Die Corona-Schnellteststationen im Kreis Cuxhaven rechnen durch die verschärften Corona-Regelungen mit einem großen Andrang ab Mittwoch. Foto: Unruh
Die Corona-Schnellteststationen im Kreis Cuxhaven rechnen durch die verschärften Corona-Regelungen mit einem großen Andrang ab Mittwoch. Foto: Unruh
Corona im Kreis Cuxhaven

2G+ im Kreis Cuxhaven: Corona-Schnellteststationen erwarten Ansturm 

30.11.2021

KREIS CUXHAVEN. Ab Mittwoch gilt im Kreis Cuxhaven die Warnstufe zwei. Das heißt: Auch Geimpfte und Genesene brauchen einen tagesaktuellen negativen Coronatest. Die Teststationen rechnen mit einem enormen Andrang

Die Corona-Inzidenz liegt seit Tagen über 100, die Hospitalisierungsrate über sechs - daher wird im Kreis Cuxhaven ab Mittwoch die Warnstufe zwei ausgerufen. Das heißt: Es gilt 2G+, sprich: Auch Geimpfte und Genesene brauchen einen tagesaktuellen Corona-Schnelltest (24 Stunden gültig) oder PCR-Test (48 Stunden gültig), um in Restaurants, Hotels, Freizeiteinrichtungen, Veranstaltungen wie etwa die Weihnachtsmärkte zu gehen oder körpernahe Dienstleistungen in Anspruch nehmen zu können. Dass die Nachfrage nach Corona-Tests gestiegen ist, berichten alle Anbieter von Teststationen schon seit Einführung der 3G-Regel am Arbeitsplatz.

Öffnungszeiten angepasst

"Wir gehen davon aus, dass die Nachfrage durch 2G+ noch einmal steigen wird und haben unsere Öffnungszeiten angepasst", sagt Jörg Spillner, Inhaber der Deich-Apotheke in Döse, die ein Corona-Testzentrum anbietet. Aktuell kämen vor allem morgens und nachmittags viele Handwerker, um sich testen zu lassen. Das merkt auch die Tourismus-Wirtschaftsgemeinschaft (TWG) an ihren Teststationen. "Das führt in Spitzenzeiten morgens und abends durchaus zu längeren Warteschlangen. Deshalb werden wir ganz kurzfristig mehr Personal an unseren beiden Standorten einsetzen, das zu den Stoßzeiten Abhilfe schaffen kann", sagt der Unternehmer Norbert Plambeck, der aktuell davon ausgeht, dass die große Nachfrage nach Testungen anhalten wird. Die Öffnungszeiten seien deshalb auch angepasst worden. Was die Lieferkapazitäten für Tests angeht, ist die Situation bei den TWG sicher. "Wir haben soeben 15 000 neue Tests bestellt, damit sind wir auf der sicheren Seite", sagt Norbert Plambeck.

Weitere Teststation in der Abschnede

Sorge vor Lieferschwierigkeiten hat auch Christian Kruse, Betreiber des Corona-Testservice mit Stationen an der Alten Liebe, in der Meyerstraße und in Dorum nicht. "Wir haben antizyklisch eingekauft und sind für die nächsten sechs bis acht Wochen versorgt", sagt er. Kruse plant, in Kürze auf dem Marktkaufparkplatz in der Abschnede in Groden einen weiteren Container aufzustellen. "Die Nachfrage ist groß", sagt er. Personal für die Teststationen zu finden, sei für ihn aktuell das größere Problem.

Mehrkosten für Tests

Die Apotheker haben hingegen schon Sorge vor Lieferschwierigkeiten bei den Tests. "Ich muss diese Woche für die gleichen Tests bereits 60 statt 45 Euro bezahlen, weil das Angebot knapper wird", sagt Spillner. In absehbarer Zeit fürchte er, die Mehrkosten nicht mehr mit dem vom Land festgelegten Preis für Tests abdecken zu können. Auch Apotheker Matthias von Ahnen, der in der Nord-West-Apotheke in Cuxhaven Tests durchführt, befürchtet, dass es ab der nächsten Woche mit den Lieferungen eng werden könnte.

"Ich erwarte diese Woche aber noch eine Lieferung, dann hätte ich kein Problem mehr", so von Ahnen. Personell bedingt könne er seine Teststation am Nachmittag aber nur begrenzt öffnen. "Wir haben in unseren beiden Apotheken allgemein sehr viel zu tun, deshalb kann ich eine Mitarbeiterin nicht komplett für die Teststation abziehen. Die Versorgung meiner Patienten im medikamentösen Bereich geht vor", so der Apotheker.

Kritik an bürokratischen Hürden

Einen größeren Zulauf in der Teststation bemerkt auch Michael Fernandes Lomba, Geschäftsführer des Elbe-Weser-Kuriers. Allein am Montagvormittag seien 70 Personen getestet worden. Im Verlagshaus der Wochenzeitung werden seit April 2021 durchgehend Testmöglichkeiten angeboten. Lomba geht davon aus, dass es bei Umstellung auf 2G+ "richtig boomen" wird und überlegt, ob er mit zunehmendem Zulauf Zeiten und Personal aufstockt. An Tests herrsche zurzeit kein Mangel, aktuell verfüge man noch über genügend. Angedacht ist, eventuell am Freitag länger geöffnet zu haben. Kritik übt er an den bürokratischen Hürden. Die kritisiert auch Apotheker von Ahnen. Er stuft die kurzfristigen Umsetzungen von neuen Regelungen als problematisch ein. "Innerhalb einer Woche wieder auf Maximalbetrieb umzustellen, das funktioniert einfach so kurzfristig nicht", sagt er.

Zweite Schicht geplant

In Otterndorf ist Ole Hinrichsen, Betreiber der Teststation "Achtern Diek", auf dem Großraumparkplatz für 2G+ gewappnet. "Wir sind guter Dinge, planen jetzt kurzfristig eine zweite Schicht, damit verlängern wir unsere Öffnungszeiten bis 20 Uhr." Hinrichsen betont: "Jeder Bürger kann sich weiterhin so oft testen lassen, wie er will". 

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