Der Albatros ist wieder auf Helgoland gelandet. Zum ersten malm nahm er im Mai 2014 Kurs Hochseeinsel. Archivfoto: Rauch
Der Albatros ist wieder auf Helgoland gelandet. Zum ersten malm nahm er im Mai 2014 Kurs Hochseeinsel. Archivfoto: Rauch
Tiere

Albatros landet wieder auf Helgoland

von Wiebke Kramp | 09.04.2019

HELGOLAND. Der Irrflieger von der Südhalbkugel ist wieder da. Auf Helgoland ist der Albatros gelandet. Das sechste Frühjahr in Folge nimmt dieser seltene Vogel Kurs Helgoland.

Montagabend (8. April) sei er das erste Mal an den Vogelklippen gesichtet worden und dann am Dienstag (9. April), weiß Fritz Volkers, Praktikant beim Verein Jordsand zum Schutz der Seevögel.

Die beiden Wochen zuvor gab es bereits Sichtungen aus dem Rantumbecken auf Sylt - und dann zog es ihn wieder nach Helgoland. Mittlerweile ist der Schwarzbrauenalbatros ein Dauergast. Erstmals an den Vogelklippen auf Helgoland wurde er im Mai 2014 gesichtet. Anschließend ließ er sich noch zweimal wieder blicken. 2015 flog er bereits im April zum ersten Mal den Vogelfelsen an - wiederum mit mehreren Anschlussbesuchen. Bei ornithologisch Interessierten sorgt der in unseren Gefilden so seltene Seevogel für großes Interesse. Auch im vorigen Jahr war er nahezu zeitgleich im April zu Gast.

Der Schwarzbrauenalbatros (Thalassarche melanophris) ist ein imposantes Tier mit bis zu 2,40 Metern Flügelspannweite. In nördlichen Breiten ist er ein seltener Irrflieger. Beheimatet ist er eigentlich auf der Südhalbkugel. Der Albatros zählt zu den Meisterfliegern, doch am Boden ist er ein Tollpatsch.

An den Vogelklippen der Hochseeinsel herrscht jede Menge Spektakel. Trottellumme, Basstölpel, Dreizehnmöwe oder Tordalk haben ihr Brutgeschäft am Lummenfelsen aufgenommen. Das dürfte dem Albatros nicht blühen. Dort einen Partner zu finden, ist ziemlich unwahrscheinlich.

Die Brutplätze des Schwarzbrauenalbatros liegen Tausende Kilometer entfernt auf Inseln rund um die Antarktis, auf den Falklandinseln oder der Campbell-Insel vor Neuseeland - und Sichtungen von Albatrossen auf der Nordhalbkugel sind selten. Dass sich Irrflieger anderen Vogelkolonien anschließen, ist bei Vogelkundlern bekannt. In Großbritannien hielt sich zum Beispiel über 20 Jahre lang jeden Sommer regelmäßig ein Albatros in einer Seevogelkolonie auf.

Der Helgoländer Albatros ist sicherlich wieder Zugvogel für Ornithologen. Auf dem fast 60 Meter hohen Klippenrandweg bietet er den "Dreibeinern" sicherlich wieder eine besondere Live-Show. So werden die Vogelbeobachter wegen ihrer zum Einsatz kommenden Stative und Kameras genannt - und der Schwarzbrauenalbatros ist dafür bekannt, dass er dicht über den Köpfen seiner Beobachter fliegt.

Die Hochseeinsel Helgoland in der deutschen Bucht ist ein Vogelparadies - nicht nur wegen der in Deutschland einzigartigen Brutklippen, sondern ebenfalls als tierisches Erholungsgebiet während der Zugzeiten.

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Wiebke Kramp

Redakteurin
Cuxhavener Nachrichten/Niederelbe-Zeitung

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