
Cuxhaven: Neues Forschungsschiff in Hafen geschleppt
CUXHAVEN. Ein ungewöhnlicher Schiffsrohbau ist am Freitag von den Schleppern "WULF 4" und "Taucher O. Wulf 8" in den Cuxhavener Hafen gezogen worden.
Es handelt sich um den Neubau der "ATAIR", das Forschungsschiff des Hamburger Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrografie. Der Schleppverband kam aus Kiel und befand sich auf der Weiterreise nach Berne an der Weser. Auf der Fassmer-Werft an der Weser wird das Behördenschiff fertiggestellt. 2020 soll es in Dienst gestellt werden.
Das Besondere an der "ATAIR": Es ist das weltweit erste seegängige Behördenschiff für Spezialaufgaben mit dem emissionsarmen Flüssiggas-Antrieb. Zudem sei es besonders leise, so das BSH. "ATAIR" misst 75 Meter Länge und rund 17 Meter Breite. Sie erreicht nach BSH-Angaben eine Geschwindigkeit von rund 13 Knoten, muss dabei stabil und ruhig fahren und zugleich wendig sein. Sie gehört zu den großen Forschungsschiffen weltweit und ist das größte Schiff der BSH-Flotte.
Das Vorgängerschiff "ATAIR" ist 1987 in Dienst gestellt worden. Es wird nun durch ein hochmodernes Schiff abgelöst, das den höchsten Umweltanforderungen gerecht werden soll. Das BSH will als deutsche Meeresbehörde, die sich für die nachhaltige Nutzung und den Schutz der Meere einsetzt, Vorreiter bei der Reduzierung von Emissionen in der Schifffahrt sein, so die BSH-Präsidentin Karin Kamann-Kippstein.
Zu den künftigen Aufgaben der neuen "ATAIR" gehören unter anderem die Seevermessung und die Wracksuche. Zusätzlich soll sie meereskundliche Messfahrten durchführen.
"ATAIR" wird in Nord- und Ostsee sowie im Nordostatlantik unterwegs sein. Als Forschungsschiff ist sie ein fahrendes wissenschaftliches Labor und übernimmt Aufgaben unter anderem in der Geologie, der Ozeanografie und in der Entwicklung und Prüfung von technischen Schiffsausrüstungen.