
DLRG-Cuxhaven leistet unter Wasser anspruchsvolle Arbeiten
CUXHAVEN. Was die DLRG-Ortsgruppe Cuxhaven im Stande ist, zu leisten, wird immer dann klar, wenn es um Menschenleben geht.
Neben den Einsätzen am und auf dem Wasser, sind die ehrenamtlichen Mitglieder nämlich auch unter Wasser aktiv. "Suchen" lautet die Hauptaufgabe der DLRG-Einsatztaucher. Gegenstände, aber manchmal leider auch Personen. Eine anspruchsvolle Aufgabe, die viel Mut erfordert.
Sie kommen immer dann zum Einsatz, wenn es nach tief unten geht. Da, wo die Sicht gen Null geht. Unter Wasser haben die DLRG-Einsatztaucher verschiedene Aufgaben. Es geht darum, Objekte zu suchen und zu bergen, handwerkliche Arbeiten auszuführen und manchmal auch nach vermissten oder verunglückten Personen zu suchen.
Der 47-jährige Mike Schmidt ist einer von vier ausgebildeten Einsatztauchern der DLRG Cuxhaven. Zwei weitere Kameradinnen machen aktuell ihre Ausbildung. Bereits seit 2014 ist Schmidt, der gebürtig vom Bodensee kommt, aktives Mitglied bei der Ortsgruppe Cuxhaven. Er selbst ist seit 1996 Schwimmtaucher bei der Bundeswehr und auch als Zivil-Tauchlehrer aktiv. "Auf, im und unter Wasser, das ist meine Welt", sagt er. "Vor allem unter Wasser hat man ein ganz anderes Bewusstsein. Dort herrscht Ruhe, Stress gibt es nicht."
Um es jedoch überhaupt bis zum Einsatztaucher bei der DLRG zu schaffen, bedarf es Zeit. "An die zwei Jahre dauert die vollständige Ausbildung", erzählt Schmidt, der bei der DLRG als Taucheinsatzführer agiert.
Regelmäßiges Training
Geübt und trainiert wird regelmäßig am Nordholzer oder Gudendorfer See. Wer einmal die Tauchlizenz in der Tasche hat, muss ab da an jedoch pro Jahr mindestens zehn Tauchgänge und insgesamt 300 Minuten unter Wasser vorweisen, um die Lizenz zu behalten. "Allein für die Ausbildung muss man schon viele Wochenenden opfern." Und dann kommt eben noch das Training für den Ernstfall dazu.
Gerufen werden die Einsatztaucher dort, "wo die Strömungsretter nicht mehr arbeiten können", erzählt Schmidt. Also dann, wenn es unter Wasser geht. Dafür sind sie im Trockentauchanzügen ausgerüstet.
Unter Wasser geht es auch im Rahmen von Amtshilfe. Die DLRG-Einsatztaucher unterstützen beispielsweise auf offizielle Anordnung der Ordnungsbehörde. "Zum Beispiel unterstützen wir im Notfall, wenn sich in der Schraube eines Schiffes etwas verfangen hat. Dann tauchen wir die Stelle ab."
Zu den weniger erfreulichen Einsätzen zählen hingegen all jene, bei denen es um die Personen- beziehungsweise Vermisstensuche geht. Auch bei der Suchaktion nach einem vermissten 22-jährigen Otterndorfer im vergangenen Jahr, der Februar tot nahe der Medem gefunden wurde, war Schmidt beteiligt. "Das ist natürlich auch für uns hart", sagt Schmidt und schaut nach unten.
Um bei Einsätzen Höchstleistungen abliefern zu können, sind die Taucher gut ausgerüstet. Zu ihrer Arbeitskleidung und -ausrüstung zählen natürlich der Trockenanzug, Kopfhaube, Handschuhe, ein Messer, falls sich der Taucher selbst unter Wasser befreien muss, Flossen, das Tauchgerät mit Maske, das die Taucher unter Wasser mit Atemluft versorgt, sowie ein Leibchen. Das Leibchen stellt über eine Sicherheitsleine, auch Signalleine genannt, die wichtige Verbindung zum Tauchertelefon, das sich an Land befindet, sicher.
"Während wir unter Wasser sind, können wir so mit den Kollegen an Land kommunizieren und ihnen genau mitteilen, was wir sehen oder fühlen. Denn manchmal ist die Sicht so schlecht, dass wir nur tasten können." Zur Kommunikation gäbe es zwar noch die Möglichkeit, per Leinenzug verschiedene Signale und Zeichen zu übermitteln, "aber das kostet viel Zeit und ist auch begrenzt."
Neue Signalleinen benötigt
Die Kommunikationsverbindung ist in jedem Pflicht bei den Einsätzen. Und nur möglich, wenn die Signalleinen funktionieren. Diese sind allerdings mittlerweile sehr verschlissen, denn die Ortsgruppe besitzt nur zwei. Sollte bei der Spendenaktion genügend Geld zusammenkommen, würde sich Schmidt freuen, zwei neue Signalleinen für die Kameraden kaufen zu können. Eine Leine liegt preislich bei zwischen 1300 und 2000 Euro. "Auch ein zusätzliches Telefon würde uns sehr helfen." Kostenpunkt: 1000 Euro. Kosten, die die Ortsgruppe nicht ohne weiteres stemmen kann.
"CN-NEZ-Leser helfen": So können Sie spenden!
Bereits im fünften Jahr starten die Cuxhavener Nachrichten und die Niederelbe-Zeitung in der Adventszeit die Aktion "CN-/NEZ-Leser helfen".
In diesem Jahr sammeln wir Spenden für die drei DLRG-Ortsgruppen in Lamstedt, Cuxhaven und Otterndorf. Über die Adventszeit begleiten CN und NEZ die Arbeit der DLRG und berichten über deren vielseitiges ehrenamtliches Engagement. Und darüber, wo es finanziell hapert.
Vom 30. November bis zum 31. Dezember können Sie Spenden auf das Konto mit der IBAN DE52 2415 0001 0027 1111 11 bei der Stadtsparkasse Cuxhaven BIC BRLADE21CUX einzahlen. Vermerken Sie bitte als Stichwort "CN-NEZ-Leser helfen".
Wichtig: Alle Spenden wandern in einen Topf und werden am Ende der Aktion zu gleichen Teilen zwischen den Ortsgruppen aufgeteilt.
Spendenbescheinigungen stellen die DLRG-Ortsgruppen Lamstedt, Cuxhaven und Otterndorf am Ende der Aktion aus. Wenn Sie eine Bescheinigung wünschen, geben Sie bitte Namen und Adresse auf dem Überweisungsträger an. Unser Redaktionssekretariat leitet die Information an die DLRG-Ortsgruppen weiter.
Die Namen der Spenderinnen und Spender werden in unseren Zeitungen veröffentlicht. Wer das nicht wünscht, vermerkt dies bitte ebenfalls auf der Überweisung.
Alle drei Ortsgruppen bedanken sich schon jetzt bei den Spenderinnen und Spendern. Denn für ihre Arbeit sind sie dringend auf Spenden angewiesen. Nur so können sie funktionieren.