener Hafen
"Zusätzliche Logistikflächen für den Frachtverkehr werden zukünftig zwingend benötigt. Ohne ein erweitertes Flächenangebot für die zollbedingt notwendige Zwischenlagerung besteht die Gefahr, dass Logistikunternehmen für den Handel mit Großbritannien auf andere Häfen ausweichen. Wir sind daher sehr froh, dass dank der Unterstützung des Landes und der EU diese Flächen nun geschaffen werden können", berichtete de Reese beim Besuch der Ministerin. Doch die Cuxport-Erweiterung hat noch andere Vorteile. Die sogenannte Fläche "B113" im Cuxhavener Hafen ist 16 Hektar groß und liegt zurzeit noch brach. Cuxport hat diese Fläche bereits vor einigen Jahren gekauft. Hier soll zukünftig alles gelagert werden können - vorrangig Autos. "So entsteht eine Entlastung für piernahe Flächen", erklärt Schumacher. Diese würden für den Transport und die Lagerung von Bauteilen für Windkraftanlage benötigt.
Mehrere Millionen Euro
Schon im April sollen die Bauarbeiten beginnen. Die beiden Cuxport-Geschäftsführer rechnen damit, dass die Arbeiten bereits im September abgeschlossen sein könnten. Neben der Förderung für die Logistikflächen zur Zollabfertigung, wird die Beschäftigung von zusätzlichem Personal beim Staatlichen Fischereiamt mit rund 200.000 Euro unterstützt, um die notwendigen Bescheinigungen für den Export von fischereilichen Erzeugnissen zu gewährleisten. Niedersachsen ist das erste Bundesland, das eigene Maßnahmen aus der Brexit-Anpassungsreserve in die Umsetzung bringen kann. Der Anteil der Ländermaßnahmen an der BAR summiert sich auf 47,5 Millionen Euro. Der niedersächsische Anteil beträgt somit 22 Prozent.
Die Müllersiedlung
Nachdem Cuxport das insgesamt 16 Hektar große Areal zwischen Hafenzubringer und Bahnlinie bereits im Dezember 2010 von der Stadt gekauft hatte, wird die Fläche jetzt schwerlastfähig befestigt und asphaltiert. Ursprünglich standen hier einmal Häuser. Die Müllersiedlung war eine Siedlung nördlich von Groden und westlich der Straße Tamms Trift. Gegründet wurde sie vom damaligen Dienststellenleiter des Sperrwaffenarsenals, Heinrich Müller. Im Jahre 1944 wurden 15 Häuser für ausgebombte Angehörige des Arsenals Groden gebaut. Die Häuser waren bis zum Abriss im Stadtbesitz und wurden als Ausweichquartiere angeboten. Nach Auszug der Mieter wurden die Häuser bis auf eines umgehend eingeebnet. Der letzte Mieter war bis vor das Oberlandesgericht Stade gezogen, gewann gegen die Stadt und durfte zunächst wohnen bleiben. Im Jahre 2008 zog dieser Mieter aber auch aus und die Fläche wurde komplett eingeebnet. Dezember 2010: Verkauf an Cuxport für 5 Mio. Euro.