So lang wie im Sommer 2021 sind die Warteschlangen vor der Teststation an der Alten Liebe in Cuxhaven natürlich nicht. Doch die Nachfrage nach den kostenlosen Test hat mit der neuen Regelung in den vergangenen Tagen wieder zugenommen. Foto: Archiv
So lang wie im Sommer 2021 sind die Warteschlangen vor der Teststation an der Alten Liebe in Cuxhaven natürlich nicht. Doch die Nachfrage nach den kostenlosen Test hat mit der neuen Regelung in den vergangenen Tagen wieder zugenommen. Foto: Archiv
Corona im Kreis Cuxhaven

Kostenlose Corona-Schnelltests im Kreis Cuxhaven: Einige Anbieter weiten Testangebot aus

von Redaktion | 17.11.2021

KREIS CUXHAVEN. Jede Bürgerin und jeder Bürger kann sich wieder einmal mindestens wöchentlich kostenlos auf das Coronavirus testen lassen. Doch wie und wo ist dies im Kreis Cuxhaven möglich? Bei den Anbietern der Teststationen machen sich die Änderungen bereits bemerkbar.  

"Wir sind die ganze Zeit am Testen. Unsere Stationen an der Alten Liebe und beim DRK an der Meyerstraße in Cuxhaven sowie im Kutterhafen von Dorum sind die ganze Zeit über am Netz. Wir haben lediglich die Öffnungszeiten an die Bedarfe angepasst", sagt Christian Kruse, der die genannten Teststationen gemeinsam mit Manuel Burkert betreibt. Die neue Regelung habe in den vergangenen Tagen zu keinem erneuten Ansturm gesorgt. Doch die Zahl der Bürgerinnen und Bürger, die sich jetzt wieder testen lassen, sei leicht angestiegen.

Auch Geimpfte machen Test

"Bei den Leuten muss sich das neue kostenlose Testangebot erst wieder herumsprechen. Insgesamt gibt es wieder mehr geimpfte Leute, die sich testen lassen", sagt Christian Kruse und kommt damit auf die Erkenntnis zu sprechen, dass auch Geimpfte verstanden haben, dass sie potenziell ein Risiko darstellen können, wenn sie sich trotz Impfschutz mit Corona infiziert haben sollten. "Im Durchschnitt besuchten uns in den zurückliegenden Tagen rund 25 Testwillige die einzelnen Stationen. Bei der Alten Liebe in Cuxhaven sowie in Dorum merken wir natürlich schon, dass weniger Touristen in der Stadt unterwegs sind."

Antikörpertest-Gerät angeschafft 

Eine weitere Neuerung wird in den erwähnten Teststationen in Kürze angeboten: "Wir haben ein sogenanntes Antikörpertest-Gerät in der Testphase", sagt Christian Kruse und geht ins Detail: "Das Gerät ist relativ neu auf dem Markt und hat bereits seine Zulassung erhalten. Wir können also in Kürze mithilfe eines Blutstropfens, der vorzugsweise aus dem Finger abgenommen und dann pipettiert wird, der Maschine zuführen. Die verrät einem dann nach etwa 20 Minuten, wie hoch der Antikörperwert der jeweiligen Testperson ist. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat eine entsprechende Tabelle herausgegeben, anhand derer wir ablesen kann wie hoch oder niedrig der Wert ist." So ein Antikörpertest kostet an der Alten Liebe 20 Euro. Die getesteten Personen erhalten eine digitale Bescheinigung, von der Christian Kruse gelesen hat, dass sie schon in zwei bis drei Bundesländern in der Form anerkannt wird, das zum Beispiel bereits genesene Menschen ihre auf ein halbes Jahr beschränkte Bescheinigung in den Gesundheitsämtern verlängern können.

"Wir von der Deich-Apotheke am Heinrich-Grube-Weg waren zusammen mit der Nord-West-Apotheke an der Wagnerstraße die Ersten am Start", erinnert sich Apotheker Jörg Spillner, der für die Nordseeheilbad GmbH während der Hauptsaison auch die Teststationen im ahoi!-Thalassozentrum in Duhnen und bei der Kugelbake-Halle in Döse betreute. Die beiden letztgenannten Testzentren gibt es nicht mehr, doch in seiner Deich-Apotheke hält Jörg Spillner das Testangebot weiter hoch.

Seit dem 17. November gilt die 3-G-Regel

"Bei uns können sich Cuxhavener und Gäste täglich acht Stunden lang testen lassen", macht Jörg Spillner deutlich und ergänzt: "Mit der neuen Regelung kommen auch wieder die Leute, die es als ihre Bürgerpflicht ansehen, sich einmal die Woche testen zu lassen. Mit dem kostenlosen Angebot ist dieses Klientel bereits zu uns zurückgekehrt. Das sind Menschen, die bewusst andere schützen wollen. Ab Mittwoch, 17. November, gilt im ganzen Landkreis die 3-G-Regelung. Das heißt, für den Kino- und Restaurant-Besuch ist wieder ein Zertifikat erforderlich ist. Das wird dazu beitragen, dass sich die Nachfrage nach Tests wieder erhöht", sagt der Apotheker und räumt ein Missverständnis, die aktuelle Regel entsprechend, aus der Welt: "Jeder darf sich mindestens einmal in der Woche kostenlos testen lassen. Wer das möchte, kann jedoch auch öfter kommen."

Der Hechthausener Björn Otte vom Hamburger Unternehmen "Lennartz GmbH Medizintechnik" betreibt seit vielen Monaten Teststationen in Hechthausen und Lamstedt. Und in dieser Woche laufen auch die letzten Vorbereitungen für einen dritten Standort - auf dem Rathausplatz in Hemmoor. "Der Container wird in dieser Woche geliefert", so Otte.

Mehrere Tests sind möglich

Die Nachricht, dass es jetzt wieder kostenlose Tests für die Bürgerinnen und Bürger gibt, nachdem sie zuletzt dafür zahlen müssten, habe zu einer verstärkten Inanspruchnahme des Angebotes geführt: "Das ist schon deutlich zu spüren." Gleichzeitig herrsche bei vielen Kunden aber auch eine Verunsicherung, denn sie hätten die neue Verordnung sowie Verlautbarungen seitens der Politik und verschiedene Veröffentlichungen so interpretiert, dass pro Woche nur ein Test kostenlos sei. Das stimme jedoch nicht.

Otte: "In der Verordnung heißt es ‘mindestens' einmal in der Woche." Daher werde er auch das Testangebot auf Hemmoor ausweiten, da er mit einer verstärkten Nachfrage rechne.

Testangebot vor Ort wird ausgebaut 

Wenn die 3-G-Regel am Arbeitsplatz eingeführt werde, müsse er zudem darüber nachdenken, die Öffnungszeiten der Testzentren zu verändern. Dafür sei aber auch zusätzliches Personal notwendig, das schwierig zu finden sei. Ottes Vorgehen ist ganz im Sinne von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn: "Impfen macht den entscheidenden Unterschied - das gilt auch weiterhin - aber es braucht Zeit, bis es seine volle Wirkung entfalten kann. Deswegen müssen wir in dieser Lage rasch wieder mehr testen. Dazu ist vereinbart, dass wir die kostenlosen Schnelltests wieder einführen."

Vorhandene Teststellen können ihre Arbeit fortsetzen. Zusätzlich würden weitere Testzentren von den Bundesländern beauftragt werden. Er gehe davon aus, dass nach und nach auch wieder das "Testangebot vor Ort ausgebaut wird - so wie im Kreis Cuxhaven.

Von Jens Jürgen Potschka und Egbert Schröder

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