Der Saisonstart 2024: Ein Rennen gegen die Zeit für den "Feuerschiff-Verein Elbe 1"
Der "Feuerschiff-Verein Elbe 1" versucht alles, damit auf dem Cuxhavener Traditionsschiff in der kommenden Saison wieder Gäste begrüßt werden können. Bei der Hauptversammlung zeigten sich die Vereinsmitglieder optimistisch.
"Trotz vieler Schwierigkeiten ist es uns gemeinsam gelungen, den Verein auf Kurs und im tiefen Fahrwasser zu halten", erzählte Kapitän Bernd Petersen, erster Vorsitzender des Vereins, am Sonnabend auf der Hauptversammlung des "Feuerschiff-Vereins Elbe 1". Besonders glücklich zeigte sich Petersen über die Bilanz des vergangenen Jahres. Ein "rekordverdächtiges dickes Plus".
Die 30.000-Euro-Marke geknackt
Dieses Ergebnis ist gerade für die Herausforderungen in diesem Jahr von großer Bedeutung. Insgesamt wurden 2022 14 Fahrten mit der "Elbe 1" gemacht, sieben Tagesfahrten nach Helgoland und sieben Mehrtagesfahrten. Die längste dauerte zehn Tage. "Zusätzlich hatten wir eine gut besuchte Charterfahrt auf der Elbe und einen tollen Sommerabend am Meer mit den Highland-Paddys", erinnerte sich Petersen. Rund 2500 Personen besuchten das Schiff bei den Open-Ship-Veranstaltungen.
Der Museumsbetrieb lief an 151 Tagen. Dabei besuchten rund 8000 Erwachsene und Kinder das Feuerschiff. Zum ersten Mal sei die 30.000-Euro-Marke geknackt worden. Möglich wurde das durch den unermüdlichen Einsatz der Vereinsmitglieder: "Wenn wir alle geleisteten ehrenamtlichen Stunden addieren, inklusive Vorstandsarbeit und angefallener Arbeitsdienste, dürften wir im vergangenen Jahr auf ungefähr 20.000 geleistete Stunden kommen", rechnete Petersen den Mitgliedern vor.
"Egal wie es läuft, es wird knapp"
Die geplante Sanierung der "Elbe 1" hat auch im vorigen Jahr viel Zeit seitens des Vorstandes in Anspruch genommen. Einige Gutachter, Mitarbeiter der Stadt und des Denkmalschutzes, sowie der BG-Verkehr waren an Bord. Doch das letzte "Ok" für die Ausschreibung der geplanten Arbeiten lasse immer noch auf sich warten.
Um Geld zu sparen, macht die Besatzung vor der anstehenden Werftzeit möglichst viel selbst, alles mit ehrenamtlichen Helfern, zwei festen Besatzungsmitgliedern und zwei Bufdis. So wurde zum Beispiel die gesamte Zelteinrichtung ausgebaut und bei einem befreundeten Reeder eingelagert. Auch die Brücke wurde modernisiert: "Hier wurde mit finanzieller Hilfe der Stadtsparkasse unter anderem der alte Kreiselkompass wieder funktionstüchtig gemacht. Alle Geräte sind jetzt wieder einsatzbereit", freute sich Petersen.
Der Verein blickt optimistisch in die Zukunft
Außerdem musste die komplette Mannschaftsmesse ausgebaut werden, da an Deck in der Werft geschweißt werden muss. Fast das gesamte Holz des Bootsdecks wurde entfernt und zum Teil eingelagert. Hunderte Bolzen mussten dafür 'abgeflext' werden. Das durchgerostete darunter liegende Stahldeck wurde größtenteils entfernt: allein an der Backbordseite seinen so rund 1,4 Tonnen Stahl zusammengekommen.
Trotz der großen Herausforderungen blickt der Verein optimistisch in die Zukunft und hofft, dass die zugesagten 2,5 Millionen Euro von Bund und der Stadt bis Ende Juni freigegeben werden. "Dann folgt die Werftausschreibung. Egal wie es läuft, es wird knapp das Schiff zur nächsten Saison fahrbereit zu bekommen", berichtet Petersen und ergänzt: "Durch großen Einsatz der Ehrenamtlichen und der Stammcrew, verbunden mit großer Sparsamkeit und gutem Haushalten, konnten wir uns ein Polster schaffen, das uns einen finanziellen Spielraum bis zur Saison 2024 geben wird."
Mitgliederzuwachs
Zu der Versammlung am Wochenende kamen 52 der insgesamt 377 Mitglieder, darunter auch der Oberbürgermeister. Allein im vergangenen Jahr konnten 37 Neuzugänge begrüßt werden. "Wir hatten keinen Mitgliederrückgang während der gesamten Corona-Zeit", freute sich der Vorsitzende.

