Energieleitung Suedlink: Arbeiten am Tunnel unter der Elbe machen große Fortschritte
Die Arbeiten am Suedlink-Tunnel unter der Elbe machen deutliche Fortschritte: Wie Tennet berichtet, hat die Bohrmaschine "Elsa" bereits mehr als die Hälfte der 5,2 Kilometer langen Strecke geschafft.
Beim Bau des ElbX-Tunnels unter der Elbe ist ein zentraler Meilenstein erreicht: Wie der Übertragungsnetzbetreiber Tennet mitteilt, hat die Tunnelbohrmaschine "Elsa" mehr als die Hälfte der insgesamt 5,2 Kilometer langen Strecke geschafft. Seit dem Start im Januar 2025 legte sie demnach bereits rund 2,8 Kilometer zurück und hat auch den tiefsten Punkt unter dem Fluss durchfahren.
Anlässlich des Barbara-Tages - die heilige Barbara gilt als Schutzpatronin der Bergleute - besuchte die Tunnelpatin Jette Waldinger-Thiering, Vizepräsidentin des schleswig-holsteinischen Landtags, die Baustelle. Laut Tennet zeigte sie sich "sichtlich beeindruckt" vom Fortschritt des technisch anspruchsvollen Abschnitts der Erdkabeltrasse Suedlink.
Anspruchsvolle Geologie und hohe Sicherheitsanforderungen
Der Tunnel unter der Elbe gilt als eines der komplexesten Bauwerke des Großprojekts. Die Bohrmaschine arbeitet sich nach Angaben von Tennet derzeit durch den sogenannten Lauenburger Ton - ein schwieriges Material, das bei Wasserkontakt quillt und als wenig stabil gilt. Dank genauer Vorerkundungen habe die Maschine diesen Abschnitt sicher bewältigt, so Tennet.
Parallel dazu laufen Druckluftarbeiten mit bis zu 4,8 bar, insbesondere unter der Schifffahrtsrinne. Um die Sicherheit zu gewährleisten, halten Tennet und der Baupartner Porr nach eigenen Angaben rund um die Uhr eine eigene Feuerwehr mit Rettungssanitätern bereit. Regelmäßige Übungen sollen schnelle Hilfe im Ernstfall sichern.
Arbeiten an beiden Elbufern im Plan
Nicht nur im Tunnel selbst, sondern auch an den Schächten beiderseits der Elbe geht es voran. Die Schächte dienen dem Zugang zum Tunnel sowie der technischen Überwachung.
Im Startschacht in Wewelsfleth seien bereits drei von fünf Untergeschossen des 23 Meter tiefen Bauwerks fertiggestellt, teilt Tennet mit. Auf niedersächsischer Seite in Wischhafen ist die 21 Meter tiefe Zielgrube laut Unternehmen vollständig ausgehoben. Der Ingenieurbau arbeitet dort an der Bodenplatte. Die Spezialtiefbauarbeiten wurden bereits im Herbst abgeschlossen.
Bedeutung für die Energiewende
Suedlink soll künftig Windstrom aus Norddeutschland nach Bayern und Baden-Württemberg transportieren. Nach Angaben der Projektpartner gilt die 700 Kilometer lange Gleichstromverbindung als eines der größten Infrastrukturvorhaben der Energiewende. Sie soll das Netz stabilisieren, Kosten senken und die industrielle Stärke Deutschlands sichern.