Deutschlands größte Hafenbaustelle: Das LNG-Terminal in Stade-Bützfleth nimmt Form an
Auf Deutschlands größter Hafenbaustelle geht es voran. Im Winter 2023/24 soll der wasserseitige Anleger für Flüssiggase (AVG Stade) fertiggestellt sein. Eine wichtige Rolle spielt dabei auch das Bauunternehmen Hahn aus Hechthausen.
Der Anleger für verflüssigte Gase ist damit ein weiterer Baustein für die Energiesicherheit in Deutschland - zunächst durch den Import von LNG-Gas, später auch von regenerativ erzeugten Gasen wie grünem Wasserstoff oder grünem Ammoniak.
Die Bauarbeiten für das LNG-Terminal in Stade liegen im Zeitplan, sodass die FSRU (Floating Storage and Regasification Unit) "Transgas Force" Ende des Jahres einlaufen kann, teilte der Hafenbetreiber Niedersachsen Ports (NPorts) mit. Mit seiner 650 Meter langen Liegewand und der eingebauten Terminalplattform ist das neue Hafenareal an der Elbe bereits im Rohbau zu sehen. "Die Konturen des künftigen Flüssiggasehafens sind bereits gut zu erkennen. Aber es gibt noch viel zu tun. Poller, Fender, Zugangsstege und Beleuchtung müssen installiert werden. Dafür arbeitet unser Team rund um die Uhr - eine enorme Leistung", berichtet Holger Banik, Geschäftsführer der Niedersachsen Ports GmbH & Co. KG.
Deutschlands größte Hafenbaustelle
Nach dem LNG-Terminal in Wilhelmshaven ist das Terminal in Stade bereits das zweite, das NPorts als Auftraggeberin realisiert. Es unterscheidet sich deutlich vom ersten LNG-Terminal in Wilhelmshaven in Umfang und Höhe der Investitionen. Diese liegen bei 300 Millionen Euro und damit rund sechsmal höher als beim ersten LNG-Großprojekt. Und das bei einer ähnlichen Bauzeit, berichtet NPorts. In Wilhelmshaven wurde das Terminal an eine bestehende Umschlaganlage angebaut, in Stade wird der gesamte Hafen neu gebaut. Der Zeitdruck und das Ziel seien aber auf beiden Baustellen gleich, so NPorts.
Baumfällungen, Rückbau von Aufbauten und das befestigten der Fläche
Parallel zum wasserseitigen Terminal ist seit 2019 ein landseitiges Terminal des Hanseatic Energy Hub (HEH) in Planung. Dieser soll 2027 fertiggestellt sein und jährlich 13,3 Milliarden Kubikmeter LNG-Gas umschlagen. Gebaut wird auf dem Gelände von "Dow Chemical" - hier entsteht ein stationäres Flüssiggas-Tanklager. "Wir kümmern uns um die Baufeldvorbereitung auf dem rund 350.000 Quadratmeter großen Gelände", erklärt Ralf Kraeft, Mitglied der Geschäftsleitung der Firma Hahn aus Hechthausen.
Zur Baufeldvorbereitung gehören unter anderem das Fällen von Bäumen, der Rückbau von Aufbauten und die Befestigung der Fläche mit Sand und Schotter.
Bis das Terminal betriebsbereit ist, wird die neu errichtete Hafeninfrastruktur für den Import und die Regasifizierung von Flüssiggas über ein Tankschiff (stationäres schwimmendes LNG-Terminal) genutzt.
Klei ist eine wertvolle Ressource
Damit das Tanklagerschiff bei Ebbe und Flut sicher im Hafen liegen kann, wird mithilfe von Baggerarbeiten eine Liegewanne geschaffen. Diese künstliche Vertiefung sorgt dafür, dass das Schiff bei Niedrigwasser nicht auf den Grund aufläuft. Der beim Baggern gewonnene Kleiboden wird auf zwei Lagerflächen zwischengelagert. Versuche haben gezeigt, dass der Klei für den Deichbau an der Elbe verwendet werden kann. So kann NPorts dieses knappe und wertvolle Material nachhaltig wiederverwerten. Knut Kokkelink, Niederlassungsleiter NPorts Cuxhaven, begrüßt dieses Vorgehen: "Wir freuen uns, dass wir den Kleiboden auf sehr kurzem Wege wieder einem sinnvollen Zweck zuführen können. So lohnt sich unsere Arbeit gleich doppelt.