Ärztinnen, Ärzte und Impfpraxen im Cuxland wollen gerne impfen, doch statt mehr kommt inzwischen weniger Impfstoff in den Praxen an. Foto: dpa
Ärztinnen, Ärzte und Impfpraxen im Cuxland wollen gerne impfen, doch statt mehr kommt inzwischen weniger Impfstoff in den Praxen an. Foto: dpa
Lieferungen im Nirwana

Ärzte im Kreis Cuxhaven sauer: So ist die Impfkampagne gefährdet  

von Maren Reese-Winne | 02.12.2021

KREIS CUXHAVEN/HANNOVER. Wo reisen die Corona-Impfstoffe herum? Das fragen sich Arztpraxen aus Stadt und Kreis Cuxhaven, die auf dem Trockenen sitzen.

"Wo ist der Corona-Impfstoff?". Diese Frage stellen sich zunehmend Ärztinnen und Ärzte in Niedersachsen, die bereits für diese und für die kommende Woche Impfstoffe bestellt und Impftermine vereinbart haben. Tatsächlich werden die Praxen mit weniger Impfstoff beliefert als ursprünglich zugesagt. Die betrifft auch Praxen in Stadt und Kreis Cuxhaven, wie unserer Redaktion heute, Donnerstag, berichtet wurde. Ihnen wurde die zugesagte Menge zusammengestrichen und fast halbiert.

Erfolg gefährdet

"Ohne Impfstoffe können wir die vierte Pandemiewelle nicht brechen. Die hohe Impfkraft der Praxen wird gebrochen, wenn die bestellten Mengen nicht geliefert werden. Bereits vereinbarte Termine müssen abgesagt und verschoben werden. Wertvolle Zeit verrinnt", sagte Mark Barjenbruch, Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen (KVN) dazu in Hannover.

"Das Logistikmanagement des Bundesgesundheitsministeriums, des pharmazeutischen Großhandels und der Apotheken ist alles andere als transparent. Jedes Amazon-Paket kann vom Kunden im Lieferprozess verfolgt werden. Nur wo die Impfstoffdosen gerade sind, weiß niemand", rügte Barjenbruch.

Effektiver nutzen

"Vor dem Hintergrund der Lockdowndebatten und der Verschärfung der Kontaktbeschränkungen muss die knappe Zeit für Impfungen effektiv genutzt werden. Es darf nicht sein, dass kurzfristig Impftermine abgesagt werden müssen, weil der bestellte Impfstoff nicht zur Verfügung steht. Das Virus interessiert sich nicht für die Diskussion über 2G+ oder 3G und geschlossene oder geöffnete Weihnachtsmärkte. Die Praxen müssen die Impfstoffmengen erhalten, die sie brauchen. Daran müssen alle Beteiligten in der Lieferkette Sorge tragen", forderte der stellvertretende KVN-Vorsitzende, Dr. Jörg Berling.

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Maren Reese-Winne

Redakteurin
Cuxhavener Nachrichten/Niederelbe-Zeitung

mreese-winne@no-spamcuxonline.de

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