Die Rettung für die "Elbe 1" in Cuxhaven: Gute Nachrichten für den Feuerschiff-Verein
Die "Elbe 1" ist seit über eineinhalb Jahren nicht mehr in Fahrt. Den Liegeplatz an der Alten Liebe hat die "Rote Lady" gegen den im Neuen Fischereihafen getauscht. Nach langem Warten auf Fördermittel sind jetzt die Millionen da.
Die Sanierung und Modernisierung des Feuerschiffs "Elbe 1" ist gesichert: Die Stadt Cuxhaven hat den Zuwendungsbescheid des Bundes in Höhe von 2,135 Millionen Euro erhalten. "Wir haben lange warten müssen. Aber jetzt, wo der Bescheid da ist, kann die Stadt in die Ausschreibung gehen, um eine Werft zu finden. Nach einer vorgegebenen Frist werden die Angebote ausgewertet und entschieden, wohin es geht", erklärte Bernd Petersen, Vorsitzender des Feuerschiff-Vereins am Freitag an Bord der "Elbe 1". Der Vorsitzende ist froh, dass es endlich weitergeht: "Jetzt haben wir die Chance, in der nächsten Saison wieder da zu sein", sagt Petersen.
Der Denkmalschutz treibt die Kosten in die Höhe
Am Freitag waren auch Oberbürgermeister Uwe Santjer, die Bundestagsabgeordneten Enak Ferlemann (CDU) und Daniel Schneider (SPD) sowie Landes- und Kommunalpolitiker an Bord, um die gute Nachricht zu feiern und sich einen Überblick über die bisherigen Arbeiten zu verschaffen.
Schneider und Ferlemann betonten, dass man parteiübergreifend gut zusammengearbeitet habe, um die Mittel für das Cuxhavener Wahrzeichen aufzubringen. Enak Ferlemann berichtete dennoch von einigen Wermutstropfen auf dem Weg: "Es ist ein Tag der Freude. Aber man darf die negativen Aspekte nicht außer Acht lassen." Ferlemann kritisierte vor allem einige Entscheidungen des Denkmalschutzes. Dieser habe zum Beispiel entschieden, dass das Holzdeck originalgetreu und in traditioneller Weise verlegt werden müsse, was laut Feuerschiff-Verein einen unvorstellbaren Mehraufwand bedeutet, der mindestens zwei Monate in Anspruch nimmt und durch die vielen kleinen Bauabschnitte einen Großteil des Geldes verschlingt. Weitere Vorschläge des Vereins seien allesamt abgelehnt worden, so Ferlemann.
Finanziell ist nach zweieinhalb Jahren ohne Einnahmen nicht mehr viel Spielraum in der Kasse. "Nur durch das Engagement der Ehrenamtlichen und der Stammcrew, verbunden mit großer Sparsamkeit und guter Haushaltsführung, konnten wir uns bisher mit unserem Polster über Wasser halten", so Petersen. In den letzten 20 Jahren hat der Verein bereits rund 3,5 Millionen Euro in die "Rote Lady" investiert.
Stahlarbeiten und Verlegung neues Deck
Die Vorarbeiten hat der Verein bereits geleistet. "In der Werft sollen jetzt alle Doppelboden-Tanks überprüft und gegebenenfalls erneuert werden. Die Dicke der Außenhaut des Schiffes muss kontrolliert werden und einzelne Platten müssen eventuell ausgetauscht werden. Außerdem wird das Bootsdeck für die Verlegung des neuen Holzdecks vorbereitet", schildert der Vereinsvorsitzende. Auch hier hat der Verein viel Geld gespart. Fast das gesamte Holz des Decks wurde entfernt und teilweise eingelagert. Hunderte von Bolzen mussten dafür "abgeflext" werden. Das darunter liegende durchgerostete Stahldeck wurde entfernt und von der Besatzung erneuert. Mit dem Holz des Bootsdecks, das noch verwendet werden konnte, wurden die schadhaften Stellen an Backbord und Steuerbord des Hauptdecks ausgebessert. Insgesamt sollen die Arbeiten rund 2,5 Millionen Euro kosten. Die fehlenden 400.000 Euro übernimmt die Stadt Cuxhaven. Darüber sind sich die Mitglieder des Rates parteiübergreifend einig.
Oberbürgermeister Uwe Santjer lobte vor allem die Zusammenarbeit von Bundes- und Kommunalpolitik: "Das war eine Teamleistung und darauf bin ich sehr stolz. Die Bedeutung des Traditionsschiffs ist für die Menschen Cuxhavens groß. Jetzt kann eines unserer Wahrzeichen wieder fahrtauglich gemacht werden."
Oberbürgermeister Santjer sieht in der "Elbe 1" eine Repräsentantin der Stadt und der maritimen Geschichte: "Dafür spreche ich auch Lob und Dank an die Ehrenamtlichen um Kapitän und Vereinsvorsitzenden Bernd Petersen aus, die unser Wahrzeichen über die letzten Jahrzehnte erhalten und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht haben."
