Das Solarpanel wird im Garten postiert und stets nach der Sonne ausgerichtet. Dahinter steht die Powerstation im Schatten. Es macht Spaß, zu verfolgen, wie der Ladestand nach und nach steigt. Fotos: Reese-Winne
Das Solarpanel wird im Garten postiert und stets nach der Sonne ausgerichtet. Dahinter steht die Powerstation im Schatten. Es macht Spaß, zu verfolgen, wie der Ladestand nach und nach steigt. Fotos: Reese-Winne
Zu Hause und unterwegs

Cuxhaven: Selbst Strom erzeugen im Garten - so funktioniert‘s

von Maren Reese-Winne | 11.08.2022

CUXHAVEN. Kann ich auch als totaler Technik-Laie und ohne Investition sofort etwas tun, um den steigenden Energiepreisen etwas entgegenzusetzen? Der Gedanke beschäftigte auch unsere Redakteurin, die ein mobiles Solarpanel in ihrem Garten ausprobierte.

Physik und Mathe waren in der Schule echt nicht mein Ding. Und nun sitze ich hier und beschäftige mich mit Kilowattstunden und Solarstrom. Aber in mir sitzt ein Funke, ausgelöst durch einen Spartipp, den ich bei mehreren Verbraucherzentralen gefunden habe. Erstmals habe ich dort von Balkonkraftwerken gelesen, einfach zu installieren, gar nicht teuer und dazu gedacht, einen kleinen Teil des Eigenbedarfs zu decken. Darüber wollte ich schreiben!

Lokale Infos schwer zu finden

Parallel dazu setze ich schon mal Freunden und Familien den Floh ins Ohr, finde aber in der Praxis keine Anlaufstelle, wo auch Technik-Ahnungslose ausführliche Informationen bekommen, sich austauschen können und vielleicht auch mal eine Verkaufsstelle genannt bekommen (das kommt noch...).

Mobile Variante ausprobieren

Beim Vorstoß in die Welt der Solarenergie (natürlich habe ich das Solardachkataster der Stadt längst ausprobiert) stoße ich dann auf die mobile Variante - mittels Solarzellen die Sonnenenergie einzufangen und in einer Powerstation abzuspeichern. Das finde ich reizvoll - wenigstens etwas...

Leihgerät ist eingetütet

Und nun habe ich Glück: Ein Kollege trifft bei einem Außen-Termin Ralf Duderstadt, Chef von Ringfoto Schattke in Cuxhaven, mit eben einer solchen Powerstation an. Tage später stehe ich im Laden und bekomme das Gerät von Ralf Duderstadt erklärt. Er hat Feuer gefangen und sieht zahlreiche Einsatzgebiete im Privatleben und für den Beruf: Es verleihe schon eine große Sicherheit, bei stundenlangen Veranstaltungen Kameras, Tablet und Laptop jederzeit unabhängig laden zu können.

Immer schön nach der Sonne ausgerichtet

Am darauffolgenden Wochenende geht das klappbare 100-Watt-Solarpanel in meinem Garten auf Wanderschaft, immer schön nach der Sonne ausgerichtet. Hinten ist die Powerstation angestöpselt. Auf deren Display kann der Ladevorgang verfolgt werden.

Während des Aufladens können parallel Geräte angeschlossen werden, die Energie entnehmen. Ich stelle fest: So schnell war mein Handy-Akku noch nie voll.

Nässe ist ein Problem

Nass werden dürfen die Panels nicht, was sicherlich ein Hindernis für den Alltagseinsatz ist. Über die mögliche Ausbeute im Winter kann jetzt, im Sommer, natürlich nur spekuliert werden. Aber eines stelle ich fest: Mein Bewusstsein für den Verbrauch einzelner Elektrogeräte wächst.

Bewusstsein für Verbrauch wird geweckt

"900 W" zeigt das Display für meine Kaffeemaschine an - auch, als der Kaffee durchgelaufen ist. So würde der gespeicherte Strom bei diesem Gerät mit seiner Kapazität von 1000 Watt nur für eine Stunde reichen. Erschrocken ziehe ich den Stecker und fülle den Kaffee in eine Thermoskanne um.

Zur Verfügung stehen mehrere Ausgänge für Gleich- und Wechselstrom, die Station kann auch mittels 12-Volt-Anschluss im Auto oder an jeder Steckdose geladen werden. Die Modelle unterschiedlicher Hersteller sind alle sehr ähnlich. Es können Solarpanels verschiedener Größen angeschlossen werden. Nach der Kapazität richtet sich auch der Preis - rund 1500 Euro aufwärts (da bitte selber den Markt checken) müssen für eine solche Kombination unter Umständen schon auf den Tisch gelegt werden.

In Campingkreisen schon bekannter

In Campingkreisen ist diese technische Errungenschaft übrigens längst ein Thema, ermöglicht sie doch unabhängiges Stehen und zumindest Licht und jederzeit ein geladenes Handy. Und diese Frage scheint für viele, die gar nicht campen wollen, sondern nur eine Rückversicherung für zu Hause suchen, zurzeit immer wichtiger zu werden.

Ralf Duderstadt plant, zunächst einige Geräte zweier Hersteller in sein Sortiment zu nehmen.

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Maren Reese-Winne

Redakteurin
Cuxhavener Nachrichten/Niederelbe-Zeitung

mreese-winne@no-spamcuxonline.de

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