Treffen am Sonnabend auf dem Ritzebütteler Marktplatz und letzte Absprache: Wer verteilt in welchen Straßen? - Klingeln oder nicht? (Antwort: nein). - Auch an Beherbergungsbetriebe oder nur an Einheimische? (Antwort: nur an die Bevölkerung Cuxhavens). Foto: Reese-Winne
Treffen am Sonnabend auf dem Ritzebütteler Marktplatz und letzte Absprache: Wer verteilt in welchen Straßen? - Klingeln oder nicht? (Antwort: nein). - Auch an Beherbergungsbetriebe oder nur an Einheimische? (Antwort: nur an die Bevölkerung Cuxhavens). Foto: Reese-Winne
Aktion gestartet

"Bürgerforum Cuxhaven": Petition für Erhalt der Geldautomaten

von Maren Reese-Winne | 22.06.2020

CUXHAVEN. Weite Teile der Stadt ohne Geldautomaten? Damit wollen sich Mitglieder der Facebook-Gruppe "Bürgerforum Cuxhaven" nicht zufrieden geben.

Am Wochenende verteilten sie 5000 Handzettel in private Briefkästen und starteten damit eine Petition. Damit möchten sie erreichen, dass die Geldautomaten der Stadtsparkasse in vielen Stadtteilen wieder aufgebaut werden.

Hinter dem Bürgerforum verbirgt sich eine kürzlich gegründete Facebookgruppe. Administratoren sind Manfred Frank, Birger Sude, Sonja Tiedemann und Florian Hinz-Woltmann. Die Erstgenannten sowie einige Freiwillige trafen sich am Sonnabend auf dem Marktplatz in Ritzebüttel, um die Verteilaktion zu besprechen und direkt danach zu starten.

Extra Postfach eingerichtet

"Den Druck haben wir aus eigener Tasche bezahlt", unterstreicht Birger Sude. Vorgesehen sei, insgesamt 10 000 Blätter zu verteilen, vorrangig dort, wo die Stadtsparkasse im Mai ihre Geschäftsstellen geschlossen habe, aber auch in Sahlenburg, Altenbruch und Altenwalde, wo seither die Besucherfrequenz deutlich gestiegen sein soll. Die Organisatoren hoffen, dass möglichst viele Betroffene die Petition unterzeichnen und an das eigens eingerichtete Postfach (Bürgerforum Cuxhaven, Postfach 174, 27451 Cuxhaven) zurücksenden.

Die Blätter dürften kopiert und weiterverteilt und könnten außerdem bei Facebook heruntergeladen werden. Auf Unterschriftenlisten wird aus Datenschutzgründen verzichtet.

Politik und Behörde ansprechen

"Die Ergebnisse möchten wir der Stadtpolitik, aber auch der niedersächsischen Sparkassenaufsichtsbehörde präsentieren", so Birger Sude. Denn ihrer Ansicht nach biete das niedersächsische Sparkassengesetz mit der Anforderung, geld- und kreditwirtschaftlichen Leistungen in der Fläche sicherzustellen, noch einige Spielräume.

Ebenso dürfe bei einem Institut in kommunaler Trägerschaft das gewinnorientierte Arbeiten nicht die Versorgung verdrängen. Ein Ausweichen auf andere Institute erspare auch nicht den Weg in die Innenstadt. Die von der Stadtsparkasse angebotene Lieferung von Bargeld (bis zu 500 Euro zum Einführungspreis von drei Euro) wird bei Facebook als "Abzocke" bezeichnet.

In Kundeninformationen kündigt die Sparkasse aktuell künftige neue Kooperationspartner zur Versorgung mit Bargeld in den Stadtteilen an (vornehmlich Apotheken), dennoch ärgert sich Manfred Frank: "In Corona-Zeiten wurde mit der Axt durch den Wald gegangen und die Filialen sind geschlossen worden, sodass die oft bewegungseingeschränkten Menschen in dritter Reihe vor den verbleibenden Geschäftsstellen warten mussten und nicht rein kamen."

Später wohl ein Verein

Gefragt, ob sie mit dem Forum Facebook nicht viele Bürgerinnen und Bürger ausschließen, nicken die Aktivisten: "Deshalb machen wir die Befragung ja per Post." Hinauslaufen werde es sicher auf die Gründung eines Vereins. Wer kein Facebook habe, könne gerne über das Postfach Kontakt aufnehmen.

Zunächst würden sie Rückmeldungen der Politik und des Oberbürgermeisters als Vorsitzendem des Verwaltungsrats erwarten. "Wir wissen, dass wir zusammenarbeiten müssen." Dennoch hätten sie sich entschieden, Statements aktiver Politikerinnen und Politiker in der Gruppe vorerst nicht zuzulassen.

Für die, die sich an den Druckkosten für die Petitionszettel beteiligen möchten, ist auf dem Schreiben eine Kontonummer angegeben.

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Maren Reese-Winne

Redakteurin
Cuxhavener Nachrichten/Niederelbe-Zeitung

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