Schule in Cuxhaven: Container sind noch lange keine Dauerlösung
CUXHAVEN. Eltern der Bleicken- und Gorch-Fock-Schule warnen davor, die bald kommenden Container schon als Dauerlösung zu betrachten.
Ja, die Container, die nach den Sommerferien vier neue Klassenräume der Bleickenschule sowie die gemeinsame Mensa der Gorch-Fock- und der Bleickenschule aufnehmen sollen, kommen. Doch der Preis dafür ist hoch. Wie groß die Dimensionen ausfallen, ist bereits auf dem Schulhof zu sehen. Die Reckstangen der Kleinen und die Basketballkörbe der Großen mussten dran glauben. Die Enge - drinnen ebenso wie draußen - zerrt weiter an den Nerven der über 530 Kindern und Jugendlichen und der zahlreichen Erwachsenen, die hier täglich aufeinander sitzen.
Um gemeinsam ihrer Stimme Ausdruck zu verleihen, haben sich die Elternvertretungen beider Schule zusammengetan. Rund 1600 Unterschriften haben Schülerinnen und Schüler in den letzten Tagen gesammelt, um auf ihre Situation aufmerksam zu machen. Weitere 280 sind online zusammengekommen, denn sie, ihre Eltern und Lehrkräfte wollen deutlich machen, dass es mit den Containern noch lange nicht getan ist.
Zum einen, so Christian Hottel, Leiter der Bleickenschule, reichten die neuen vier Räume schon jetzt nicht, da nach den Ferien eine weitere Klasse dazukomme, zum anderen wünsche er sich kreative Lösungen, um den Jugendlichen mehr Platz zum Herumtoben, auch auch zum Entspannen bieten zu können. "Es gäbe da noch eine Wiese gleich gegenüber..." Gerade nach der Mittagspause sei ganz klar zu spüren, dass die Schülerinnen und Schüler nicht entspannt seien: "Und das, obwohl noch Hauptfächer nach der Mittagspause unterrichtet werden", gibt Schulelterratsvorsitzende Wibke Ehlers zu bedenken.
Besonders mutig voran
Gerade der Ganztagsbetrieb solle vom Wechsel zwischen Spannung und Entspannung leben, so Hottel. "Wir sind eine von zwei gebundenen Ganztags-Hauptschulen in Niedersachsen (die andere befindet sich in Süderwisch, d. Red.)", so Wibke Ehlers, "ich verstehe nicht, warum diese Schulen nicht als Leuchtturmprojekte gerade besonders gefördert werden."
Die Raumnot an beiden Schulen unter einem Dach empfindet auch Timm Weiß, Elternratsvorsitzender der Gorch-Fock-Schule, als quälend: Von Differenzierung oder Rückzugsräumen zur gezielten Förderung könne da nicht die Rede sein. In einer gemeinsamen Erklärung machen die Eltern beider Schulen deutlich, dass ihnen die Perspektive für eine dauerhafte Lösung fehlt, um die Raumnot abzustellen. Dabei appellieren sie insbesondere an Stadt und Kreis, sich zusammenzutun und sich nicht ewig die Verantwortung für die Kostenübernahme hin und Herz zu schieben.
Es steht der Vorschlag im Raum, dass der Landkreis als Schulträger für die Bleickenschule einen Neubau für die Gorch-Fock-Schule (deren Träger ist wiederum die Stadt) errichtet. Durch den Auszug der Grundschule gäbe es wieder Platz für die Bleickenschule. Der Landkreis käme mit dieser Lösung finanziell um Längen besser davon, als wenn er eine neue Hauptschule bauen müsste. Aber dies muss politische Zustimmung finden.