
Niedersachsens Gesundheitsministerin Behrens rechnet nicht mit schärferen Regeln im Sommer
KREIS CUXHAVEN. Eine Überlastung des Gesundheitssystems ist nach den Worten der niedersächsischen Gesundheitsministerin aktuell nicht zu befürchten.
Diejenigen, die geglaubt hatten, das Thema Corona endlich den Akten legen können, werden von ansteigenden Inzidenzen enttäuscht. So ist viel zitierte der Sieben-Tage-Wert im Landkreis Cuxhaven in der zu Ende gehenden Woche von 516,5 auf 767 geklettert.
"Die Sommerwelle ist da"
"Die Sommerwelle ist da", erklärte Gesundheitsministerin Daniela Behrens am Freitag gegenüber unserer Redaktion. Mit dieser Aufwärtsbewegung erhöhe sich leider auch das Infektionsrisiko. "Getrieben ist diese Welle von der hochansteckenden Omikron Subvariante BA.5, die aber nach allem, was wir wissen, nicht zu schwereren Krankheitsverläufen führt als die bisher vorherrschenden", sagte Behrens und beruhigte im Nachsatz all diejenigen, die angesichts der jüngsten Entwicklung um gebuchte Urlaube, den obligatorischen Badespaß oder auch nur um die Grillfete im Garten bangen: "Corona wird uns daher nicht den Sommer verderben", schlussfolgerte die Ministerin. Nach ihren Worten ist eine "übermäßige Be- oder gar Überlastung unseres Gesundheitssystems" ist nicht zu befürchten.
Es gelten die Regeln des Bundes
Ein solches Szenario wäre jedoch die Voraussetzung für eine Rückkehr zu schärferen Corona-Restriktionen, die beispielsweise in einer erneuten Pflicht zum Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung an bestimmten Orten bestehen könnten. "Das geltende Infektionsschutzgesetz des Bundes ist da sehr eindeutig", betonte Behrens, nach deren persönlicher Meinung die juristischen Hürden - "insbesondere mit Blick auf die Anordnung einer allgemeinen Maskenpflicht" - zu hoch sind. Unabhängig von solchen Fragen könne aber jeder Mensch für sich selbst Sorge tragen und sich mit einer Kombination aus Masken tragen, Abstand halten und regelmäßigem Testen "vor dieser neuen und sehr ansteckenden Variante des Virus" schützen. Wer das bislang noch nicht getan habe, solle die Möglichkeit einer Auffrischungsimpfung nutzen, empfahl die SPD-Politikerin: "Personen, die älter sind als 70 oder über ein geschwächtes Immunsystem verfügen, sind nachdrücklich aufgerufen, sich bei den niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten oder den kommunalen Impfteams um eine zweite Auffrischungsimpfung zu bemühen."
Appell der Ministerin
Die Auffrischungen stellten einen sehr guten Schutz vor schweren Krankheitsverläufen dar - "nehmen Sie diese Impfungen bitte in Anspruch", appellierte die Gesundheitsministerin.