
Cuxhaven übertrifft alle: Größtes Wachstum unter Niedersachsens Seehäfen
Der Seehafen Cuxhaven boomt mit einem Anstieg des Seegüterumschlags um 61 Prozent im ersten Halbjahr 2025. Haupttreiber ist der Stückgutsektor mit Windenergiekomponenten und Automobilumschlag, der neue Maßstäbe für die Hafenentwicklung setzt.
Unter Niedersachsens Seehäfen erweist sich Cuxhaven als Wachstumsmotor. Alle Häfen zusammen haben mit einem Gesamtumschlagsvolumen im Seeverkehr von 27,7 Millionen Tonnen im ersten Halbjahr dieses Jahres eine Steigerung um vier Prozent gegenüber dem Vorjahr erzielt. Doch Cuxhaven sticht besonders heraus.
Das Wachstum in Brake, Cuxhaven, Emden, Nordenham, Oldenburg, Papenburg, Stade, Leer und Wilhelmshaven beruht sowohl auf dem Stückgüterumschlag als auch auf dem Containervolumen, das sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum mehr als verdoppelt hat.
Beim Containerumschlag am Container Terminal Wilhelmshaven (Jade-Weser-Port) wurde mit 664.685 TEU (Standardcontainer) im ersten Halbjahr ein Zuwachs von 122 Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr des Vorjahres registriert. Einen Anstieg um 11 Prozent verzeichneten Niedersachsens Seehäfen auch im nicht-containerisierten Stückgutumschlag, der bei rund 3,7 Millionen Tonnen lag.
Anteil an Umschlag von Windenergiekomponenten wächst
Gestützt wird diese Entwicklung von vermehrtem Aufkommen an Projektladungen, etwa aus dem Windenergiebereich sowie von Eisen- und Stahlprodukten. Mit insgesamt 844.826 umgeschlagenen Neufahrzeugen ergibt sich ein Wachstum von 3 Prozent in diesem Ladungssegment. Auch der Umschlag von festen Massengütern stieg um 8 Prozent auf knapp 6,4 Millionen Tonnen an. Einen Rückgang um 21 Prozent gab es hingegen beim Umschlag von flüssigen Massengütern, hier lag das Volumen bei 11,7 Millionen Tonnen im ersten Halbjahr.
Die Zahlen des Cuxhavener Hafens stechen unter allen niedersächsischen Seehäfen besonders heraus. Hier konnte ein Anstieg von 61 Prozent auf rund 1,8 Millionen Tonnen im Seegüterumschlag des ersten Halbjahres verzeichnet werden. Insbesondere der Stückgutsektor und hier vor allem der Umschlag von Windenergiekomponenten sowie von Fahrzeugen, aber auch ein deutliches Wachstum beim Baustoffumschlag, tragen laut Seaports of Niedersachsen zum Ergebnis bei. Der Automobilumschlag belief sich im ersten Halbjahr auf 195.280 Fahrzeuge (plus 16 Prozent).
Abwarten wie sich das zweite Halbjahr entwickelt
"In einem nach wie vor sehr herausfordernden Marktumfeld haben wir als niedersächsische Hafengruppe zum Stichtag Jahresmitte ein sehr positives Umschlagsergebnis erreichen können", kommentiert Inke Onnen-Lübben, Geschäftsführerin der Seaports of Niedersachsen die aktuellen Umschlagszahlen. "Investitionen in die Häfen von öffentlicher Seite wie auch durch die privaten Hafendienstleister entlang der Kundenbedarfe bzw. der gesamtgesellschaftlichen Belange - Stichwort Energiewende - und auch die spezialisierten Dienstleistungsangebote unserer Hafenbetriebe entfalten die richtigen Effekte. Es bleibt trotzdem abzuwarten, wie sich geopolitische und wirtschaftliche Strömungen im zweiten Halbjahr auf das Geschäft der Seehäfen auswirken." (red)