
Schwimmendes LNG-Terminal ist auf dem Weg nach Stade: Polizeiboote warten in Cuxhaven
Rund ein Dutzend Polizeifahrzeuge mit Anhängern und Booten haben am Donnerstagvormittag im Seglerhafen in Cuxhaven für Aufsehen gesorgt. Die Beamten hatten hier Stellung bezogen, um sich auf einen Einsatz am späten Donnerstagabend vorzubereiten.
Ab Ende März soll das schwimmende LNG-Terminal in Stade betriebsbereit sein. Bis dahin soll der umgebaute LNG-Tanker "Energos Force" den Testbetrieb an der Elbe aufnehmen.
Das Spezialschiff wird von der bundeseigenen Firma "Deutsche Energy Terminal GmbH" (DET) betrieben. Die DET teilt mit, dass das schwimmende LNG-Terminal "Energos Force" voraussichtlich gegen 7.30 Uhr am Freitag den AVG-Anleger im Industriehafen in Stade-Bützfleth erreicht und dort zunächst bleiben wird. Das knapp 300 Meter lange Schiff geht zunächst in einen mehrwöchigen Testbetrieb, um anschließend bis zu fünf Milliarden Kubikmeter Gas pro Jahr ins Deutsche Gasnetz einzuspeisen. Somit könnte die "Energos Force" rechnerisch bis zu fünf Millionen Haushalte für ein Jahr mit Gas versorgen.
Polizeiboote sorgen für Begleitschutz
Vor seiner Ankunft wurde das Schiff vom 2. bis zum 13. März in einer Werft in Rotterdam endgültig für den Einsatz als schwimmendes LNG-Terminal umgebaut. Nach Angaben der DET wurden dafür einige Pumpen umgestellt und einige Leitungen abgeklemmt. Bis das Terminal seinen regulären Betrieb aufnehmen kann, werden allerdings noch einige Wochen vergehen. Bis dahin übernimmt die 294 Meter lange und 47 Meter breite "Energos Force". Das Schiff hat einen Tiefgang von bis zu 12,5 Metern, besitzt eine Tragfähigkeit von 94.361 Tausend Tonnen und wurde 2021 in China gebaut.
Am Mittwoch, 13. März, machte sich das Schiff auf den Weg nach Bützfleth und wird voraussichtlich am Donnerstagabend Cuxhaven passieren. Dort warten bereits 13 Polizeiboote auf das Schiff, um es auf dem weiteren Weg zu begleiten, teilte die den Einsatz leitende Polizeiinspektion Stade auf Anfrage unseres Medienhauses mit. Beteiligt sind die Wasserschutzpolizei, die Polizei Niedersachsen und die Polizei Schleswig-Holstein.
Bereits am Donnerstagmorgen sorgte das Großaufgebot der Polizei in Cuxhaven für Aufsehen. Mit mehreren Einsatzfahrzeugen wurden die Polizeiboote zum Seglerhafen gebracht, zu Wasser gelassen und für den Einsatz vorbereitet. Über die Anzahl der Boote und der eingesetzten Beamten wollte Stades Polizeisprecher Rainer Bohmbach keine Angaben machen. Im Cuxhavener Seglerhafen waren aber schon 13 Boote zu Wasser gelassen worden.


Die Inbetriebnahme des LNG-Terminals
Ursprünglich war die Inbetriebnahme des LNG-Terminals bereits für die zweite Februarhälfte geplant. Doch seitens der Betriebsgesellschaft wird noch an der landseitigen Anbindung gebaut. Hierzu zählen die Regeltechnik, die Verladearme auf dem Anleger und die Leitungen, durch die das Gas bis zur Ferngasleitung an Land geleitet wird.
Die Deutsche Energy Terminal GmbH
Im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz vermarktet und betreibt die Deutsche Energy Terminal GmbH (DET) mit ihren lokalen Partnern vor Ort die staatlich initiierten schwimmenden Regasifizierungsterminals (FSRU) mit Nordseezugang, über die verflüssigtes Erdgas (LNG) wieder in gasförmigen
Zustand versetzt und in das deutsche Gasnetz eingespeist wird. Im Verantwortungsbereich der DET liegen die drei FSRU in Brunsbüttel, Stade sowie Wilhelmshaven. Noch dieses Jahr wird in Wilhelmshaven das vierte und letzte
schwimmende LNG-Terminal in Betrieb genommen.