




"Cuxland hilft"-Spendengelder übergeben: Tragische Schicksale der Flutopfer
CUXHAVEN. Über 100.000 Euro sind bereits über die Spendenaktion von DRK und Cuxhaven-Niederelbe-Verlagsgesellschaft zusammengekommen. Die bisherige Summe wurde jetzt vor Ort übergeben.
Selbst wenn die Straßen mittlerweile aufgeräumt sind, sieht es in einigen Häusern und Wohnungen anders aus. Menschen haben ihr ganzes Hab und Gut verloren und haben auch anderthalb Monate nach der Katastrophe noch nicht realisiert, was eigentlich passiert ist.
Keine Zeit
Eine Betroffene ist die Seniorin Freija Blumberg aus Mürlenbach. "Es ging alles ganz schnell. In meinem Alter wollte ich so was nicht mehr erleben", sagt sie. Gegen 16 Uhr lief das Wasser bereits Richtung Dorf. "Aber das kennen wir hier nicht anders", erzählt ein Anwohner. Doch 15 Minuten später stand das Wasser schon 60 Zentimer hoch.
Freija Blumberg ist an der Kyll und dem Braunenbach groß geworden, aber so etwas Schlimmes habe sie noch nie erlebt. In ihrem Wohnzimmer stehen die Sachen an der Wand, die von der Flut verschont blieben. Darunter ist ein Bild mit der Datierung 16. Januar 1918, Mürlenbach. "Das war das letzte Jahrhunderthochwasser", erzählt die Betroffene.
Düstere Erinnerungen
Zwei Tage habe das Ehepaar im Haus festgesessen. In der unteren Etage im Haus war kaum noch etwas zu retten und vieles wurde von der Flut davongetragen. Alles musste aus dem Haus entfernt werden. "Kühlschrank, Gefriertruhe und die Heizung - alles kaputt ich hätte weinen können."
Ärger mit der Versicherung
Außen wurden die Schäden erst sichtbar, nachdem das Wasser sich zurückgezogen hatte. "Autos lagen bei uns im Garten. Und jetzt, wo zumindest alles ausgeräumt ist, müssen wir schon wieder kämpfen", erzählt sie. Damit meint sie aber nicht das Wasser der Kyll oder die Feuchtigkeit im Haus, sondern den Ärger mit der Versicherung. Denn deren Angebot reiche gerade mal, um das zerstörte Inventar zu ersetzen.
Seelische Schäden
Durch das Unwetter und das ausgelöste Hochwasser wurde der Lebensraum und die Existenzgrundlage vieler Bürgerinnen und Bürger in der Vulkaneifel nachhaltig beschädigt oder zerstört. Um den betroffenen Menschen der Region während der noch andauernden Akutphase Hilfe zu geben sowie in der Phase der materiellen wie auch sozialen Regeneration zu begleiten, möchte das DRK mit der Hilfe der Spendenaktion des DRK Cuxhaven/Hadeln und der Cuxhavener Nachrichten / Niederelbe-Zeitung eine Beratungs- und Unterstützungsstruktur für die kurz- und mittelfristig dringendsten Bedürfnisse aufbauen.
Menschen traumatisiert
Das Angebot sollen alle Personen der betroffenen Regionen in Anspruch nehmen können. Ein besonderer Fokus soll dabei auf ältere Menschen und Familien gelegt werden. "Viele Gespräche mit Betroffenen und Helfern zeigen, dass es eine große Hilfsbereitschaft weit über die betroffene Region gibt, wenn es um Sachspenden, finanzielle Unterstützung und aktive Hilfe geht. Es zeigt sich aber auch, dass neben den materiellen und physischen Schäden auch die enorme psychische Belastungen viele Menschen traumatisiert hat, die das Erlebte nicht verarbeiten konnten", erzählt Diana Peters.
100.000 Euro zusammengekommen
Hier sei professionelle Hilfe erforderlich, die langfristig zur Verfügung steht, um posttraumatische Belastungsstörungen überwinden zu können. Beruflich erfahrene Ansprechpartner werden die Menschen in diesen noch schwierig bleibenden Zeiten begleiten. Volker Kamps vom DRK Kreisverband Cuxhaven/Hadeln und die Cuxhavener Nachrichten Niederelbe Zeitung überreichten einen Scheck von 100.000 Euro, die bis jetzt bei der Spendenaktion "Cuxland hilft" als Spenden zusammengekommen sind.
So können Leser spenden
Die Spendenaktion läuft weiter, denn die Not vieler Menschen ist immer noch groß. Spenden für die Aktion können auf das Konto der DRK Cuxhaven/Hadeln gGmbH eingezahlt werden:
IBAN: DE08 2925 0000 0193 2531 00
BIC: BRLADE21BRS
Bitte das Stichwort "Cuxland hilft" bei der Überweisung angeben.
Bei Beträgen bis zu 300 Euro reicht der Überweisungsbeleg als Spendenbescheinigung.