Droht Cuxhaven eine schwere Sturmflut? Helgoland-Fähre betroffen

Ein neues Tief mit dem Namen "Daniel" erreicht laut Seewetterbericht am Dienstag Schottland. Am Mittwochmorgen trifft das Sturmtief dann auf auf den Nordteil der Deutschen Bucht, inklusive Cuxhaven. Damit folgt "Daniel" auf das Tief "Christoph", der bereits zum Wochenstart für ordentlich Wind sorgt. Wobei "Christoph" jedoch weniger Stärke haben soll als "Daniel".  

Sturmböen bis 100 Kilometer

Das neue Tief kommt aus dem Norden und drückt damit das Wasser direkt auf die hiesige Küste. Bis zu 100 Stundenkilometer soll "Daniel" mitbringen, der sich im Laufe des Mittwochs immer weiter aufbauen soll, so der Wetterdienst. Im Laufe des Abendstunden soll sich das Sturmfeld weiter ostwärts und ins Landesinnere verlagern. Dabei verliere der Sturm zwar an Kraft, doch es gebe noch keinen Grund zur Entwarnung. Von Schleswig-Holstein bis nach Sachsen sind weiterhin verbreitet Böen zwischen 60 und 80 Kilometer pro Stunde dabei, teils auch schwere Sturmböen bis 100 Kilometer, heißt es auf Wetter-Online.

Sturm am Mittwoch

Die Zugbahn des Sturmtiefs erklärt Björn Goldhausen, Pressesprecher und Meteorologe von Wetter-Online so: "Am Mittwochnachmittag legt der Wind an der Nordseeküste deutlich zu. Abends wird es richtig heftig. Dann sind von den Ostfriesischen Inseln über Helgoland bis Sylt verbreitet orkanartige Böen um Tempo 110 zu erwarten. Zeitweise peitschen auch Orkanböen mit 120 Kilometer pro Stunde oder mehr gegen die Inseln. Zudem dreht der Wind dabei immer mehr in Richtung Nordwest. Die Folge ist eine Sturmflut - vielleicht sogar eine schwere Sturmflut." 

Fahrten zwischen Cuxhaven und Helgoland

Die hiesige Reederei Cassen-Eils reagiert mit einer Fahrplanänderung und sagt die Fahrten zwischen Helgoland und Cuxhaven für Dienstag und Mittwoch vollständig ab. Wieder los gehen soll es ab Helgoland am Donnerstag um 15 Uhr. Ab Cuxhaven fährt die erste Verbindung am Donnerstag um 10.30 Uhr zur Hochseeinsel.

Hochwasser in Cuxhaven

In Bremerhaven erwartet das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie für Dienstag ein Abendhochwasser, das mit 1 bis 3 Meter höher als das mittlere Hochwasser ist. In Cuxhaven ist man indes eher entspannt: "Für die kommenden beiden Hochwasser wird eine Abweichung vom von +0,30 Metern bzw. +0,40 Metern des mittleren Hochwassers (MHW) vorhergesagt. Sollte es so eintreffen, ist es ein erhöhter Wasserstand", so Dörte Schmitz, Pressesprecherin bei Niedersachsen Ports gegenüber unserem Medienhaus.

Pegelstände werden kontrolliert

Besondere Maßnahmen seien bislang jedoch nicht erforderlich. "Diese beginnen bei uns mit einer Abweichung von +1 Meter. Dann wird das Sperrwerk geschlossen", so Schmitz. Um sicher zu gehen, habe man jedoch vorgesorgt: "Wir haben für heute Nacht drei Kollegen in Bereitschaft, die entsprechend der Pegelstände reagieren werden."

Stürme und Klimawandel

Einen Zusammenhang zwischen den aktuellen Stürmen und dem generellen Klimawandel auf der Welt sei jedoch nicht erkennbar, so Annika Brieber, Meterologin im Klimahaus Bremerhaven. "Wir können hier aktuell noch keinen Trend erkennen. Durch den Klimawandel kommt es zwar immer wieder vor, dass Blätter im Herbst erst sehr spät von den Bäumen fallen und dadurch mehr Schäden anrichten. Doch das ist aktuell nicht der Fall."