Aufstockung für Cuxland-Familienhebammen
KREIS CUXHAVEN. Damit Mütter in Belastungssituationen nicht allein sind, können im Landkreis Cuxhaven Familienhebammen und -krankenschwestern ins Haus kommen.
Damit Probleme erst gar nicht groß werden, bieten Familienhebammen im gesamten Landkreis Cuxhaven von Anfang an Unterstützung, Hilfe und ein wichtiges Stück Sicherheit. Sie sind von Amts wegen ein niedrigschwelliger Beitrag zur Stütze der Mütter und geben ihren Kindern in dieser Gesellschaft einen guten Start ins Leben. Eine Wertschätzung erfährt die Arbeit seitens der Politik, die jetzt einer Aufstockung der Mittel einstimmig den Weg ebnete, weil sie von der Wirkung dieser frühen Hilfen überzeugt ist.
Familienhebammen bieten den Müttern von Ernährung, Erziehung bis hin zu den Themen Pflege oder Stillen eine handfeste Unterstützung. Sie kommen kostenlos nach Ablauf der regulären Hebammenbetreuung bei einer belastenden Situation in die Familie bis das Kind maximal ein Jahr alt ist.
Mit der Geburt eines Baby ist auf einmal alles anders: Ein neuer Mensch in der Mitte ist manchmal nicht nur eitel Sonnenschein und Wonneproppen, sondern kann durchaus eine Belastung sein, verunsichern oder Fragen aufwerfen. Zuweilen sind auch Lebensumstände schwierig.
Für derartige Fälle sind die Kreis-Beratungsstelle für Kinder, Jugendliche und Eltern oder die regionalen Jugendhilfestation Ansprechpartner. Sie verschaffen die Möglichkeit, zu Hause durch eine Familienhebamme oder Kinderkrankenschwester Unterstützung zu bekommen.
Beginn war 2013
Familienhebammen sind im Landkreis bereits seit fünf Jahren im Einsatz. Angedockt sind sie vertraglich an die sieben Jugendhilfestationen. Für konzeptionelle Grundausbildung, Fortbildung und Supervision zeichnet der Landkreis verantwortlich. Die Finanzierung erfolgt über Mittel aus der Bundesstiftung "Frühe Hilfen". In Niedersachsen werden sie vom Landesamt für Soziales, Jugend und Familien weitergeleitet nach einem bestimmten Verteilungsschlüssel.
Der Jugendhilfeausschuss des Kreistages war sich auf seiner Sitzung am Donnerstag einig, den Ausbau des Netzwerkes "Frühe Hilfen" weiter zu fördern und noch stärker zu unterstützen. Die Mittel sollen erheblich aufgestockt werden, damit letztlich 200 000 Euro in den Jahren 2019 und 2020 fließen. Die seit Ende 2013 gewährte Stundenvergütung von 38 Euro soll ab dem Januar 2019 auf 45 Euro angehoben werden.
Sabine van Gemmeren (Grüne) betonte: "Es ist für sozial schwache Familie ganz wichtig, wenn jemand schon ganz früh in die Familie kommt. Für die Zukunft unserer Kinder ist das gut investiertes Geld, das wirkt sich später in jeder Lebensphase aus." Richard Schütt (CDU) nannte dies den "richtigen Weg", Kindern und jungen Eltern helfen zu können und Ausschussvorsitzender Uwe Santjer (SPD) sprach von einem "guten Signal für den Landkreis". In 2017 wurden im Landkreis 65 Familien über verschieden lange Zeiträume betreut. Von der Betreuung profitierten häufig nicht nur die Säuglinge und ihre Müttern, sondern auch die Erziehung der älteren Geschwister. Dazu kommen präventive Maßnahmen, wie offene Sprechstunden und Gruppenangebote.
Anbindung an die Teams
Mit den verschiedenen Trägern der Jugendhilfestationen wurde besprochen, die personellen Ressourcen stärker an die Teams in den Jugendhilfestationen der verschiedenen Träger anzugliedern, wobei die unterschiedlichen Modelle von Festanstellung bis Honorarbasis reichen, wurde von der Kreisverwaltung verdeutlicht.