
Dann wird die Biotonne im Cuxland eingeführt
KREIS CUXHAVEN. Bis zu 40 Prozent des Restmülls im Landkreis Cuxhaven sollen aus organischen Materialien bestehen. Jetzt geht es mit der Abfalltrennung voran.
Gesetzlich vorgeschrieben ist die Biotonne bereits seit 2015, ab 2021 wird sie auch in Stadt und Landkreis Cuxhaven eingeführt.
Nach vielen Beratungsrunden und einem Arbeitskreis aus Politik, Verwaltungen und Fachleuten aus der Wirtschaft wurden jetzt die entsprechenden Änderungen auf den Weg gebracht. Der Kreistag entschied mehrheitlich über das Abfallwirtschaftskonzept. Es sieht im Wesentlichen die flächendeckende Einführung einer Biotonne vor. Für die Haushalte sieht es einen Anschluss- und Benutzungszwang vor. Wer allerdings nachweisen kann, dass er sämtliche Bioabfälle auf seinem Grundstück als Eigenkompostierer verwertet, kann auf Antrag von der Nutzung der Biotonne befreit werden.
Einen "ersten Schritt für ein neues Abfallkonzept" nannte es Eva Viehoff (Grüne) im Kreistag. In Zeiten der Klimakrise könne es doch nicht sein, dass Cuxhaven weiterhin Müll-Weltmeister sei, weil keine Trennung erfolge. Claus Götjen (CDU) sprach sich allerdings gegen die Biotonnen-Einführung zum jetzigen Zeitpunkt aus und für ein Nachverhandeln mit den Verantwortlichen der Müllverbrennungsanlage Bremerhaven. Doch damit setzte er sich ebenso wenig durch wie die AfD, die statt Pflicht und Zwang auf Eigenverantwortung der Bürger setze, wie Fraktionssprecher Anton Werner Grunert seinen Änderungsantrag begründete.
Dieser Anschlusszwang sei aber notwendig, erläuterte Gunnar Böltes (SPD), um eine Infrastruktur überhaupt aufbauen zu können und später aus organischer Materie Energie herausholen zu können. Auch CDU-Fraktionsvorsitzender Frank Berghorn sprach sich für den vom Arbeitskreis aufgezeigten Weg aus, zunächst einen vernünftigen Rahmen zu schaffen.