Der neue Liegeplatz 4 bei Cuxport, der sonst hauptsächlich für den Autoumschlag gebraucht wird, bot aufgrund der großen Wassertiefe ideale Voraussetzungen für das schwierige Manöver, bei dem das Baggerschiff (vorne) in das Dockschiff "Rolldock Sea" eingeschwommen wird. Zwei Wulf-Schlepper sind dabei behilflich. Foto: Redaktion
Der neue Liegeplatz 4 bei Cuxport, der sonst hauptsächlich für den Autoumschlag gebraucht wird, bot aufgrund der großen Wassertiefe ideale Voraussetzungen für das schwierige Manöver, bei dem das Baggerschiff (vorne) in das Dockschiff "Rolldock Sea" eingeschwommen wird. Zwei Wulf-Schlepper sind dabei behilflich. Foto: Redaktion
Schwieriges Manöver

Auf Dockschiff geladen: Spezialtransport von Cuxhaven nach Mosambik

24.11.2020

CUXHAVEN. Ein Dockschiff hat am Liegeplatz 4 von Cuxport den Schwimmbagger "Gian Lorenzo Bernini" geladen. Ausreichend Tiefgang machte es möglich.

Zuletzt war das Baggerschiff mit der Riesenschaufel im Rahmen der Elbvertiefung im Hamburger Hafen eingesetzt. Jetzt ist die "Gian Lorenzo Bernini" unterwegs in Richtung Südostafrika. Ziel ist der Hafen von Matola in Süd-Mosambik, wo ein neues Flüssiggas-Terminal gebaut werden soll. Allerdings nicht auf eigenem Kiel.

Am 15. November wurde das 60 Meter lange und 18 Meter breite Baggerschiff bei Cuxport in das Dockschiff "Rolldock Sea", ein unter niederländischer Flagge fahrendes Halbtaucherschiff, eingeschwommen. Der Liegeplatz 4 mit einem Tiefgang von gut 15 Metern bot für dieses schwierige logistische Manöver ideale Voraussetzungen. Vorher war das Baggerschiff im Neuen Fischereihafen von Cuxhaven auf seine neue Aufgabe vorbereitet worden. Die "Gian Lorenzo Bernini" ist eines der größten Baggerschiffe Europas, das mit einem Liebherr-Kran vom Typ P 995 und einer Riesenschaufel ausgerüstet ist, die bis zu einer Tiefe von 30 Metern arbeiten kann. Genau diese Fähigkeit war im Hamburger Hafen in der Süderelbe vor den Containerschiffliegeplätzen gefragt und wird nun auch beim Terminalbau in Mosambik benötigt.

Fahrendes Dock

Die Verladung des Spezialschiffes mit den drei Stelzen, mit denen es sich am Grund verankern kann, war eine Herausforderung. Dank des 140 Meter langen und 24 Meter breiten Halbtaucherschiffs gestaltete sich der schwierige Umschlag der schwimmenden Bagger-Plattform jedoch ohne Probleme. Die "Rolldock Sea" ist in der Lage, durch Fluten der Ballasttanks ihr Heck so weit abzutauchen, dass sich die Ladefläche unter der Wasseroberfläche befindet. Auf diese Weise war es der "Gian Lorenzo Bernini" mit einem Tiefgang von rund 3,5 Metern möglich, mithilfe von zwei Schleppern direkt am Elbstrom in das Dockschiff einzuschwimmen. Eine wichtige Voraussetzung für ein solches Manöver ist ein besonders großer Tiefgang im Hafen. Der Cuxport-Liegeplatz 4 mit einem Tiefgang von 15 Metern machte das Manöver möglich.

"Bei Cuxport kann Güterumschlag nicht nur durch Heben und Rollen erfolgen, sondern auch schwimmend - das alles ist möglich und wird im Sinne unserer Multipurpose-Zielsetzung professionell umgesetzt", erklärte anschließend Roland Schneider, Leiter Business Development bei Cuxport. Vom Cuxport-Terminal aus geht die Reise der "Rolldock Sea" nach Matola im Süden von Mosambik, wo die "Gian Lorenzo Bernini" am Bau eines LNG-Terminals beteiligt sein wird.

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