Traditionsschiffe zu Gast in Cuxhaven: Von Hamburg Richtung Wattenmeer
Im Juli machen gleich zwei Traditionsschiffe in Cuxhaven fest. Das eine ist regelmäßig an der Seebäderbrücke zu Gast, das andere ist über 60 Jahre alt, 93 Meter lang und erst seit 2018 wieder in Fahrt.
Aus Sicht der Schiffsfans und Shipspotter ist es ein besonderer Sommer-Monat an der Elbmündung: Im Juli 2023 machen gleich zwei Traditionsschiffe in Cuxhaven fest.
Am 29. Juli startet der ehemalige Stückgutfrachter "Bleichen" von Hamburg aus, zu einer der wenigen Fahrten mit Gästen. Nach der Ankunft am Zielhafen Cuxhaven geht es am nächsten Tag zurück nach Hamburg.
Freie Plätze für Cuxhavener und Urlauber
Für beide Fahrten gibt es noch freie Plätze. Für Cuxhavener und Urlauber besteht so die Chance, Kugelbake und die Elbphilharmonie an einem Tag sehen.
Während der Fahrt besteht die Möglichkeit, das Schiff mit Führungen über die Brücke, durch den Maschinenraum, den Laderaum sowie den Kammern der Besatzung zu erkunden. Dabei wird deutlich, wie viel Arbeit der Besatzung notwendig war, um diesen Frachter damals in Fahrt zu halten.
Vorbei an den Landungsbrücken in Hamburg
Die Route führt vorbei an den Landungsbrücken, weiter nach Blankenese und zur Begrüßungsanlage in Wedel. Über Stadersand geht es anschließend vorbei an Brunsbüttel und elbabwärts weiter nach Cuxhaven. Dort endet und beginnt die Fahrt. Die Rückreise erfolgt von Cuxhaven nach Hamburg in umgekehrter Richtung. Die Fahrt kostet 89 Euro und kann online unter elbe-und-meer.de gebucht werden.

Freunde des Stückgutfrachters "Bleichen"
Das Motorschiff "Bleichen" ist ein, unter Denkmalschutz stehender, fahrtüchtiger Stückgutfrachter. Gebaut wurde das Schiff 1958 auf der Nobiskrug-Werft in Rendsburg für die Hamburger Reederei H.M. Gehrckens (H.M.G.). Das Fahrtgebiet der "Bleichen" war überwiegend die Ostsee.
Sie transportierte in 14-tägigen Reisen Stückgut von Hamburg nach Schweden und Finnland. Damit die Ostseehäfen auch im Winter angelaufen werden konnten, wurde der Rumpf der "Bleichen" besonders verstärkt.
Die Ladung, die mit dem Schiff zurück in die Hansestadt transportiert wurde, bestand aus Papierrollen und Schnittholz. Bei entsprechendem Ladungsangebot wurden auch Fahrten nach Westafrika durchgeführt. Von dort brachte die "Bleichen"Tropenholz, Kakaobohnen oder Erdnüsse zurück.
Schiff wird umgetauft als "Old Lady"
1979 erwarb ein türkischer Reeder das Schiff und setzte es zuletzt unter dem Namen "Old Lady" im Mittelmeer und im Schwarzen Meer ein. Als einzigartiges Zeugnis maritimer Geschichte rettete die Stiftung Hamburg Maritim 2007 die "Bleichen" vor dem Abwracken und überführte die alte "Lady" zurück nach Hamburg.
Der "Freundeskreis" hält mit Ehrenamtlichen, Sponsoren und finanzieller Unterstützung der Stiftung, das Schiff fahrtüchtig. Seit 2018 ist es daher wieder möglich, Gästefahrten anzubieten.
Eine Hamburg-Süd-Gedenkfahrt
Auch die "Cap San Diego" wird Cuxhaven am Sonnabend, 15. Juli, wieder einen Besuch abstatten. Sie ist das letzte noch erhaltene Schiff einer Serie von sechs schnellen Stückgutfrachtern, die 1961 und 1962 für die Reederei "Hamburg Süd" gebaut wurden und zwischen Hamburg und Südamerika fuhren.

2020 wurde die Reederei "Hamburg Süd" jedoch an die Reederei Maersk verkauft. "Wir rufen die Vergangenheit der ruhmreichen Zeit der Hamburg Süd bei uns an Bord zurück und fahren ganz im Stil alter Reederei-Tradition", berichtet der Veranstalter. Die "Cap San Diego" wird am Sonnabend, 15. Juli, nicht vor dem späten Nachmittag an der Seebäderbrücke in Cuxhaven erwartet.
Es ist eine kulinarische Seereise von Hamburg nach Cuxhaven, inklusive Bustransfer ab Cuxhaven nach Hamburg, Welcome Snack, karibischem Mittagessen, Zugang zu allen Stationen, Kunstausstellung in den Luken und Reisemoderation während der etwa siebenstündigen Schiffsreise. Am Sonntag soll das Schiff gegen 11 Uhr wieder ablegen.