
Ärzte im Kreis Cuxhaven sauer: So ist die Impfkampagne gefährdet
KREIS CUXHAVEN/HANNOVER. Wo reisen die Corona-Impfstoffe herum? Das fragen sich Arztpraxen aus Stadt und Kreis Cuxhaven, die auf dem Trockenen sitzen.
"Ohne Impfstoffe können wir die vierte Pandemiewelle nicht brechen. Die hohe Impfkraft der Praxen wird gebrochen, wenn die bestellten Mengen nicht geliefert werden. Bereits vereinbarte Termine müssen abgesagt und verschoben werden. Wertvolle Zeit verrinnt", sagte Mark Barjenbruch, Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen (KVN) dazu in Hannover.
"Das Logistikmanagement des Bundesgesundheitsministeriums, des pharmazeutischen Großhandels und der Apotheken ist alles andere als transparent. Jedes Amazon-Paket kann vom Kunden im Lieferprozess verfolgt werden. Nur wo die Impfstoffdosen gerade sind, weiß niemand", rügte Barjenbruch.
Effektiver nutzen
"Vor dem Hintergrund der Lockdowndebatten und der Verschärfung der Kontaktbeschränkungen muss die knappe Zeit für Impfungen effektiv genutzt werden. Es darf nicht sein, dass kurzfristig Impftermine abgesagt werden müssen, weil der bestellte Impfstoff nicht zur Verfügung steht. Das Virus interessiert sich nicht für die Diskussion über 2G+ oder 3G und geschlossene oder geöffnete Weihnachtsmärkte. Die Praxen müssen die Impfstoffmengen erhalten, die sie brauchen. Daran müssen alle Beteiligten in der Lieferkette Sorge tragen", forderte der stellvertretende KVN-Vorsitzende, Dr. Jörg Berling.