Das Atomkraftwerks Brunsbüttel. Foto: Charisius/dpa
Das Atomkraftwerks Brunsbüttel. Foto: Charisius/dpa
Natur

AKW-Rückbau in Brunsbüttel: Betreiber lenkt ein

von Wiebke Kramp | 18.05.2019

OTTERNDORF/BRUNSBÜTTEL. Der Widerstand gegen radioaktiv belastete Einleitungen beim Rückbau des Atomkraftwerks Brunsbüttel zeigt Resultate.

Auf einer Sitzung einigten sich Vertreter aus Politik, Umweltverbänden, Bürgerinitiative und Kraftwerksbetreibern am Donnerstag auf eine "signifikante Senkung der radioaktiven Einleitungen" bei der Stilllegung und dem Rückbau des AKW.

"Es wurde Geschichte geschrieben", freut sich Silke Eulenstein aus Otterndorf, Sprecherin der "Aktionsgemeinschaft zum verantwortungsvollen Rückbau von Atomkraftwerken": "Das wird eine Vorreiterrolle beim Abbau weiterer Atomkraftwerke einnehmen." Unter Koordination des Leiters der Abteilung für Reaktorsicherheit und Strahlenschutz im Ministerium für Energiewende und Umwelt Schleswig-Holstein, Jan Backmann, kamen die Verantwortlichen aus dem Kernkraftwerk, mehrerer Umweltverbände sowie aus der Bürgerinitiative in Itzehoe (Schleswig-Holstein) zusammen. Gemeinsam wurde die Senkung der maximal zulässigen Radioaktivität vereinbart. Umweltverbände und Bürgerinitiativen begrüßten diese Reduktion als fachlich zutreffend. Zudem einigten sie sich mit Betreiber Vattenfall und Aufsichtsbehörde darauf, den Dialog fortzusetzen.

Der Widerstand hatte vor allem nach Einwänden aus dem Cuxland Wind unter die Flügel bekommen. Es formierte sich ein breites Bündnis aus Bürgern, Kommunalvertretern, Kirchen, Landvolk und Umweltverbänden gegen die Einleitung von radioaktiv belasteten Abwässern. Die Petition erreichte fast 6000 Unterschriften.

"Dieser politische Druck hat nach Einschätzung aller Beteiligten sehr maßgeblich zum Erfolg der Kompromissfindung beigetragen. Der Rückbau der an der Elbe in Schleswig-Holstein gelegenen Atomkraftwerke setzt und realisiert damit die weltweit höchsten Umweltstandards und wird damit zum Vorzeigeprojekt der atomaren Rückbautechnologie", so die Cuxland-Bürgerinitiative.

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Wiebke Kramp

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