Ein Frachter fährt über den Nord-Ostsee-Kanal in Richtung Kiel. Dabei handelt es sich NICHT um eines der Schiffe, die an dem Vorfall vor Brunsbüttel beteiligt waren. Symbolfoto: Carsten Rehder/dpa
Ein Frachter fährt über den Nord-Ostsee-Kanal in Richtung Kiel. Dabei handelt es sich NICHT um eines der Schiffe, die an dem Vorfall vor Brunsbüttel beteiligt waren. Symbolfoto: Carsten Rehder/dpa
Vorfahrt genommen

Beinahe verheerende Kollision zweier Frachter auf der Elbe

02.03.2020

BRUNSBÜTTEL. Beinahe wäre es auf der Elbe zu einer verheerenden Kollision zweier Schiffe gekommen. Der Kapitän konnte noch rechtzeitig ausweichen und verhinderte den Zusammenstoß vor Brunsbüttel.

Der Vorfall ereignete sich laut der Hamburger Polizei am frühen Sonntagmorgen. Ein rund 88 Meter langes Frachtschiff hatte den Nord-Ostsee-Kanal durch die Schleuse Brunsbüttel verlassen und war mit dem Ziel Nordsee auf die Elbe gefahren.

In die Mitte des Fahrwassers gesteuert

Der ukrainische Kapitän steuerte das Schiff, das unter der Flagge von Antigua und Barbuda fährt, bis zur Radarlinie, die sich in der Mitte des Fahrwassers befindet. Doch währenddessen fuhr ein rund 107 Meter langes Frachtschiff mit Heimathafen St. John‘s (Kanada) die Elbe aufwärts in Richtung Hamburg.

Lotsenwechsel abgebrochen

"Während des geplanten Lotsenwechsels Höhe Brunsbüttel bemerkten die Verantwortlichen an Bord den vermeintlich kreuzenden Kurs des anderen Schiffes", berichtet die Polizei. Der Lotsenwechsel wurde umgehend abgebrochen. Der Kapitän des 107 Meter langen Schiffes musste ein Ausweichmanöver starten, um die Kollision zu vermeiden.

Anzeige erstattet

Die Verkehrszentrale Brunsbüttel erstattete gegen den 63-jährigen Kapitän des 88 Meter langen Frachters Anzeige wegen Gefährdung des Schiffsverkehrs. Das Wasserschutzpolizeirevier Cuxhaven übernahm die Ermittlungen. Dafür machte das Frachtschiff an der Seebäderbrücke Cuxhaven fest.

Kapitän zahlt mehrere tausend Euro Strafe

Der Kapitän musste eine 3000-Euro-Sicherheitsleistung zahlen, die die Staatsanwaltschaft Itzehoe festgelegt hatte. Anschließend konnte das Schiff seine Fahrt fortsetzen.

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