Das seit Januar verwaiste Helios-Seehospital Sahlenburg, ab Montag Ankunftszentrum. Hinten der Eingangsbereich, dem sich das moderne Bettenhaus anschließt, vorn das ehemalige Gästehaus. Foto: Reese-Winne
Das seit Januar verwaiste Helios-Seehospital Sahlenburg, ab Montag Ankunftszentrum. Hinten der Eingangsbereich, dem sich das moderne Bettenhaus anschließt, vorn das ehemalige Gästehaus. Foto: Reese-Winne
Alles unter einem Dach

Cuxhaven: Seehospital ab Montag Ankunftszentrum für Ukraine-Flüchtlinge - so soll es laufen 

von Maren Reese-Winne | 21.04.2022

CUXHAVEN-SAHLENBURG. Am Montag soll der Betrieb im neuen Ankunftszentrum des Landkreises für aus der Ukraine geflüchtete Menschen im ehemaligen Helios-Seehospital Sahlenburg starten. Nach und nach gibt es konkrete Informationen darüber, wie genau der Betrieb dort aussehen soll.

Am kommenden Montag soll der Betrieb im neuen Ankunftszentrum des Landkreises für aus der Ukraine geflüchtete Menschen im ehemaligen Helios-Seehospital Sahlenburg aufgenommen werden. Nach und nach gibt es nun auch konkrete Informationen darüber, wie genau der Betrieb dort aussehen soll.

Vorgesehen ist nämlich nicht, dass Familien oder Einzelpersonen dort über längere Zeit heimisch werden. Die Unterkunft soll, wie der Name schon andeutet, tatsächlich vorrangig als Ankunftszentrum dienen.

Alles unter einem Dach

Landkreis-Sprecherin Stephanie Bachmann erklärt im Gespräch mit unserer Redaktion, was damit gemeint ist: "Die Personen kommen im Ankunftszentrum des Landkreises an, erhalten dort ein Zimmer und können dann am darauffolgenden Tag - für den Fall der Ankunft am Wochenende am Montag darauf - im selben Gebäude bei den Landkreis-Dienststellen die Anmeldeformalitäten erledigen."

Hierfür haben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Ausländerbehörde und der Asylbewerberleistungsstelle bereits ihre Büros im ehemaligen Krankenhaus eingerichtet; außerdem sollen ein Arzt oder eine Ärztin sowie Impfteams im Hause direkt ansprechbar sein. Mit dem praktischen Betrieb des Zentrums hat der Landkreis das aus der Notunterkunft in der ehemaligen Kaserne Altenwalde erfahrene DRK Cuxhaven-Hadeln beauftragt.

"In der Regel ist ein Aufenthalt nur für eine Nacht vorgesehen", so Stephanie Bachmann. Danach sollten die Geflüchteten Unterkünfte in den Landkreis-Gemeinden beziehen, die hierauf vorbereitet seien und Kapazitäten gemeldet hätten. "Es klappt wirklich ganz toll mit den Gemeinden. Durch die guten Vorbereitungen und Reaktivierung der alten Netzwerke haben wir es geschafft, vor die Lage zu kommen", so die Landkreis-Sprecherin.

Auf Rückkehr eingestellt

Die Situation sei im Vergleich zu der im Jahr 2015 mit der Flüchtlingswelle vor allem aus Syrien sehr viel ruhiger. Nur relativ wenige Personen würden dem Landkreis durch die Landesaufnahmebehörde zugewiesen; die Menschen kämen eher einzeln und stünden unangemeldet vor der Tür. Gleichwohl sei jetzt ein Verteilschlüssel vom Land genannt worden, der für den Kreis Cuxhaven eine Gesamtaufnahme von rund 3300 Menschen aus der Ukraine vorsehe.

Der Landkreis verfügt in Sahlenburg über 170 Schlafplätze plus über einen Puffer von 130 Plätzen im ehemaligen Kinderheim in Neuhaus.

Stephanie Bachmann bestätigt auch die Beobachtung, dass diverse Geflüchtete aus der Ukraine sich gar nicht erst auf einen langen Aufenthalt einrichten wollen: Viele von ihnen hielten sich auf der Basis ihres 90 Tage gültigen Visums im Kreis Cuxhaven auf, wollten sich bewusst nicht registrieren und auch keine Sozialleistungen beantragen: "Sie möchten zurück in ihre Heimat."

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Maren Reese-Winne

Redakteurin
Cuxhavener Nachrichten/Niederelbe-Zeitung

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