
Erste Läden sollen bald ins ehemalige Woolworth-Gebäude in Cuxhaven ziehen
CUXHAVEN. Auf der Baustelle des ehemaligen Kaufhauses Woolworth in der Cuxhavener Nordersteinstraße wird mächtig Tempo gemacht. Die Entkernung ist fast abgeschlossen.
"Ich glaube, das Haus ist nach der Entkernung nicht wieder zu erkennen. Jetzt sieht man erst einmal richtig, welche großen Flächen hier mitten in der Cuxhavener Innenstadt zur Verfügung stehen." Der Unternehmer Helmut Lührs ist zufrieden mit dem Tempo, das die Firma Wist beim Entkernen des ehemaligen Kaufhauses Woolworth an der Nordersteinstraße an den Tag gelegt hat.
Altbau in der Nordersteinstraße leer
Bereits Mitte der kommenden Woche hat das Unternehmen Wist aus Stade seinen Auftrag erfüllt. In den zurückliegenden zweieinhalb Monaten wurden die alten Rolltreppen und Aufzüge ausgebaut. Viele Wände und unzählige alte Leitungen wurden entfernt und fachgerecht entsorgt.
Zur Zeit fräsen Arbeiter noch neue Fenster in die Betonelemente - so fällt nach und nach mehr Licht in die große, mitten in der Innenstadt gelegene Immobilie, die im Jahr 1971 als Kaufhaus Woolworth eröffnet wurde. Im ersten Obergeschoss befand sich seinerzeit auch ein Coop-Markt sowie die beliebte Hansa-Cafeteria, in der viele in der City beschäftigte Berufstätige ihre Mittagspause einlegten. Lange ist es her - mittlerweile befindet sich das neue Kaufhaus Woolworth an der Johannes-Gutenberg-Straße. Der große Altbau stand seitdem leer.
Lieferengpässe auf dem Bau
"Wir können jetzt schon mit den Maßnahmen beginnen, die keiner Baugenehmigung bedürfen", freut sich Helmut Lührs, der in Cuxhaven unter anderem auch die Nordsee-Galerie am Eingang der Nordersteinstraße erfolgreich betreibt. "Ich glaube, wir haben auf der Baustelle in Cuxhaven ein ganz schönes Tempo drauf, trotz dieser ganzen Problematik mit den Lieferengpässen bei vielen der Baumaterialien. Die Engpässe haben natürlich auch uns getroffen. Dämmmaterialien sind zur Zeit nicht beliebig verfügbar und auch unsere Fenster werden später angeliefert als ursprünglich geplant", geht Helmut Lührs ins Detail.
Bausubstanz des Woolworth-Gebäudes gut
Auch der Bauunternehmer Jan Wist zeigt sich im Gespräch mit unserem Medienhaus zufrieden: "Bei der Entkernung sind keine Leichen zutage gekommen. Die Bausubstanz ist wirklich gut. Der Beton ist kernig und die Gründung ist ebenfalls in einem guten Zustand."
In den nächsten Wochen werden in das entkernte Gebäude die neuen Fenster eingebaut. Zudem dürfen zu diesem Zeitpunkt der groß angelegten Sanierungsphase schon nicht tragende Innenwände auf den verschiedenen Etagen eingebaut werden.
Über den Dächern der Stadt
"Das alles geschieht jetzt ganz zeitnah. Ansonsten bin ich zuversichtlich, dass wir in Kürze den genehmigten Bebauungsplan vorliegen haben", sagt der Stader Unternehmer, der bereits im ersten Quartal des neuen Jahres 2022 die ersten Läden in der City eröffnen möchte.
Zwei-Zimmerwohnungen mit Terassen
"Auf dem ehemaligen Parkdeck werden wir Gartenwohnungen mit ganz viel Grün drumherum bauen", macht Helmut Lührs neugierig. Glücklicherweise sei die Statik des Gesamtgebäudes so stabil, dass auch eine Dachbebauung vorgenommen werden könne. Dort oben über den Dächern der Innenstadt sollen elf Zwei-Zimmer-Wohnungen mit Terrassen entstehen. "Die Wohnungen werden über eine hohe Energieeffizienz verfügen, das ist uns wichtig. Wir holen mit unserem Geschäfts- und Wohnhaus die Menschen zurück in die Innenstadt", informiert Helmut Lührs, der für die Umsetzung dieses Projektes den Architekten Kurt Vock verpflichtet hat, der in den 1970er-Jahren mit Dr. Ernst Langner die SUBA-Center gebaut hatte.
Zeitsprung für alte Immobilie
"Wir werden mit dem alten Woolworth- Gebäude einen Zeitsprung vollziehen", verspricht der Architekt, der einen Großteil der Bestandsfassade aufbrechen lässt, damit viel natürliches Tageslicht ins Gebäudeinnere fällt. Die nach Westen zur Nordersteinstraße hin ausgerichtete Gebäudeseite soll zum Beispiel mit einem Laubengang und großzügigen Fensterelementen ausgestattet werden.
Auf einen Blick
Im Erdgeschoss des ehemaligen Kaufhauses will die Lührs-Gruppe Gewerbeflächen für Einzelhandel einrichten.
Auf der Gesamtfläche von circa 1320 Quadratmetern sind aktuell drei Ladeneinheiten im EG mit teilweise Nebenflächen im ersten Obergeschoss angedacht.
Im ersten und zweiten Geschoss stehen rund 2000 Quadratmeter Fläche zur Verfügung. Dort sollen Büro- und Praxisflächen in unterschiedlichen Größen entstehen.
Die beiden Etagen sollen sowohl von der Nordersteinstraße als auch von der Rückseite an der Straße Lehmkuhle über Treppenhäuser für Besucher und Patienten zugänglich sein.
Von der Rückseite aus ist ein barrierefreier Zugang in die beiden Geschosse möglich.
"Auf dem ehemaligen Parkdeck werden wir Gartenwohnungen mit ganz viel Grün drumherum bauen", sagt Unternehmer Helmut Lührs.