
Das runde Leder rollt wieder,aber wie lange?
Von den CN/NEZ-Sportredakteuren Frank Lütt und Jan Unruh
Der Fußball ist zurück auf den Sportplätzen der Region. An diesem Wochenende beginnt die neue Saison auf Kreis-, Bezirks- und Landesebene - inmitten der Corona-Pandemie. Ob ein halbwegs normaler Spielbetrieb stattfinden kann, darf zumindest bezweifelt werden. Einen ersten Vorgeschmack, wie die Wochenenden ablaufen, hat das vergangene Pokalwochenende geliefert.
Die Sehnsucht nach Fußball ist groß. Das war in den vergangenen Tagen und Wochen deutlich auf den Sportplätzen im Cuxland spürbar - nicht nur auf dem Platz, sondern vor allem daneben. Viele Zuschauer schauten bei Testspielen, Turnieren oder Pokalpartien vorbei. Es kehrte trotz Pandemie ein Hauch von Normalität zurück. Doch bei all der Euphorie über die zurückgewonnene Freiheit haben die vergangenen Tage eines ganz deutlich gezeigt: Die Pandemie ist noch nicht vorbei. Die Infektionszahlen steigen wieder und wie sich das auf den Spielbetrieb auswirkt, hat das vergangene Pokalwochenende gezeigt. Gleich drei Partien mussten abgesagt werden, weil sich Spieler einiger Mannschaften mit dem Corona-Virus infizierten. Eine Situation, mit der sich die Teams arrangieren müssen. Das Virus bleibt. Abstand halten, Maske tragen und regelmäßige Tests haben sich in der Vergangenheit bewährt. Doch das wirksamste Mittel gegen Covid-19 und damit auch für einen geregelten Spielbetrieb in Pandemie-Zeiten ist das Impfen. Ein Großteil der Bevölkerung hat sich den Piks bereits abgeholt. Wie wichtig das ist, zeigen die Erfahrungen der Vorwochen. Wer als geimpfte Person Kontakt zu einem Infizierten hat, muss erst einmal nicht in Quarantäne. Das erklärt auch, warum bei einem Corona-Fall innerhalb eines Teams nicht alle Spieler sofort in Isolation müssen. So bleibt bei einem geringen Ausbruchsgeschehen auch ein Spielbetrieb möglich.
Dass Spiele ausfallen, wird dazu gehören. Doch die meisten Verantwortlichen sind zuversichtlich, dass eine Saison mit sportlichem Ende möglich ist. Ob es realistisch ist, bleibt abzuwarten. Für den Sport wäre ein erneuter Saisonabbruch fatal. Vor allem der Jugendbereich leidet doch sehr unter den Auswirkungen der Corona-Pandemie. Ganze Jahrgänge gehen verloren, weil über einen langen Zeitraum nicht einmal der Trainingsbetrieb für den Nachwuchs erlaubt war.
Doch wir wollen an dieser Stelle den vorsichtig optimistischen Wunschgedanken nach einer ganzen Fußballsaison ohne irgendein Abbruchszenario weiterführen. Wo die hiesigen Mannschaften im Herrenbereich stehen, bleibt abzuwarten. Mit dem FC Eintracht Cuxhaven und Rot-Weiss Cuxhaven gibt es aber zwei Mannschaften, die sich berechtigte Hoffnungen auf den Sprung in die Landesliga machen können. Eintracht gibt den Aufstieg sogar als Saisonziel aus, Rot-Weiss ist da zurückhaltender. Mit dem Grodener SV ist eine dritte starke Mannschaft aus der Stadt Cuxhaven in der Bezirksliga vertreten. Doch das war es dann auch. Der TSV Otterndorf ist freiwillig in die Kreisliga zurückgegangen. Intern scheint dort einiges im Argen zu sein. Trainer weg, zig Spieler weg und wenige Tage vor Saisonstart noch nicht einmal eine aktuelle Kaderliste für die Kreisliga-Mannschaft. Die Fußballabteilung muss sich erst wieder finden - mal schauen wie lange das dauern wird. Wir drücken die Daumen, dass es klappt - und dass auch die anderen Mannschaften aus dem Cuxland eine halbwegs normale Saison absolvieren können ...