Viel Platz hatten die rund 150 geladenen Eröffnungsgäste in der rund 5000 Quadratmeter großen Werkshalle von Nordmark neben Siemens. Foto: Sassen
Viel Platz hatten die rund 150 geladenen Eröffnungsgäste in der rund 5000 Quadratmeter großen Werkshalle von Nordmark neben Siemens. Foto: Sassen
Offshore

Cuxhaven: Nordmark schafft 25 Arbeitsplätze

30.11.2018

CUXHAVEN. Die Nordmark GmbH ist ein dänisches Familienunternehmen, mit insgesamt rund 150 Mitarbeitern, das am Donnerstag das erste Werk in Deutschland, am Offshore-Standort Cuxhaven eröffnet hat.

Rund 150 geladene Gäste konnten sich mit eigenen Augen davon überzeugen, dass der Probebetrieb für die Bearbeitung großer Stahlteile für die Offshore-Industrie in der großen schwarzen Halle nahe des Altenbrucher Deiches begonnen hat.

Knapp 20 Millionen Euro haben die Dänen in Cuxhaven investiert. Grundlage dafür ist ein Vertrag mit dem benachbarten Turbinenwerk von Siemens Gamesa. Nordmark liefert künftig etwa ein Drittel der im Werk benötigten großen Stahlbauteile für die rund 380 Tonnen schwere 7-MW-Turbine des Weltmarktführers.

Die bis zu 50 Tonnen schweren Stahlrohlinge kommen per See-, oder Binnenschiff nach Cuxhaven und werden bei Nordmark mithilfe von Bohr-und Fräsmaschinen veredelt. Bearbeitet werden rund 50 Tonnen schwere Rotorhäuser (mit einem Durchmesser von gut sechs Metern) und ebenfalls zum Generator gehörende Statorplatten, sowie Naben (die später die Rotorblätter aufnehmen) und Maschinenträger, die als Basis dienen für die Windkraftturbine.

Was sich so leicht anhört, bedarf sehr spezieller, computergesteuerter Maschinen, die laut Werksleiter in dieser Größenordnung, mit einer Bearbeitungshöhe bis acht Meter in Norddeutschland einmalig sind.

Mitarbeiter Christian Schmidt bestätigt das. Bevor er bei Nordmark im Umgang mit den CNC-Fräsmaschinen geschult wurde, war er bei einem kleinen Drehereibetrieb bei Bremerhaven beschäftigt. "Da habe ich Teile bis 300 Millimeter Durchmesser bearbeitet. Als ich das erste Mal zu Nordmark kam, habe ich ehrfürchtig vor den Riesenteilen gestanden", meint der junge Mann.

Er und 15 weitere Stahlbearbeiter haben bei Nordmark eine Festanstallung bei gutem Verdienst und einem attraktiven, aus Dänemark importierten Zweischichtsystem gefunden. Thomas Granes aus Lamstedt war der erste Mitarbeiter, der von Werksleiter Klaus Janssen vor über einem Jahr einen Anstellungsvertrag erhielt. Der 52-Jährige hatte vorher bei der Gießerei Schmidt in Cuxhaven gearbeitet. Die anfänglichen Schwierigkeiten, für die anspruchsvollen Tätigkeiten geeignete Leute zu finden, seien inzwischen überwunden, erzählt Werksleiter Granes. Er könne sich auf ein hoch motiviertes Team mit vielen jungen Leuten verlassen. Den Umgang mit den vier Bohr-und Fräsmaschinen der Superlative haben sie in den dänischen Schwesterwerken im mehrmonatigen Training gelernt.

Bewegt werden die Stahlrohlingen in der 5000 Quadradmeter großen Halle mit den Deckenkränen, die mit 120 Tonnen Hebeleistung schon für noch größere Anlagenteile ausgelegt sind. Trotz der Dimension der Teile kommt es bei deren Bearbeitung mit den Bohr-und Fräswerkzeugen auf höchste Genauigkeit an.

Die Unternehmensleiter Morten Mørk und Jens Karkov Jakobsen bedankten sich in ihrem Grußwort bei Kunden und Geschäftspartnern, der städtischen Verwaltung und namentlich bei der Agentur für Wirtschaftsförderung für die geleistete Unterstützung bei der Ansiedlung, die in dieser Größenordnung eine echte Herausforderung für das mittelständische Unternehmen gewesen sei.

Als nächster Zulieferer steht der Oberflächenbeschichter Muehlhan in den Startlöchern. Das Unternehmen will ab Spätsommer 2019 mit 60 Mitarbeitern in eigener Halle die von Nordmark bearbeiteten Teile mit Korrosionsschutz versehen, was derzeit noch (nach umständlichem Transport) im Werk in Bremen erfolgt. Parallel zum Baugenehmigungsverfahren will Muehlhan im Januar den Grundstein legen für die 105 Meter lange Halle.

Nordmark GmbH:

Nordmark ist ein dänisches Unternehmen mit insgesamt 150 Mitarbeitern in drei Werken, das sich auf die Bearbeitung von Stahlteilen für die maritime- und die On-und Offshore-Windindustrie spezialisiert hat. Das neue Werk in Cuxhaven beschäftigt insgesamt 25 Mitarbeiter.

Der Probebetrieb hat Ende November 2018 begonnen.

Hauptkunde ist das benachbarte Turbinenwerk von Siemens Gamesa

Die Bearbeitung erfolgt mit Hilfe von vier besonders großen und leistungsfähigen CNC-Bohr-und Fräsmaschinen. Gearbeitet wird rund um die Uhr im Zweischicht-System, a 12 Stunden.

Zum Video über die Werkseröffnung gibt es hier.

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